Eintracht Frankfurt (m)

Mal ein wenig Input zur Eintracht:

1. Das Projekt Toppmöller

Bevor man irgendetwas über den Status Quo sagen kann, muss man sich überlegen: "Was war eigentlich die Zielsetzung für das Projekt und was wollten wir zusammen in den nächsten drei Jahren erreichen?" Erst dann kann man sagen, ob man sich momentan auf dem Weg wähnt, ob man die Ziele sogar schneller erreicht als gedacht, oder ob es absehbar ist, sie frühzeitig nicht mehr erreichen zu können.

Und ich würde sagen, dass man sich von der Ära Toppmöller als Nachfolger der Ära Glasner diverse Dinge erhofft hat:

  • Etablierung in den Top 6 der Bundesliga
  • Integration und Entwicklung junger Talente in die Mannschaft
  • Moderierung des Kaderumbruchs und Finden eines neuen Kerns für die nächsten Jahre
  • Weiterentwicklung des Kaders zu einer lückenlosen und flexibleren Struktur
  • Angleichung des Qualitätsgefälles auf der Bank, um der Dreifachbelastung gerecht zu werden
  • Umsetzung eines ballbesitzorientierten, stabilen und offensiv geprägten Fußballs als Anpassung zur Meta der Bundesliga

Und es ist natürlich eine sehr ambitionierte Aufgabenliste, aber deshalb nimmt man sich dafür auch drei Jahre Zeit und schaut dann, was man davon erreicht hat und was eben dann noch gemacht werden muss. Und es ist eben nicht nur das Projekt des Trainers, sondern das Projekt der sportlichen Leitung und der Mannschaft.

2. Der Rückblick auf Glasner

Um zu verstehen, wieso es genau diese Ziele sein sollten, macht es am ehesten Sinn, sich die vergangene Zeit unter Glasner anzuschauen und Revue passieren zu lassen.

Es war sicherlich eine der erfolgreichste Zeit der Eintrachtgeschichte mit dem Gewinn der Europaleague, dem Championsleague Achtelfinale und dem DFB-Pokalfinale und die Fans hatten in dieser Zeit viel zu feiern. Aber ich glaube für die sportliche Führung waren diese Erfolge zwar gerngesehen und haben die Eintracht in einer hervorragende Ausgangslage versetzt, aber langfristig zählt für sie viel mehr der Erfolg in der Liga. Denn nur in der Liga kann man sich wirklich nachhaltig in eine Topmannschaft weiterentwickeln. Das zeigt ja Sevilla, das im letzten Schwerpunkt von Max noch als Vorbild ausgemacht wurde, am allerbesten. Sie gewinnen immer wieder die EL und erreichen so die CL, aber in der Liga bringt das keinen nachhaltigen Erfolg, sondern sie kämpfen im zweiten Jahr in Folge gegen den Abstieg. Das liegt auch daran, dass es oft einen anderen Fußball in der Liga braucht als im Pokal, wo es eben auch viel auf „Wir haben es einfach mehr gewollt“ zurückgehen kann. Und es mag banal klingen, aber wenn man sich über die Liga für international qualifiziert, dann ist man auch automatisch weit weg vom Abstieg, während man wie z.B. auch schon passiert als DFB-Pokalsieger absteigen kann.

Und entsprechend denke ich, dass es den sportlich Verantwortlichen eben wichtig ist, dass man sich in den Top6 der Bundesliga etabliert, und dabei etwaige Erfolge im Pokal eher unter den Tisch fallen lassen wollen, eben weil sie eher eine langfristige Entwicklung im Blick hat. Diese tauchen dann auch nicht in den Zielsetzungen auf. Und das ist sicher einer der Gründe, warum man sich von Glasner verabschiedet hat, der es eben trotz all der Pokalerfolge in der Liga nur auf Platz 11 bzw. 7 erreicht hat (wobei das auch erst durch den Endspurt nach dem angekündigten Abschied erfolgte).

Da die Mannschaft sowieso vor dem Umbruch stand, weil viele Spieler in der Champions League bleiben wollten, dachte man sich, dass man dann auch direkt den Spielstil ändern könnte. Denn es deutete sich vermutlich an, dass die Liga vor einem Wandel stand und viele Mannschaften ihren Stil auf mehr Ballbesitz verändern würden (Leverkusen, Stuttgart, Bremen, Augsburg), und dann funktioniert auch Umschaltfußball immer weniger. Denn dieser will ja Fehler des Gegners ausnutzen, und dann direkt bestrafen, aber was passiert, wenn entweder der Gegner sich nur hinten reinstellt oder einfach keine Fehler im Aufbau macht.

Ein weiterer Aspekt, den man sich von Toppmöller erhofft hat, ist eben, dass er es schafft einen nachhaltigen Weg zu finden, immer wieder Talenten die Chance zu geben und so dann eben der Talentschmiede Eintracht Leben einhauchen kann und so die Möglichkeiten schafft, dass die Eintracht auch finanziell oben mithalten kann. Auch hier dachte man bei Glasner, dass er zu sehr an seinen Lieblingen festhält, statt anderen eine Chance zu geben.

Es gibt also gute Gründe, warum man von Glasner auf Toppmöller wechselte, auch wenn Toppmöller wenige Erfolge und Erfahrungen vorzuweisen hat, während Glasner viele Erfolge auf seiner Vita hat. Und diese Gründe sind eben nicht die Aussicht auf nächste große Erfolg in dieser Saison, sondern eben der nachhaltige Schritt an die Spitze der Bundesliga über die nächsten Jahre unter Zuhilfenahme der Einnahmen und Erfolge der Vergangenheit. Und dieser Schritt blieb eben die vergangenen Jahre aus und man ist in der Liga immer noch an der selben Stelle wie zur Zeit von Hütter, wo man darum bangen musste, ob man international spielt oder nicht.

