Einfach annehmen, dass Hasebe mit 40 noch 3000 Minuten schafft So stabil war er aber gar nicht und hat nach Knauff die meisten Elfmeter verursacht
Der Jugend eine Chance! Passenderweise war gerade Hannes Wolf, seines Zeichens DFB-Direktor für Nachwuchs und Training im HR-Heimspiel, um über die Arbeit des Verbandes zur Förderung des deutschen Fußball-Nachwuchses Auskunft zu geben.
Er sagte aber auch etwas zur Eintracht. Die provokante Moderatoren-These „Champions League wäre eine Frechheit!“ konterte zunächst FR-Journalist Jan-Christian Müller mit dem Hinweis, dass die Eintracht neben dem VfB Stuttgart derzeit die jüngste Mannschaft der Bundesliga mit viel Perspektive stelle und ein 6. Platz daher ein „wunderbarer“ Erfolg wäre, von dem sein Heimatverein Werder Bremen nur träumen könne. Den Einwand der durchwachsenen Spielzeit mit einer daher im Zweifel unverdienten CL-Teilnahme, wollte auch Wolf nicht so stehen lassen. Die Verjüngung, die die Eintracht jetzt vollzogen habe, hätte Stuttgart vor 3 Jahren bereits vollzogen und seien dann erst einmal in der Relegation gelandet. Deshalb könne er die harsche Kritik gerade auch angesichts der Perspektiven der Eintracht nicht nachvollziehen. Er nannte Deutschland in diesem Zusammenhang ein „Trainer-Verbrennungsland“. Für ihn sei der 6. Platz im ersten Jahr mit einer so jungen Mannschaft einen großen Erfolg, jedes Konstrukt brauche seine Zeit. Schon bei der ersten Krise/Delle den Trainer zu wechseln, sei kontraproduktiv. Müller ging sogar so weit, der Eintracht zu raten, gerade keine gestandenen Führungsspieler zu verpflichten, sondern wie Stuttgart oder Leipzig im Gegenteil weiter auf die Jungen zu setzen. Da wäre ich dann doch skeptisch. Die Mischung macht‘s.
Danke und genau dieselben Probleme hatte Stuttgart auch damals. Überall individuelle Fehler und so weiter.
Na toll jetzt wünsch ich Freiburg fast schon die Conference League einfach nur um den Vergleich zu haben, wie sehr die Conference Quali die Entwicklung bei neuem Trainer mit schwierigem Erbe behindern kann…
Ohne das Interview gehört zu haben und als Außenstehender würde ich das wie folgt einschätzen: Ja der 6. Platz ist eine gute Leistung, Stuttgart spielt eine Ausnahmesaison und sonst sind nur die üblichen 4, hinter die sich die Eintracht in der Bundesliga einreihen muss, vor ihnen. Hier kann man aufhören zu reden und es ist eine gute Saison.
Für mich hört es jedoch auf wenn dann Argumente wie „Ja aber Werder Bremen würde sich freuen und Stuttgart hat vor paar Jahren dann Relegation gespielt“ kommen. Man erinnert sich wohl zu sehr an Jahre wo die Eintracht eher am Ende der Bundesligatabelle oder in der zweiten Liga war. Und an ein Werder Bremen das Meisterschaften gewonnen hat. Aber die Realität ist, Werder ist erst seit 2 Jahren wieder in der Bundesliga und Stuttgart ist in den letzten 8 Jahren 2x in der 2. Liga gewesen. Die Eintracht hingegen ist vorletzte Saison Europaleaguesieger geworden und hat dadurch Championsleague gespielt, ist da sogar in die KO-Runde gekommen und war letztes Jahr im Pokalfinale. Und aus den Voraussetzungen dann mit 46 Punkten aus 33 Spielen dazustehen ist halt nicht besonders gut. Denn die Eintracht holt ihre jungen Spieler schon aus einem anderen Regal mittlerweile.
