Eintracht Frankfurt (m)

Auch wenn es nur ein Moment des Spieltags war und für den Royale keine Rolle spielen sollte: ich fand die Auswechslungen von Rose gegen Ende bemerkenswert. Toppmöller bringt gegen die tabellarische Vernunft, aber im Sinne aller Herzen im Stadion, Rode und Hasebe, um die beiden „Alten“ in ihrem letzten Spiel nach großartigen Karrieren zu ehren, und Rose wechselt im Gegenzug sofort seine beiden jüngsten als Debütanten ein. Ein schönes Sinnbild für den immer wiederkehrenden Zyklus im Fußball, der für Rode und Hasebe an diesem Wochenende endete, der aber immer weitergeht mit neuen, jungen Spielern, die hoffentlich ähnliche Karrieren haben werden. Gleichzeitig zieht Rose mit den Auswechslungen seiner Mannschaft die Zähne, indem er seine beiden torgefährlichsten Spieler für seine beiden Debütanten rausnimmt, so dass die rein emotionale Einwechslung der Eintracht auf keinen Fall bestraft wird. Die restlichen drei Minuten gehören nur noch Rode und Hasebe. Fand ich sehr fein.

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Für mich haben Seppl Rode und Makoto Hasebe in ihren letzten Minuten auf dem Platz in gewisser Weise der Eintracht endgültig den 6. Platz und damit den Einzug in die Europe League gerettet. Man hatte schon das Gefühl, das Leipzig jetzt aus Respekt vor den beiden verdienten Kollegen nicht mehr mit letzter Konsequenz auf das eine Tor drängen würde, das die Eintracht noch auf den 7. Platz zurückgeworfen hätte. Und das wurde dann auch unterstrichen durch die angesprochenen nahezu gleichzeitigen Einwechselungen der Youngster Norbeye für Xavi und Jatta für Sesko auf Leipziger Seite. Sprich: Das Spiel war damit praktisch zu Ende. Wenn es nicht gelungen war, bis zu diesem Zeitpunkt über 90+x Minuten ein drittes Tor zu erzielen, dann jetzt eben auch nicht mehr. Genug ist genug.

Gute Kommunikation auch wenn wahrscheinlich in Videoform nochmal direkter als per Text gewesen.

„Nicht Feldberg, sondern Mount Everest“: Pressekonferenz mit Markus Krösche im Re-Live (youtube.com)

Es gibt noch eine PK zur Saisonanalyse, was natürlich hilft in der Kommunikation.

Und die ersten Punkte hören sich auch nach meiner Analyse an, die wichtigsten Ziele wurden erfüllt: Europa, Entwicklung und Einbindung neuer Spieler, Moderierung des Umbruchs, Neue spielerische Elemente.

Edit: Echt gute PK, die die Journalisten hoffentlich mal mitnimmt und zeigt, dass die Dinge nicht immer so sind, wie sie sich im Kämmerlein zusammenspinnen. Ich wundere mich, ob es nicht sinnvoll wäre, wenn nicht auch jede Woche einer aus dem Sportmanagement noch auf der PK sitzen sollte, um den Drift der Journalisten zu verhindern. Das würde dann ja eigentlich Timmo Hardungs Jobbeschreibung eher passen als jetzt Markus Krösches. Aber scheinbar ist man sowieso nicht ganz zufrieden darüber, wie Hardung dem Trainer unter die Arme gegriffen hat das letzte Jahr.

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In mitten der Fußball EM gibt Frankfurt fleißig Spieler ab:

Ferri: Leihe nach Belgien inkl. vorheriger Vertragsverlängerung (dort war auch schon Tuta)
Ngankam: Leihe nach Hannover
Smolcic: Leihe nach Linz inkl. Kaufoption
Foti: kommt von Leihe nach Hannover zurück, wird zur U23 vom BVB weitergegeben
Aaronson: verliehen nach Holland inkl. vorheriger Vertragsverlängerung
Gebuhr: Abgang nach Rostock
Raebiger: Abgang nach Braunschweig
Baum: Leihe nach Elversberg inkl. vorheriger Vertragsverlängerung
Jakic: Augsburg hat Kaufoption gezogen

Auf der Zugangsseite werden die Leihen von Koch und Ekitiké in feste Transfers umgewandelt. Dazu kommen die bereits verpflichteten Talente Brown, Amenda und Uzun (noch nicht offiziell, aber selbst der Kicker spricht davon, dass nur noch die Vorstellung aussteht).