3. Die Stimmung im Umfeld

So und nun hat man das erste halbe Jahr Toppmöller hinter sich. Es gab schon sehr viel Höhen und Tiefen, aber ich würde sagen, insgesamt ist es eine okaye Saison. In der Liga besser als den Pokalen, aber ich habe ja oben erklärt, wieso das den Verantwortlichen nun nicht das größte Problem sein sollte.

Aber wenn man ins Umfeld horcht, dann herrscht da momentan sehr viel Frust und Unzufriedenheit über die Eintracht unter Toppmöller. Und nicht wenige Internetkommentierende scheinen schon so satt, dass sie dem paraphrasierten „ewigen Cotrainer ohne Erfahrung“ die Eignung absprechen und am liebsten gestern einen anderen Trainer (und zwar egal wen) sehen wollen würden. Auch im Stadion gabs jetzt wiederholt Beschwerden gegen die Mannschaft.

Dafür gibt es sicher viele Gründe, wovon einige, wie so oft, gar nichts mit dem Trainer zu tun haben, sondern eher einem allgemeinen Gefühl der Unzufriedenheit/emotionalen Leere. Ich hatte dazu ja schonmal etwas Ausführliches geschrieben:

Aber um es für den Kontext diesen Beitrags zusammenzufassen, ich glaube einfach, dass jetzt erst in der ersten kleinen Krise unter Toppmöller, die Fans bemerken, dass sich die Zielsetzung der Verantwortlichen geändert hat und was das alles dann auch erstmal kurzfristig bedeuten wird. Dass eben momentan eher der harte Weg der Entwicklung wichtiger ist, als dass alles einfach so weiter geht wie in der Vergangenheit. Geile Pokalnächte, die durch Elfmeterschießen entschieden wurden sind zwar super toll zum Feiern, aber ich glaube als kühler Geschäftsführer ist das viel zu viel Risiko, und man will sich nicht zu sehr abhängig davon machen.

Bei den Fans ist das, glaube ich noch nicht so angekommen, was auch verständlich ist, da eben einige Dinge, die man ursprünglich als Teil der Eintracht-DNA wahrgenommen hat, nun verändert werden. Entsprechend wird momentan auch wieder vermehrt das Glasner-Aus hinterfragt, einfach weil man einfach insgesamt sich nicht sicher ist, ob das alles wirklich nötig gewesen ist, und wieso sich überhaupt etwas ändern musste. Und wenn sich etwas ändern musste, dann wieso nicht so schnell, dass die Begeisterung direkt wieder da ist.

4. Die Geduld hat sich stellenweise ausgezahlt

Bei so einem Umbruch muss man, denke ich, eben auch aushalten, dass es erst einmal schwieriger wird, statt leichter, und sich die Entwicklung eben erst nach einiger Zeit zeigen wird. Und so eine Entwicklung ist auch nicht gradlinig, und viele hofften, dass nach den ersten Spielen, die nicht so gut liefen, dann im Oktober das Gröbste überstanden war und es dann nur noch gradlinig nach oben ginge. Und das alles soll dann unabhängig davon passieren, ob man nun einen Stürmer hat oder nicht, oder eine Bank, die neue Impulse setzen kann. Auch wurde jetzt erwartet, dass direkt mit Ende des Transferfensters, als dann sehr viele namhafte Spieler verpflichten wurden, die Eintracht diese direkt alle integriert hat und die Spielidee, die vorher eben auf das Fehlen eines Zielspielers ausgelegt war, unmittelbar umgestellt hat.

Und der Trainer hat ja in den vergangenen Wochen einiges erreicht. Die neuen Schlüsselspieler waren schnell integriert, mit Larsson und Pacho haben direkt Talente ihre Marke hinterlassen, die Mannschaft ist immer noch die drittbeste Abwehr der Liga, mit Platz 6 steht man trotz diversen Rückschlägen total auf Kurs, es sind klare Prinzipien zu erkennen, auch wenn daran noch gefeilt werden muss.

Außerdem spielte für viele Spieler, die im Sommer und Winter gekommen sind, immer das Gespräch mit Toppmöller eine große Rolle, dass sie zur Eintracht gekommen sind, eben weil er die Möglichkeit hat mit ihnen auf Französisch zu reden und eben sie von seinem Konzept überzeugt hat. Das half bei der Moderierung des Kaderumbruchs sicherlich viel und dass so viele Neuzugänge schnell integriert waren lag auch daran, dass er sich immer wieder einzelne (z.B. Nkounkou oder Marmoush) zur Seite nahm und ihnen individuelle Tipps geben konnte, einzelne Situationen besser zu lösen.

Jetzt hat zum ersten Mal diese Saison, wie es Toppmöller eigentlich von Anfang an geplant hatte, ein offensives Sturm-Trio aus Chaibi, Marmoush und Kalajdzic gespielt, das wegen Fehlens eines physischen Wandstürmers bzw. der Abwesenheit von Marmoush als technisch starken Laufstürmer und Chaibi als offensiv Ballverteiler während es Afrikacups einfach noch nicht zusammenspielen konnte. Und wirklich sofort innerhalb von 10 Minuten gelangen zwei Tore in einem schwierigen Auswärtsspiel in Belgien. Mit Nkounkou über links und Götze/Larsson im Mittelfeld existieren auch schon Wege, wie dieses Trio mit Bällen gefüttert werden könnte. Ein dritter Weg über rechts oder direkt von ganz hinten wäre auch noch schön, aber ich vermute, da muss man sich gedulden. Dennoch denke ich, dass die Vertikalität des Spiels sich von alleine lösen wird, sobald eben weniger Bälle in der Offensive verloren gehen wegen technischen Unfeinheiten von z.B. Dina Ebimbe und Knauff, und es mit Kalajdzic eben auch ein neues Offensivelement gibt. Dann wird auch schnell der Vorwurf des Beamtenfußballs verstummen.