Das stimmt, die Eintracht hat außerordentliche Erfolgsjahre hinter sich, die Erwartungen und auch die finanziellen Möglichkeiten sind enorm gestiegen (zuletzt konnte man von einem aktuellen Gesamtumsatz von 380 Mio. € lesen). Allerdings ist mit der letzten Saison und dem Abgang von Oliver Glasner gewissermaßen eine goldene Generation nun mehr oder weniger abgetreten (Abraham, Hinteregger, Kostic, Sow, Kamada, Kolo Muani, Lindström, Ndicka schon ganz / Rode und Hasebe dazu diese Saison de facto fast auch schon) und die Eintracht muss ein Stück weit von vorne beginnen. Sie tut das nun in der Tat von einem höheren Level aus und hoch talentierte Youngster wie Larsson, Chaibi, Pacho, dazu auch Marmoush haben sofort eingeschlagen und wurden Stammkräfte. Sind aber eben auch überwiegend noch neu in der Liga und auf Strecke noch nicht konstant genug. Wie Rob Chang schrieb und wie sich bei den auch zuletzt über Jahre stupide erfolgreichen Unionern aus Berlin zeigte, gibt es auch keinerlei Garantie, dass Youngster so ohne weiteres Spitzenleistungen erzielen, vor allem konstant. Zumal die Eintracht ihre spektakulären Erfolge der letzten Jahre eben in KO und Do or die-Pokalspielen errang und weniger über die Liga, wo es nach Hütters 5. Platz zuletzt nur den 11. und in der letzten Saison nur sehr glücklich einen 7. Platz gab mit eben genau so vielen oft müden Kicks, wie sie heute beklagt werden. Ja, überlagert von diesen wunderbaren Highlights auf hohem Risikoniveau (eine Monsterparade von Kevin Trapp in der 118. Minute weniger und die Eintracht-Welt sähe heute komplett anders aus). Das will man wohl ändern mit einem Switch zu kontrollierterer Spielweise mit mehr Struktur und Ballbesitz und weniger Hurra-Fußball. Das es dabei empfindlich ruckelt, bestreitet wohl kaum jemand. Die Führung der Eintracht hat vielleicht den Fehler gemacht, diese Spielzeit falsch zu orchestrieren, wenn etwa Axel Hellmann auf der letzten Mitgliederversammlung vom besten Kader der vergangenen 20(?) Jahre sprach und man sich als „Troublemaker“ und "Heavy-Metal-Fußballer verkaufen will, obwohl auf dem Rasen mehr oder weniger zwangsläufig erste einmal etwas anderes zu sehen ist. Bevor die Eintracht nach Stuttgart fuhr, wies der Trainer auf der PK vor dem Spiel darauf hin, dass hier ein 11-Tore Sturm Marmoush (10) /Nacho Ferri (1) gegen de n 39-Tore-Sturm Undav/Guirassy aufläuft. Damit reißt man dann keine Bäume aus, selbst wenn ein Ansgar Knauff noch einige Treffer beisteuert.
Aber, das war die Kernaussage auch vom DFB-Direktor Wolf: Die Eintracht sei perspektivisch auf hervorragendem Weg, es brauche einfach nur noch Geduld.
Und bestimmt auch noch neue Spieler. Höre gerade im Abstiegs-Schwerpunkt, dass Kölns Chabot nach Stuttgart gerüchtet wird, ich dachte/hoffte eigentlich, der käme zu uns. Und Mainz fürchtet um Amiri, der mit der SGE in Verbindung gebracht wird. Die Eintracht greift in der Tat schon in höhere Regale. Und Robin Koch fährt jetzt entgegen mancher Unkenrufe doch mit zur EM, wie die Eintracht gerade mitteilt. Läuft doch :-).
Ich glaube, das Argument geht eher in die Richtung, dass die Mannschaften (inklusive Trainer!) von Stuttgart und Werder die nötige Zeit bekommen haben, ihren jetzigen Fußball zu entwickeln und besser zu werden, während die jetzige Mannschaft (inkl. Trainer!) der Eintracht praktisch neu zusammengefunden hat und diese Zeit noch braucht. Dass diese Zeit mehr als eine Saison lang sein kann, wird von vielen halt mit der Stuttgarter und Bremer Entwicklung belegt. Dazu dann das Argument, dass Toppmöller ja innerhalb der Saison mit einem weiteren kleinen „Umbruch“ (Rohde und Hasebe verabschieden sich ungewollt; die Afrika Cup Teilnehmer) und einem missratenen Wintertransferfenster kämpfen musste, was wieder Zeit gekostet hat. Ohne das große individuelle Talent der neuen jungen Spieler hätte die Eintracht ein Jahr lang gegen den Abstieg gekämpft. Insofern war mMn alles gut, wenn auch nicht immer schön.
Oh je, bitte verklärt den VfB doch nicht so.
Wir hatten letzte Saison vier (!) Trainer und haben in der Sommerpause Kapitän Endo, Mavropanos, Sosa und Tomas abgegeben. Das war wild. Das es jetzt so gut läuft kann man so nicht argumentieren.
Stimmt, Hoeneß kam erst in der Rückrunde, sorry. Trotzdem habt ihr viele gute Spieler behalten und das bestehende verstärkt und nicht alles auf neu gemacht. Und defensive Spieler lassen sich wohl leichter ergänzen als offensive. Es geht bei der ganzen Debatte aber im Grunde nur darum, zu glauben oder nicht zu glauben, ob Toppmöller mit 19 Tagen Saison-Vorbereitung in der Lage hätte sein müssen, einen komplett neu gestalteten Kader mit einem neuen System zu versehen, so dass der in den Pokalen durchmarschieren, in der Liga besser als Sechster werden und dabei auf dem Platz auch noch Feuerwerk machen kann. Dass das alles nicht geschehen ist, kreiden ihm die Kritiker doch an. Ich finde, man kann an Stuttgart durchaus sehen, wie schlecht Mannschaften aussehen können, bevor sie endlich zusammengewachsen sind.
Verstehe Deine Punkte und lese/höre hier alles mit.
Doch schlecht hat der VfB in der letzten Saison mit Abstand nur in der Tabelle ausgesehen.
In vielen Schlusskonferenzen wurde die Spielweise gelobt („kein Langholz hinten raus“), doch es gabe wenig/fast nichts zählbares. Ich war beim Blick auf die Tabelle des Lobes fast schon Leid.
Bei der Eintracht fehlt mir die Attraktivität des Fussballs, doch ich möchte hier keine weitere Diskussion aufmachen. Ihr habt das alles schon sehr schön zerlegt und ich hoffe die Leitung hat Geduld über den Sommer hinaus.
Ich würde es eher ankreiden zu glauben in erwähnten 19 Tagen einen Systemwechsel hinbekommen zu können.
Diese Eintracht ist aber die alte Eintracht. Alle Säulen aus dieser Zeit sind weggebrochen. Der Spielstil soll neu werden, die Ziele sind weniger pokalfokussiert, sondern mehr auf der Liga, die Spieler sind neue junge Gesichter. Der Anspruch ist in Ordnung, aber dennoch ist der Umbruch bei gleichzeitiger Erhaltung des sportlichen Erfolgs schon besonders in der Bundesliga
Man könnte sagen, dass aber mit Mavropanos, Sosa und Endo genau die richtigen gegangen sind, und so erst die letzte Schritt der Entwicklung vieler Spieler zu Führungsspielern erfolgen konnte. Am Ende ist es eben die Kombination aus gewachsenen Strukturen mit Anton, Ito, Vagnoman, Karazor, Millot, Führich und Guirassy und den genau richtigen Gamechangertransfers in Form von Stiller, Undav, Nübel, Mittelstädt. Dass der Trainer dann auch noch gerade den Fußball spielen will, der zu all dieser Struktur passt, macht das Wunder halt perfekt. Aber es zeigt dann eben, dass es das Königsstück in der Kaderplanung ist, alles so perfekt aufeinander abzustimmen. Und bei der Eintracht ruckelt es noch gehörig unter der Motorhaube, weil eben viele Spieler gar keine gemeinsame Idee haben, wie sie am besten zusammen spielen können, dann ist auch egal, wer der Trainer ist, der sie versucht unter einen Hut zu bekommen.