5. Die größte Baustelle bleibt der Spielaufbau in der ersten Kette

Natürlich will ich auch nicht alles schönreden. Das größte Problem, dass sich eben auch seit Monaten durchzieht, ist eben die fehlende Pressingresistenz im Spielaufbau, die schon so einige Gegentore eingeleitet hat. Immer wieder flaches Aufbauspiel in der Abwehr, das aber gar nicht so richtig seinen Abnehmer nach vorne findet, und dann ist es ein leichtes, den Druck zu erhöhen und auf einen Fehler im eigenen Strafraum zu warten und die Torchance ist geschenkt. Hier muss man einfach erwachsener werden und auch Alternativen finden, den Ball zu halten, ohne dass man sich im Pressing des Gegners verfängt. Hier kann ich den Frust der Fans verstehen, wenn durch solche Fehler immer wieder Spiele aus der Hand gegeben werden.

Natürlich gibt es für diese Schwäche auch wieder wichtige Gründe. Und zwar ist es eben schwer mit Trapp ein Aufbauspiel zu entlasten, weil wenn dieser dann mal mit einem langen Ball das Pressing überspielen sollte, dann landen die Bälle oft beim Gegner. Die Gerry-Ehrmann-Schule ist eben nicht dafür bekannt spielstarke Torhüter hervorzubringen, sondern eben gute Torhüter auf der Linie. Da mache ich auch niemandem einen Vorwurf. Es bleibt halt ein Manko, dass vieles schwieriger gestaltet und erzwingt, dass man alles flach durch das Pressing hindurch spielen muss. Diese Schwäche im Aufbauspiel hat man auch leider bei der Nationalmannschaft unter Nagelsmann gesehen als Trapp Ter-Stegen ersetzen musste.

Nun wird Trapp nicht von heute auf morgen auszutauschen sein, und dieses Fass sollte man auch nicht wirklich aufmachen, da es die Ausgangslage des Trainers nicht einfacher machen würde, so eine Figur im Verein aus dem Tor nehmen zu wollen. Aber es wird wohl jetzt die wichtigste Aufgabe für den Rest der Saison und eventuell darüber hinaus sein eine Lösung unter den sowieso zementierten Bedingungen zu finden und die individuellen Fehler im Aufbau zu unterbinden. Toppmöller hat das auch erkannt und bei der PK vor Freiburg angesprochen:

„Total fokussiert“ I Pressekonferenz vor SC Freiburg - Eintracht Frankfurt (youtube.com)

Aber die Torwartthematik wird spannend bleiben und uns bestimmt auch nicht nur diese Saison beschäftigen. Es bleibt zumindest anzumerken, dass Stuttgart, Bremen (und Augsburg) erst so richtig mit dem neuen Ballbesitzfußball zu blühen begannen, nachdem sie einen spielstärkeren Torwart ins Tor gestellt haben.

Fazit: Was langfristig geplant ist, sollte auch langfristig umgesetzt werden

Wie man merkt, ich bin ziemlich irritiert von der schlechten Stimmung im Umfeld, die sogar so weit geht, dass man den Trainer gerne entlassen möchte. Ich halte es für sehr falsch, eine Entwicklung, die man jetzt erst mit sehr viel Investment gestartet hat und sich in ein paar Jahren auszahlen soll, direkt wieder abzubrechen, nur weil weil es einem nicht schnell genug mit dem Fortschritt geht. Mit Platz 6 und der aktuellen Entwicklung ist man sicherlich im Soll und ich denke sogar, man könnte sich auch ein Platz 8 leisten. Denn einerseits sind finanziell die Rücklagen der vergangenen Saison groß und der UEFA-Koeffizient ist auch ohne direkte Qualifikation eine gute Stütze und ich vermute mal, dass man mit den neuen Spielern offen und ehrlich umgegangen ist, und ihnen nichts vorgemacht hat, dass man nun direkt im ersten Jahr Champions League spielen will.

Auch sollte man sich nicht verrückt machen lassen, dass Stuttgart in einer absoluten Wundersaison uns überholt hat. Da zeigt sich halt, dass sie schon immer gute Arbeit in der Kaderzusammenstellung gemacht haben und sie der Eintracht auf gewissen Positionen wie Trainer, Stürmer und Torwart einfach voraus sind. Auch sollten die langfristigen Ziele nicht darunter leiden, dass sich spontan für ein paar Wochen die Möglichkeit gab, an Leipzig oder Dortmund vorbeizuziehen. Das ist einfach nicht das Ziel, sondern das Ziel ist Platz 5 oder 6.

Insgesamt bin ich froh, dass augenscheinlich eine langfristige spielerische Entwicklung im Fokus steht. Denn man sieht zum Beispiel in der zweiten Liga, dass diese Vereine erfolgreich sind, die einen Entwicklungsplan haben und sich nach diesem dann auch einspielen, während Absteiger, die erst einmal einen Kaderumbruch und Trainerwechsel hinter sich haben, selten direkt oben mitspielen können. Auch in der Bundesliga gibt es ja viele Vereine, die eher die kurzfristigen Erfolge im Blick haben und dabei eine langfristige Entwicklung aus dem Auge verlieren. Also zum Beispiele Mannschaften im Abstiegskampf, die sich nur irgendwie Jahr für Jahr festkrallen wollen, statt auch mal weiter nach oben zu kommen. Stuttgart hatte ja den Vorteil, dass sie die Entwicklung schon seit dem letzten Abstieg angestoßen hatten, nur war diese Entwicklung durch zwei Jahre Abstiegskampf unterbrochen, aber es geht dann doch auf einmal schnell und aus den geschlagenen Wurzeln sprießen die Pflanzen, sobald die Zeit reif ist. Aber auch an der Tabellenspitze bei Dortmund und Bayern hat man langfristig stagniert und nur auf das Erreichen der kurzfristig notwendigen Ziele geachtet. Und was hat es gebracht? Nun kommt eventuell der Rückschlag bei der CL-Qualifikation oder der Meisterschaft trotzdem, aber man hat nicht die Entwicklung in der Rückhand, sodass man sagen kann, dass man nächste Saison wieder gut aufgestellt ist. Es ist eben ein Unterschied, ob man mit der Entwicklung geht, oder von ihr eingeholt wird und erst danach reagieren muss, sodass weitere Rückschläge folgen können, auf dem Weg, der dann erst dort begonnen wird.