Das Kaderpuzzle wird aller Voraussicht auch nicht nächste Saison komplett klick machen, einfach weil es zuviele Schwachstellen gibt, aber es sollte schon ein erheblichen Schub nach vorne geben, zumindest wieder auf Glasnerniveau zu spielen
Erstaunlich, dass wir von den Ballbesitzmannschaften noch am ehesten dynamisch offensiv spielen, aber nur unsere Fans kotzen sich beim Hintenrumgeschiebe aus und sagen, man erkennt nichts auße Ballverschleppe… Vielleicht geht es doch nur um Erfolg und den Unterhaltungsfaktor bei den PKs.
Auch witzig, dass aus dem laufenden Spiel heraus, hat die Eintracht weniger Tore gefangen als die Bayern, leider hauen die Standards alle rein.
Das ist jetzt rein gefühlt, aber mir kam es schon so vor, als ob in der Rückrunde das Spiel vertikaler wurde. Sei es, weil man merkte, dass man mit langem Ballbesitz nicht oft genug vor das gegnerische Tor kam (so gut ist man halt noch nicht), sei es, weil man weniger pressing-resistent war, als es gesund ist. Vielleicht ist das der Grund für die relativ hohe Dynamik.
Den geilsten Fußball scheint mir Deiner Grafik nach RBL zu spielen. Was ich aber auch aus der Grafik rauslese: wenn wir mal wirklich langfristig in die Top 4,5 oder 6 wollen, dann ist die Fähigkeit, den Ball zu besitzen, unabdingbar. Insofern bin ich Team Toppmöller … oder Krösche, denn der Wunsch nach einem Systemwechsel kam ja wohl von ihm.
Das ist unmöglich, ich glaube, da kann es keine zwei Meinungen geben. Schaut man sich aber den Saisonkalender einer einigermaßen erfolgreichen Bundesligamannschaft (aka: SGE) an, inklusive der Verpflichtungen aller Nationalspieler, dann wird es nie genügend Zeit geben, einen Systemwechsel vernünftig durchzuziehen. Wenn man dann einen solchen Wechsel trotzdem als notwendig erachtet, dann muss man halt durch diese Situation durch und eine Menge Kompromisse schließen. Und das wollte ich mit meinem Post sagen: immer unter der Voraussetzung, dass der Systemwechsel das strategische Ziel war - mehr kann man nicht erwarten, denn es war eigentlich schon eine super Leistung, was die SGE diese Saison hingekriegt hat. Es war nur nicht schön.
Ich war nun auch eine Zeit im Statistikkeller und habe feinste Dinge gebacken.
1. Expected Goals (aka Chancenkreierung)
Fangen wir mit dem Histogramm an. Insgesamt hatte die Eintracht im Mittel 1,49 XG, und damit für mich 0,5 XG weniger als das Ziel sein sollte, welches ich bei 2 XG sehe, denn will man mit der Idee ins Spiel gehen, es zu gewinnen, dann müssen schon Chancen für zwei Tore drin sein. Diese Wahrnehmung deckt sich auch damit, dass Platz 5 (BVB) in der XG-Tabelle durchschnittlich auf 2.09 XG gekommen ist.
Schaut man sich nun die Verteilung der XG an, dann sieht man, dass dieses Ziel von mindestens 2 XG pro Spiel nur in sieben Spielen erreicht wurde (und gewonnen hat man davon nur eines, was eine andere Geschichte ist). Ergo hat man mit acht Spielen (davon alle bis auf zwei Unentschieden dann auch verloren) mehr Spiele unter einem XG abgeliefert als über zwei. Hier ist einfach viel zu tun, und man merkte die ganze Saison die fehlende Offensivkraft in unterschiedlichen Ausprägungsformen.
Übrigens: Letzte Saison war der Durchschnittswert bei 1,55 , also sieht man, dass obwohl man keinen Kolo Muani und Kamada mit zusammen 49 Bundesligascorern mehr hat, der Unterschied gar nicht so krass ist und gewisse Dinge sich gar nicht so geändert haben. Vermutlich hängt es mit den Außen und der Chancenkreierung übers Mittelfeld zusammen, weil ich die immer noch nicht besonders gut finde (außer Larsson hat gut gespielt).
Nun zum Zeitverlauf: Ich mag diese Statistik, weil sie meiner Wahrnehmung nach die Phasen der Saison relativ gut zusammenfasst. Die erste Phase ist die Phase, wo man am schwächsten war, was die Offensive anging. Man hat gerade erst Kolo Muani und Borré ohne Ersatz abgegeben und war überfordert damit, und hat aus Angst vor einem Absturz erstmal nur die defensive Stabilität bemüht. Dann mit dem Heidenheimspiel kam der sichtlich spürbare Knotenplatzer. Hier begann dann die beste Zeit der Saison, welche gegen Dortmund mit dem insgesamt besten Spiel der Saison gipfelte. Mit dem Bremenspiel brach allerdings alles wieder ein, auch weil in dieser Phase immer wieder der frischgefundene Kern aus Koch, Skhiri und Marmoush ausgefallen ist. Immerhin konnte mit dem Bayern- und dem Gladbachspiel zumindest ergebnistechnisch den Herbst positiv prägen.
Nach der Winterpause wollte man nun die schlechte Phase beenden und mit den verschobenen Neuzugängen richtig angreifen und die Afrikacupfahrer auffangen. Das gelang gar nicht und es ging erst so richtig wieder aufwärts, als Marmoush beim Bochumspiel zurück war. Dann nach dem Dortmundspiel brach man wieder ein, gerade offensiv, und gegen Stuttgart zeigte man das schwächste Spiel der Saison und nun gegen Ende konnte man sich wieder verbessern, was zumindest die offensive Aktivität anging, aber nicht direkt die Effektivität betrifft.
Es war also eine sehr periodische Saison und die Rückrunde war im Prinzip fast ein Spiegelbild der Hinrunde (was ein Hinweis auf die fehlende Verstärkung in der Winterpause ist), bis auf das Ende, das zumindest in den XG sehr positiv aussah und ein wenig Hoffnung macht, dank Zündung von Ekitiké.
2. Expected Goals Minus Goals (aka Torabschluss)
Hier sieht man, dass man aus den XG, die man hatte, im Durchschnitt (0,01) genau das rausgeholt hat, was an sich schon ganz gut ist, aber idealerweise hat man natürlich eine überdurchschnittliche Ausbeute von wenigstens -0.1 pro Spiel. Das ist zumindest, dass die 5. beste Offensive geholt hat (Gladbach mit -4.22/34 = -0,12 ). Man sieht, dass in manchen Spielen, man unglaublich effizient war, aber das sind gefühlt eher Ausreißer und dann gabs wieder Spiele, wo man nichts getroffen hat. Und keiner der Stürmer hat wirklich seine XG überperformt. Letze Saison war man bei durchschnittlich - 0,14, also schon deutlich besser und dort bemerkt man dann doch so eine qualitative Abnahme der Offensive zumindest im Abschluss.
Der zeitliche Verlauf zeigt auch wieder sehr große Ähnlichkeiten zur XG-Statistik, wobei es eine etwas schneller schwankende Funktion ist. Gerade gegen Ende hat sich das Vorzeichen relativ konstant alle 3-4 Spiele verändert. Für mich ist das ein Zeichen dahingehend, dass man zwar irgendwie durch zum Beispiel mit Abschlusstraining mit Marmoush eine Qualität erzeugen konnte, aber nach ein paar Spielen merkte man dann wieder, dass es eben nicht sein Naturell ist und es verschwand wieder.