Ich bin zumindest gespannt, wie sich die Eintracht in den nächsten Jahren entwickelt und habe Vertrauen in alle handelnden Personen.

(@zaunpfahl Soviel zu: „Ich glaube ich schreibe mal keinen Input“ :grimacing: )

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What a input.

Habe mal eine KI um Zusammenfassung gebeten.

Stimmt das aus Deiner Sicht:
Das wichtigste aus dem Text scheint die Betrachtung und Analyse der Entwicklung von Eintracht Frankfurt unter Trainer Toppmöller zu sein. Dabei werden verschiedene Aspekte beleuchtet, darunter:

  1. Die Zielsetzungen des Projekts Toppmöller, die sich auf die Etablierung in den Top 6 der Bundesliga, die Integration junger Talente, den Kaderumbruch und die Weiterentwicklung des Teams konzentrieren.

  2. Der Rückblick auf die Zeit unter dem vorherigen Trainer Glasner, der trotz Erfolgen in Pokalwettbewerben die sportliche Führung nicht langfristig zufriedenstellte, besonders aufgrund von Platzierungen in der Liga.

  3. Die aktuelle Stimmung im Umfeld, die von Frust und Unzufriedenheit geprägt ist, insbesondere in Online-Kommentaren und im Stadion. Es wird darauf hingewiesen, dass die Fans möglicherweise Schwierigkeiten haben, die langfristige Entwicklung und Zielsetzungen des Vereins zu akzeptieren.

  4. Die bisherigen Erfolge und Herausforderungen unter Trainer Toppmöller, die eine insgesamt als „okay“ bewertete Saison zeigen. Es wird betont, dass Veränderungen Zeit brauchen und dass Geduld erforderlich ist.

  5. Die größte Baustelle im Spielaufbau der ersten Kette und die Herausforderung, eine Lösung für die fehlende Pressingresistenz zu finden, insbesondere im Zusammenhang mit Torwart Kevin Trapp.

  6. Ein Appell für Geduld und Verständnis für den langfristigen Entwicklungsplan, der darauf abzielt, die Eintracht nachhaltig in der Bundesliga zu etablieren. Es wird betont, dass kurzfristige Erfolge nicht das Hauptziel sind, sondern eine langfristige spielerische Entwicklung im Fokus steht.

Insgesamt scheint der Text eine reflektierte Analyse der aktuellen Situation von Eintracht Frankfurt zu bieten, wobei sowohl Erfolge als auch Herausforderungen berücksichtigt werden.

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Ja schon, aber da bieten die Überschriften auch genau diese Zusammenfassung, nur ist es halt schwer aus der Zusammenfassung von der KI alle Details zu erhaschen :smiley:

Ich habe eine These zur Stimmung im Umfeld und @RobChang kann ja mal sagen, was er davon hält: Frankfurt hat ein bisschen das Gladbach-Problem um 2020 - nur mit etwas anderen Voraussetzungen.

Das ist ja eigentlich genau die richtige Basis, von der Aus man arbeiten muss. Geile Pokalnächte sind ja auch einfach in der Regel nicht ständig zu wiederholen und dazu in der EL oder ECL auch nur ein eingeschränkter Boost. Deshalb finde ich Top-6-Etablierung sehr vernünftig und angesichts der guten Arbeit der letzten Jahre, hat man dafür auch einfach gute Voraussetzungen geschaffen.
Das Problem ist aber nicht nur die gestiegene Erwartungshaltung, die du so gut beschrieben hast, sondern auch einfach der Umstand, dass das Herankommen an die großen 4 quasi unmöglich ist, aber der Intuition widerspricht: Wenn man einen sehr guten Kader hat (den Frankfurt schon hat, denke ich) und sich die Jahre zuvor mit guter Arbeit von weit unten bis nach Europa arbeiten konnte, dann erscheint es auch einfach logisch, dass man mit guter Arbeit auch an die CL rankommen kann (und Top-6 heißt ja, dass man darum zumindest bei Gelegenheit auch mitspielt). Der Schluss ist zwar logisch, aber falsch: Der wirtschaftliche Abstand zu den ganz Großen ist so, dass man das nicht dauerhaft erreichen kann. Jedenfalls nicht genauso schnell wie den Sprung nach Europa und vielleicht auch gar nicht ohne weitere Geldquellen.
Mein Eindruck ist, dass die Verantwortlichen das erkannt haben und insofern finde ich diesen 3-Jahres-Plan absolut sinnvoll.
Jetzt kommt aber die Krux und das unterscheidet Frankfurt von Gladbach 2019: Bisher (und ohne Fischer vielleicht umso mehr) sind die Verantwortlichen nicht so überragend darin, die Erwartungshaltung nach außen gut zu moderieren und das strahlt auf das Umfeld aus. Gladbach hatte in Eberl jemanden, der das (bis zum bekannten Ende) sehr gut konnte, bei der Eintracht sehe ich gerade niemanden, der diese Rolle gut ausfüllt (und Topmöller kann es schon deshalb nicht sein, weil er halt nur der Trainer ist). Ich kann mir jedenfalls bei Krösche momentan nicht vorstellen, dass es ihm gelingt, die Kurve und das Stadion mal wirklich gut mitzunehmen (aber vielleicht bin ich da zu weit weg).