3. Expected Goals Against (aka Chancenvermeidung)
Die XGA-Werte sind eigentlich ganz gut, aber noch nicht so wie man es sich bestimmt vorstellt. Das Ziel kann man bei 1.5 verorten, denn 1.0 schafft nur Leverkusen, und Platz 5 der Liga hat Wolfsburg mit 1.47, und man hätte fast bis auf die Rückrundenspiele gegen Bayern und Leverkusen sogar kein Spiel mit 3.0 XG oder mehr gehabt. Letzte Saison war man allerdings bei 1.32, da ist das schon eine deutliche Verschlechterung. Für mich kommt das von einer weniger großen Stabilität im Mittelfeld, und mehr individuellen Fehlern im Spielaufbau oder auf den Außen sowie Elfmeter, die direkt zu Chancen geführt haben. Man merkt dann doch, die Verjüngung der Mannschaft in den Bereichen. Aber eigentlich wundert es mich dennoch, weil Glasner-Fußball fühlte sich nie stabil an, aber vielleicht reichte den Gegnern oft auch einfach das 1-0 und deshalb wollten sie gar nicht wirklich mehr als 1.0 XGA erarbeiten und schauten der Eintracht beim Ballbesitz zu.
Der Verlauf schaut einfacher aus als in der Offensive. Anfangs hatte man sehr wenige XGA, aber das kam eben weil das ganze Spiel darauf ausgelegt hat. Mit besserer Offensive ging das auch langsam weg bis man dann gegen Topteams spielen musste. Danach pendelte sich alles mit kleiner Schwankungsamplitude um 1.5 ein (bis auf Bayern und Leverkusen eben).
4. Expected Goals Against Minus Goals Against (aka Defensivstärke)
An sich merkt man auch hier, dass vor allem die Defensive gut war diese Saison. Mit 0,17 weniger Gegentoren als erwartet, war man hier besonders effizient im Verhindern der Abschlüsse durch Abwehr und Torhüter. Im Vergleich zum Rest der Liga hat aber Leverkusen 0,35 und Platz 5 in Form von Bremen 0,20, was aber wieder nur ein kleiner Unterschied ist. Letzte Saison war die Eintracht übrigens bei - 0,20, also merkt man hier schon eine Stabilisierung der direkten Abwehr (wie von Glasner auch gefordert) durch Koch und Pacho, die sich auch anfangs auf Tuta ausgestrahlt hat.
Vom Verlauf her sieht man eigentlich, dass in der Hinrunde man relativ stabil um 0,5 lag und damit richtig richtig gut. Doch dann brach man ein. Vermutlich geht das darauf zurück, dass Trapp gerade in der Rückrunde nicht mehr so richtig gut war, aber auch gegen Freiburg, Wolfsburg, Heidenheim und Stuttgart fehlten mal Koch und Skhiri und entsprechend Umstellungen in der Defensive, weil Tuta ins Mittelfeld musste wenn Skhiri fehlte.
5. Expected Goals Minus Expected Goals Against (aka generelle Dominanz)
Hier nochmal als generellen Überblick die Balance aus Offensive und Defensive. Insgesamt sieht man, dass mit -0,13 man eher unpositiv auf die Saison blicken sollte, weil man mehr Chancen zugelassen hat als selbst erzeugt. Dabei liegt das Problem eher weniger an der Defensive sondern an der Offensive. Letzte Saison war man bei +0,26 dahingehend, was erneut die Veränderung der Mannschaft zeigt, aber dann doch eher in der Defensive, da die XG ja gleichblieben, während die XGA zunahmen.
Der Zeitverlauf sieht dabei sehr ähnlich aus wie die XG-Kurve, welche dann auch nochmal zeigt, dass es immer wieder Phasen des Auf und Ab gab. Aber immerhin ging es nie komplett bergab und nur in eine Richtung, sondern es waren eher die Fluktuationen das Problem, die aber in Blöcken kamen und nicht komplett zufällig waren. Zusammenfassend dann irgendwie so:
- Anfangszeit ohne Stürmer und mit Umbruch in Mannschaft und Trainerteam (Tief)
- Mannschaft wächst zusammen (Hoch)
- Der Motor stottert = Ausfälle durch Säulenspieler + Afrikacup (Tief)
- Alle wieder da, aber nicht alle wieder gleich gut wie in der Hinrunde = Skhiri, Larsson und Chaibi (Hoch)
- Für ganz oben reicht es nicht (Tief)
- Besserung in unwichtigeren Partien und Ekitiké gibt Hoffnung (Hoch)
Aufgaben für die Zukunft sind also:
- Mehr Konstanz generell (also auch weniger nicht-kompensierte Ausfälle von Schlüsselspielern)
- Mehr Torgefahr im Abschluss
- Mehr Torchancen aus dem Mittefeld und den Außen generieren
- Defensiv besser Chancen des Gegners verhindern
- Weniger individuelle Fehler
6. Subjektive Wahrnehmung
Edit: Die Aufnahme läuft zwar schon, aber ich dachte, es wäre noch interessant eine subjektive Bewertung der Saison vorzunehmen, und wie ich mich bei jedem Spiel gefühlt habe. Und ich finde es sieht schon sehr spiegelbildlich zu der XG-XGA-Kurve aus. Am Ende gilt das hier auch als Archiv für die nächste Saison
Bei deiner Beschreibung der Saison würde ich mitgehen, aber ich finde eine solche intensive Analyse der xG ist für einen z.B. taktischen Lösungsansatz oft nicht zielführend, es sei denn es sind wirkliche Ausreißer dabei. Die xG vs xGA zeigt, dass die Eintracht auch qualitativ sich nicht merklich vom Mittelfeld der Liga abgehoben hat.
Für mich eines der spannendsten Segmente der Liga als auch der letzten Jahre, denn man kann selbst bei gleichbleibendem Personal für die kommende Saison stichhaltig in alle Richtungen argumentieren:
-Besser als im Vorjahr
-Etwa gleichgut
-Schlechter als im Vorjahr
Die Phasen in dieser Saison sind aber ingesamt nicht so positiv/negativ schwankend wie bei vielen anderen Mittelfeldteams. Ich habe das Gefühl, dass die zentralen Fragen für die durchwachsene Saison in der Frage liegt, inwieweit die sich in der Saison auch stark verändernde Taktik zu den Spielern passt, ob kleine oder große Anpassungen dahingehend notwendig sind oder die große Anzahl krasser individueller Fehler der dominante Faktor ist.
Noch zwei wichtige Punkte sind bestimmt die fehlenden Standardtore und fehlende Begeisterung des Publikums bei Heimspielen, immerhin der Faktor welche die Eintracht nach Tobi Eschers Buch gegenüber anderen Teams erfolgreich macht.
Klar, XG ist eine sehr unspezifische Statistik, aber ich finde dennoch, dass sie die Probleme der Saison mit untermalen kann, ohne dass man 20 verschiedene Parameter betrachten muss.
Ist halt die Frage, ob man denkt, dass das Spiel besser wird oder nicht nächstes Jahr, und wenn es läuft, dann kommt auch wieder die Begeisterung. Am Ende muss man aber dennoch bedenken, dass die Fans die Eintracht nur zu Pokalsiegen geführt haben, aber in der Liga gab es regelmäßig mäßige Leistungen. Und sogar die beste Saison der Eintrachtgeschichte gab es komplett ohne Fanunterstützung im Stadion. Klar, es wird immer wichtig sein die Fans mitzunehmen, aber so über sich hinauswachsenden Einfluss werden sie vor allem in den Pokalwettbewerben haben und da aber auch erst in späteren Runden, wenn man der Underdog ist. Denn gegen Waldhof Mannheim oder Ulm haben sie auch nicht viel geholfen Was ich sagen will, die taktische Idee den Fans zu überlassen, ist immer gefährlich, denn dadurch komplett die Entwicklung zu verschlafen, nur weil die Fans nur eine Art von Fußball lautstark zulassen, dann tritt man auf der Stelle wie Schalke zum Beispiel.
In Frankfurt wird diskutiert, ob Toppmöller weiter machen darf.