PS: Das Social-Media-Gewitter ist übrigens normal bei einem Verein dieser Größe und mit diesem neu gefundenen Erfolg. In Gladbach konnte man das auch beobachten und in jeder Phase, in der man nicht um Europa mitspielte wurde über die Führung und den jeweiligen Trainer gemeckert - lustigerweise sind das die Gleichen, die heute Eberl und z.Bsp. Rose oder Hecking glorifizieren. (Wobei das diese Saison zum Glück im Schnitt ein bisschen zurückgegangen ist - außer aktuell, wo man begründet mehr kritisieren kann und sollte).

Ja genau das ist es. Man braucht einfach viele gute Jahre um mal dreimal in 5 Jahren CL zu spielen, wenn man nicht schon oben drin ist. Das heißt dieser Schritt ist ein Jahrzehntprojekt. Aber vorher muss die Eintracht eben erstmal schauen, dass man mit Europa planen kann, was ja selbst die letzten erfolgreichen Jahre nicht der Fall war, sondern es ging immer auf die letzte Minute gegen Sevilla oder Freiburg. Es ist einfach Ungeduld, die sich in Unzufriedenheit umschlägt, weil man sich irgendwie ausmalt, dass es alles doch so weiter gehen muss, aber der Anstieg wird halt steiler je höher man kommt, das hat nicht nur Gladbach bewiesen sondern auch Union etc. Am Ende wenn der Erfolg wieder da ist, sind die Leute auch wieder sehr viel ruhiger, so ist es halt. Solange diese nicht so weit gehen, dass man Schalke-like nen Trainer in der Entwicklung auf Platz 6 entlässt, weil man noch mehr wollte, ist mir alles recht solange sie nur meckern.

Es fehlt insgesamt halt auch an Kommunikation, was die Pläne sind und warum Glasner gehen musste und Toppmöller kommen. Stattdessen ist man auch schnell darin, dann auch zu sagen, dass es zu wenig ist, sodass man als Fan dann sich auch im Recht wähnt, dass die Verantwortlichen zuviele Fehler machen.

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Danke für den tollen Input, ich stimme auch in fast allen Punkten komplett zu, bitte nehmt euch die Zeit diesen wirklich auch gut formulierten Text zu lesen!

Einem kleinen Punkt möchte ich aber widersprechen: Ich glaube nicht, dass man absehen konnte, dass in der Liga ein Wandel hin zu vielen erfolgreichen Ballbesitzmannschaften bevorstand. Immerhin waren in der Vorsaison der BVB, Union und Freiburg mit eher defensiveren Ansätzen die positiven Überraschungen. Die SGE war eher durch die Lehren der letzten Jahre zum Ballbesitzfußball verdammt. Denn man musste in der Regel Mal eine hohe Intensität erreichen, um den Gegner zu schlagen. Die Mannschaft war selten fähig durch sicheres, tiefes Stehen oder geordneten Ballbesitz ein Spiel herunterzuspielen. MMn war das der Hauptgrund für das regelmäßige Einbrechen in der Rückrunde.

Mit dem Kontext des Freiburgspiels, kann ich schon mal festhalten, dass es aus meiner Sicht ein deutlicher Fortschritt war. Denn das größte Problem des schlechten Aufbauspiels lief in Freiburg in den meisten Fällen deutlich besser. Die Rückkehr von Marmoush tut dem Offensivspiel deutlich gut.

Am Ende wird die Krise wahrscheinlich auch heißer gekocht, als sie eigentlich ist. Im Vereinsvorstand scheint man relativ entspannt mit der Situation noch umzugehen. Der Donnerstag wird sehr entscheidend, denn internationaler Erfolg hat schon so manche Krisen in Frankfurt überstrahlt.

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Das dachten wir in Dortmund nach dem letzten Spiel gegen Freiburg auch. Bin mir also nicht sicher inwiefern man den Spielen da trauen kann

Danke für das Kompliment, das freut mich!

Ich stimme dir zu, dass ich diesen Aspekt irgendwo fallen lassen habe. Deshalb danke, dass du ihn nochmal aufgreifst. Es ergibt Sinn, dass man als Umschaltmannschaft eben sehr wenig Hebel hatte, wenn der Gegner einem einfach den Ball überlassen hat, und man selbst nichts mit dem Ball anfangen konnte. Und dann zusätzlich sah man richtig bedeppert aus, wenn man dann im Versuch etwas mit dem Ball zu kreieren, man einen Fehler machte und dann der Gegner diesen relativ einfach ausnutzen konnte und dann dich auskontern konnte. Deshalb war es sowieso dringend notwendig, mehr Ballbesitz in das Spiel einzufügen. Denn Ballbesitz bietet automatisch auch mehr Stabilität. Aber ich denke, das wäre auch der Plan mit Glasner gewesen, der ja auch einen Sechser und einen Abwehrchef gefordert hatte, eben genau aus diesem Grund heraus. Aber ich denke, dass was Toppmöller macht ist mehr als nur stabileren Umschaltfußball, sondern viel flexiblerer und prinzipienbasierter dynamischer Ballbesitzfußball. Aber da ist vermutlich der Übergang fließend, und an diesem Übergang bewegt man sich ja momentan auch in der spielerischen Entwicklung und es ist schwer abzusehen, wo man dann sich als fertig entwickelt wähnt. Wahrscheinlich ja nie, weil jede Saison eben neue Spieler, neue Gegner etc. mit sich bringt.

Um es kurz zu sagen: Ich denke auch, dass selbst ein stabilisierter Umschaltfußball dann relativ schnell an seine Grenzen gekommen wäre, gerade wenn dann die Konkurrenz dann noch stärker auf Fehlerminierung geht als man selbst. Und von daher sehe ich insgesamt mehr Potential bei Toppmöller als bei Glasner. Aber vermutlich erklärt es den Unmut auch nocheinmal, und die Fans trauern hinterher, dass es kein drittes Glasnerjahr mit zusammengehaltenem Kader und eben den nötigen Verstärkungen im Aufbau gab, und projezieren jetzt diese Erwartungen auf Toppmöller, weil er ja jetzt dann im ersten Jahr noch besser sein muss, als das was Glasner in seinem dritten Jahr erreicht hätte, um den Trainerwechsel zu legitimieren. Aber klar, da die Spieler nicht zu halten waren und auch abseitig vom Platz nicht alles optimal lief, ist dieser Vergleich mehr als unfair.

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(Ich poste hier mal meinen Weltschmerz-Rant, den ich im discord eben rauslassen musste, den der Zaunpfahl auch gern hier sehen würde)

ich muss sagen, dass bei der Eintracht grade sau viel schief liegt.
Vor allem abseits des sportlichen.
Heute jährt sich hanau und man zeigt gestern gegen freiburg eine stepanovic choreo? Zu den Protesten kommt aus der Kurve… nichts?
Axel Hellmanns Rolle in der DFL wird einfach unkritisch hingenommen?
Da hätte ich gern irgendwie ne Einordnung.
Die NWK war immer so stabil aber auf einmal ist Funkstille?

Ich hasse auch, dass mit Krösche so ein „man sieht kein Entwicklungspotential mehr, also sollten wir xyz verkaufen“ ding eingekehrt ist. Wann sind wir zu so nem hire and fire Verein geworden? Kaufen zig Spieler für dieselbe Position und dann wird verliehen und doch wieder verkauft oder vertrag aufgelöst. Sind wir auf einmal barca geworden?
Ich wette, zB Matanovic wird kein einziges Spiel für die Eintracht machen.
Sorry aber mir fehlt aus Fansicht einfach jemand mit dem ich mich identifizieren kann.
Jo, rode, hasebe, trapp, vielleicht noch tuta und knauff.
Aber da hörts schon auf. Die Eintracht ist zu nem Sprungbrett geworden, alle wollen nur weg.
Ja das is das Problem des modernen Fußballs, aber mit dem Abgang Fischers, der Machtgeilheit Hellmanns und dem Schweigen der NWK wird es grade immer schwerer für mich diesen Verein zu lieben.
(Sorry mein weltschmerz musste grade raus, ich gehe jetzt den Kater streicheln!)

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Danke, @RobChang, für diesen großartigen Input.

Mich nervt schon eine ganze weile, wie negativ im Umfeld™ die Arbeit von Toppmöller bewertet wird. Und ich stimme Dir voll und ganz zu: Er macht da gerade genau das, wofür er geholt wurde.

Ob das jetzt dem ganz langen Plan der Verantwortlichen folgt, oder ob sich dieser erst nach dem Ende von Glasner (wo ja ein paar Sachen auch wirklich nicht optimal liefen) ergab, oder ob der Plan halt ein bisschen beschleunigt wurde, weil die Zeit von Glasner früher endete, als man ursprünglich plante - wir werden es vermutlich nie erfahren.

Ich stimme Dir zu, dass Toppmöller ein paar Aufgaben hat: Dem Umbruch moderieren und ein Gerüst für dem Kader der nächsten Jahre aufbauen, Spieler (insb., aber nicht nur jüngere Talente) auf ein höheres Niveau bringen, und vor allem: Die Spielidee weiterentwickeln. Und ich finde, da seiht man ganz beachtliche Fortschritte, insbesondere in Anbetracht der Größe des Umbruchs. Und Toppmöller ist eben auch das erste Jahr Cheftrainer in der Bundesliga, den ein oder anderen Coachingfehler (und die gab es) muss man ihm da auch zugestehen. Wichtig ist: Es sind Fortschritte sichtbar, die Tabellensituation ist auch gut. Man muss ja mal bedenken: In den letzten 30(!) Jahren ist die SGE genau 2x am Ende der Saison besser gewesen als auf Platz 6 (jeweils 5.).

Ich finde den Schalke-Vergleich sehr passend: Wenn man auf Platz 6 den Trainer entlässt, obwohl vor der Saison (oder spätestens nach dem Muani-Transfer) jeder sofort gesagt hätte „Sechter? Nehme ich!“ - das wäre schon echt Wahnsinn.

Verstehe die genannten Punkte zum Großteil nicht.
Zu den fehlenden Fanprotesten glaube ich, dass dies meiner Meinung nach daran liegt, dass den Fans von den Vereinsverantwortlichen Aufmerksamkeit geschenkt wird und sie einbezogen werden. Das zeigt der Umgang mit den Protesten während des Stuttgartspiels und die Aufnahme des neuen Vorstandsmitglieds. Den großen Kaderumbruch im Sommer hätte man bestimmt gerne vermieden, doch letztendlich sind meistens die Spieler Treibkraft hinter den Wechseln, weil sie mehr spielen oder verdienen wollen. Krösche hatte auf der letzten PK explizit gesagt, dass man mit Matanovic den Vertrag gerne verlängern möchte und ihm im Sommer die Chance geben will in der 1. Mannschaft zu spielen. Trotzdem sehe ich das Verpflichten von so vielen Spielern auch als etwas kritisch, ich habe auch den Überblick verloren wer wohin alles verliehen ist und zu welchen Konditionen.

Bei Axel Hellmanns Rolle bin ich auch nicht so tief drin, habe aber mehr Vertrauen in ihn die Belange der Fans zu vertreten als ein Aki Watzke. Aber dazu kommt ja am Mittwoch noch ein Tribünengespräch. Identifikationsfiguren sehe ich eigentlich auch genug, Koch und Marmoush haben hierzu auch Potenzial in dieser Saison angedeutet.

Ob zu Hanau noch etwas kommt: Mal schauen. Es war ja bisher noch kein Heimspiel. Matthias Beck möchte ja den eingeschlagenen Weg von Fischer fortsetzen, der sich mit einer entsprechenden Rede gegen Rechts im Stadion verabschiedet hat.

Von Außen als (Bundeliga-Fan) sieht es so aus als ob Krösche nur den nächsten sehr guten Deal abschließen will und was Kaderzusammensetzung und wann der Spieler verfügbar ist nicht ganz so wichtig ist. Viel wird nur nach dem möglichen Potenzial (van de Beek, Ekitike) verpflichtet und nicht was der Spieler sofort leisten kann bzw einfach grund solide Spieler die immer ihre Leistung abrufen (Koch).
Ekitike hätte man im Sommer eigentlich schon machen können und vielleicht bei Kolo Muani auf etwas Geld verzichtet aber der neue Stürmer wäre dann schon da. Und im allgemeinen die Gefahr das zuviele Spieler kommen und gehen und eine Artdurchlauferhitzer entsteht.

Und zu den Fans von Frankfurt verstehe ich nicht wieso bei den Fan Protesten nicht mitmachen?
Anderseits beschweren sich viele Eintracht Fans über Heidenheim, Freiburg, Mainz und andere kleine Vereine die angeblich keinen Intersieren und die Bundesliga kaputt machen.
Ich schaue mir lieber Heidenheim an als Schalke was wieder nichts auf den Platz hinbekommt. Und diese Überheblichkeit von einigen Fans der großen Vereine nervt mich. Das Bayer Leverkusen jetzt Frankfurt den Platz in der Champions League weg nimmt. Frankfurt ist da nur ein Beispiel. Kleine Vereine wie Freiburg können mit den Spieltagseinnahmen und den Sponsoring bei den großen Vereinen gar nicht mithalten und haben dadurch einen Standortnachteil der oft nicht so beleuchtet wird.
Ziemlich viele Sachen die auch nicht nur immer auf Frankfurt zu treffen aber ich mal unterbringen wollte.
Freue mich auf den Gast Stefan Reich habe früher gerne das Themenfrühstück mit ihm und anderen bei 11 Freunde geschaut.
Liebe Grüße Jan

Einen guten Deal anzustreben ist ja an sich nichts Verkehrtes. Ob Krösche die Balance zwischen ‚hilft sofort‘ vs ‚bringt (hoffentlich) zukünftig Leistung & Geld‘ hinkriegt? Im letzten Sommertransfenster sehr wohl. Im Winter schaffst Du das nicht, oder wenn doch, dann nur mit absurdem Glück. Da waere ich persönlich eher nachsichtig.
Dass aber vermehrt Spieler kommen werden, die die Eintracht nur als Karriereturbo betrachten, um dann schnell in die PL oder Serie A zu wechseln, davon kann man wohl ausgehen. Aber wie willst Du das verhindern, ohne den Anspruch aufzugeben, in die Top 4 der Liga einzudringen? Außerhalb der Top 4 gibt es nur 2 Wege, den Einkommensunterschied zu den Topklubs zu nivellieren: Investoren oder Sondererlöse (= Transferüberschüsse). Die Eintracht hat sich auf das letztere spezialisiert und vermarktet sich bei den Spielern entsprechend, mit den besagten Konsequenzen. RB und Leverkusen haben den ersten (teuflischen) Ansatz gewählt. Deswegen nehmen die beiden uns oder auch Gladbach, Bremen, etc. CL Plätze weg. Die Eintrachtstrategie bewirkt unabwendbar eine gewisse Instabilität, sowohl personell als auch mental bei den Spielern (das küchenpsychologisiere ich mir mal so zusammen). Das geht aber auch anderen so, die eine viel bessere Ausgangsposition haben. Uli Hoeneß hat mal gesagt, der qualitativ entscheidende Unterschied zwischen den Bayern und dem BVB sei, dass Spieler zu den Bayern kommen, weil das ihr Ziel sei, und zum BVB gehen, weil sie von dort wieder weg wollen. Sinngemäß jedenfalls.

Es ist eben nicht möglich, einerseits Erfolg zu haben, und dann noch die Schaffer des Erfolgs ewig zu halten. Wenn die Eintracht Erfolg hat, dann weckt das eben Begehrlichkeiten bei anderen Mannschaften, die die Spieler dann kaufen wollen. Die Eintracht kann nicht die Spieler halten, die weg wollen, weil sie eben keine externen Mittel hat, um sich das zu leisten. Deshalb ist es schwierig, einen langfristigen Kern auszubilden, wie andere Mannschaften der Top 4, sondern man muss immer wieder von vorne, die richtigen Leute holen und damit steigt auch die Gefahr, Fehler zu machen.

Einer der wenigen Rekordspieler der Eintracht aus diesem Jahrtausend ist Marco Russ, aber der hat auch bei der Eintracht gespielt, als sie vor allem zwischen Liga 1 und 2 gependelt ist. Dort gab es für wenige einen Grund, ihn uns abzuwerben. Die anderen sind Hasebe, Trapp und Rode, die so spät (wieder) zur Eintracht sind, dass sie auch nicht mehr attraktiv für weitere Wechsel sind.

Aber ich denke, es wird wichtig sein, die richtige Mischung zu finden. Mislintats Talentarmee war teilweise zu jung und unerfahren und konnte auch nicht so gut mit Rückschlägen arbeiten. Mittlerweile sind sie älter und haben den Abstiegskampf zweimal überstanden und es läuft besser. Und ich denke, es bleibt wichtig, dass die Eintracht gewisse Spieler behält, auch wenn sie kein Steigerungspotenzial mehr zeigen. Denn diese bilden das Gerüst für andere Spieler, um sich daran aufzurichten und auch um die Klubidentität zu übertragen. Chandler ist doch das beste Beispiel. Leistungstechnisch allein müsste man ihm eigentlich den Vertrag auflösen, aber er ist eben ein wichtiger Grund dafür, dass die Eingewöhnungsphase vieler junger Spieler recht schnell ist. Und solche Spieler wird es auch in den nächsten Jahren brauchen. Und da sind auch so ältere Transfers wie Koch eine gute Perspektive. Aber auch jemand wie Knauff oder Tuta, die zwar wahrscheinlich nie für mehr als 20 Millionen den Club verlassen werden, aber sie sind halt dennoch nicht zu schlecht für den Verein und deshalb sollte man sie nicht für eine Aktie, die vielleicht besser, vielleicht schlechter oder aber genauso gut, nur mit anderen Schwächen vom Hof jagen. Denn es ist eben so, dass die Fans auch Gesichter brauchen, die die Mannschaft repräsentieren und nicht nur irgendwelche Transfermarktprofile, die Stonks gehen. Am Ende haben wir die Euroleague geholt, obwohl der Kader ziemlich schwach war*, aber das ist auch nicht das wichtigste, wenn man eine gesunde Mannschaft und eine gute Beziehung zu den Fans hat.

*Anekdote: Ich habe mich damals auch sehr auf das Barcelona-Los gefreut, weil mir irgendwie schwante, dass nach dem Last-Minute Ding gegen Sevilla es wahrscheinlich mit diesem Kader nicht für mehr als Viertelfinale reichen wird. Und dann doch lieber das Erlebnis Barcelona mitnehmen als gegen irgendeine kleine Mannschaft mit bisschen mehr Bauchweh auszuscheiden. Nun der Grund zur Freude war berechtigt, aber es ging dann doch ein wenig weiter :smiley:

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So negativ meinte ich das nicht wollte nur sagen das die Gedahr da ist nur von Deal zu Deal zudenken und es zu überdrehen. Ähnlich wie Mara Pfeiffer es mal im Mainz Schwerpunkt angemerkt hat zu Rouven Schröder als der noch in Mainz war.

@TomHaseB Wie es scheint müsste man hier regelmäßig zu den Podcasts etwas schreiben, die scheinen ja insgesamt alle interessant zu sein. Hatte mir nur den von Axel Hellmann angehört.

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Je nach Gast kann sich das Reinhören immer wieder mal lohnen. Eine Woche vor Toppmöller war etwa Philipp Max eingeladen zum Thema „Wie geht man als Profi mit Rückschlägen um.“ Fand ich auch ganz interessant, gerade weil dessen Blick auf seine bisherige Karriere gerade auch bei der Eintracht doch ein ganz anderer war als mein eigener. Kritisch nachgefragt wird da natürlich eher seltener. Welchen Mehrwert etwa ein (eher kurz und knackiges) Format wie das neue „Aufstehen mit der Eintracht“ mit Ex-HR-Radiosprecher und Fußball 2000-Mitstreiter Philip Hofmeister hat, dass nun drei Mal in der Woche am frühen Morgen mit Angeboten wie den „11Freunden am Morgen“ konkurriert, muss sich noch zeigen.

nun, nachdem das gestern Abend komplett ernüchternd war…

Ich komme mehr und mehr zu dem Schluss, dass diese Mannschaft vielleicht sportlich ganz gut zusammengestellt ist, aber charakterlich da keine Mannschaft auf dem Platz zu sehen ist.
Mag vielleicht mal wieder an meinem Superpessimismus liegen, aber ich finde es bezeichnend, dass erst mit Timmy Chandler (of all players!) nen Kampfwille rein kam. Vorher war da viel Passgeschiebe, hups, da verliert man den Ball, oh St Gilloise kontert, naja wir versuchen das mal zu unterbinden, puh Glück gehabt.
Ich hatte nicht den Eindruck, dass da ein unbedingter Wille war, dieses Spiel zu gewinnen. Dieser Wille hat die Eintracht jahrelang getragen. Dieser Wille scheint komplett verflogen.
Von den Rängen kam nur Dauersingsang, weil es einfach NICHTS im Spiel gab, worauf man reagieren könnte. wie gesagt, erst die letzte Viertelstunde ging da was. Die Fans scheinen zu dürsten, die Mannschaft gibt ihnen aber kein Wasser.
Eintracht Frankfurt braucht diese Symbiose, die sie sonst stark gemacht hat.

Und wenn ich Krösche und Toppmöller nochmal irgendwelche Musikgenrevergleiche aufsagen höre, dann muss ich leider an die Geschäftsstelle fahren und irgendwelchen Ultrapop spielen, weil die beiden genau das machen: durchkommerzialisierte Sprüche ballern, alles aalglatt wegmoderieren.

Ich bin sehr bedient.

Ich antworte dir mal hier weils nicht mehr direkt mit Feedback zur Sendung zu tun hat.

Jetzt kommen halt wieder alle Eintrachtreporter raus und schreiben viele Artikel darüber, dass der Trainer angezählt ist und liefern muss (aber die Kritik an den Versäumnissen auf dem Transfermarkt werden ignoriert, ist ja viel zu viel Detail).

Aber die Franzke-Aufstellung ist eine der schlechtesten, die ich gelesen habe. Da sind ja Fanforumsbeiträge nachvollziehbarer. Halbe Mannschaft austauschen, wird sicher für mehr Stabilität im Spiel und auf der Bank führen. Dazu dann mit Marmoush, der 90 Minuten gegen USG gespielt hat, Etikité, Rode, Van de Beek vier Spieler, die man eigentlich in der Halbzeit wieder auswechseln muss und dann wirst halt in der zweiten Halbzeit den Bruch haben und der Mannschaft wieder ein Trauma zuführen…

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Rodes schlechte Nachrichten für Toppmöller - kicker

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Aber Rode sollte laut Meinung aller am Donnerstag und morgen starten! Nun vielleicht hat der Trainer bessere Ahnung davon wie der Gesundheitszustand ist… Der Junge hat nur noch ein Ziel und das ist am 34. Spieltag zuhause auf dem Platz zu stehen.

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