Weiterhin kehren Alidou, Wenig, Matanovic und Onguene von ihren Leihen zurück. Maranovic soll in den Profi Kader integriert, die anderen Drei abgegeben werden.

Dazu beenden Hasebe und Rode ihre Karriere. Auf der Zugangsseite wird vor allem nach einem Sechser gefahndet, der gleichzeitig auch der Leader des Teams sein soll. Letztes Jahr war man mit Aouar sehr weit, bevor er sich dann doch zu einem Transfer nach Rom entschieden hat. Die Geschichte droht sich zu wiederholen. Pascal Groß war die Königslösung, jedoch soll Hürzeler ihn nun doch bei Brighton behalten wollen. Außerdem ist der BVB in den Poker eingestiegen. Da wird die Eintracht nicht mithalten können.

Runtergeschrieben zeigt das Ganze schön die Realität des Profi-Fußballes. Talente werden geholt, gewogen, schaffen es oder werden weiter gereicht, bis sie ihre Gewichtsklasse gefunden haben. Das ist das System Krösche. Dieser muss nun zeigen, dass er es schafft einen runden Kader auf die Beine zu stellen. Bis auf die Sechser Position sind keine großen Transfers angedacht, jedoch könnte Bewegung rein kommen, wenn Premier League Clubs bei Pacho oder Marmoush ernst machen.

Ach und die Eintracht will nächstes Jahr Viererkette spielen:

Leider keine gute Vortransferphase.

Smolcic und Ngankam hätte man lieber zu Geld machen sollen, damit man auch Budget hat, um den Kader eben für das geplante System aufzubauen. Aber stattdessen sitzen sie immer noch auf der Payroll und müssen betreut werden.

Ebenso verpasst die Eintracht gerade sehr gut, die nötigen Chancen auf dem Transfermarkt zu ergreifen und auf den drei wichtigen Positonen LIV, ZM und RV nachzulegen. Das sind immerhin Positionen, bei denen über die Saison hinweg ein großer Bedarf sein wird, wenn man sich mal die möglichen Aufstellungen durchspielt und dann Punkte verteilt, wer wo als Stammspieler/Ersatzspieler und gar nicht in Frage kommt. Und diese Prioriäten sind dahingehend sogar wichtiger als dann so teure Transfers wie Bahoya/Uzun oder Lisztes, die erstmal, wenn überhaupt in der zweiten Reihe spielen werden, um aufgebaut zu werden.

Ein Chabot wäre ein perfekter Fit gewesen, um einem abrupten Pachoabgang vorzugreifen, der dennoch die IV ohne Abgang komplettieren würde. Nun hat man eben nur noch drei gestandene IVs und einen Linksfuß im Kader, und einen verletzten Amenda und einen sehr (auf anderen Niveau) nach Spielzeit suchenden Collins. Wenn da nun Pacho wegbricht, ohne dass man reagieren kann, dann ist wieder die ganze Saison in Gefahr. Auch Brassier geht woanders hin und Koulierakis versucht man sich warm zu halten, bis Pacho gehen müsste und man die hohe Ablöse zahlen könnte.

Im Mittelfeld kassiert man auch nur Absagen von Amiri, Ouedraogo usw. und es wird auch langsam eng, wer in das sehr speziell gesuchte Profil reinpassen könnte, dass am Ende doch wieder Götze da spielen müsste und man wieder nur mit zwei Mittelfeldspielern in die Saison geht, also zwei weniger als letzte Saison.

Und auf RV hat man keine Idee wer da kommen soll, obwohl man wieder als Krösche groß die Viererkette ankündigt, aber wenn deine AVs Brown und Tuta heißen, dann wird das auch ganz schnell wieder einkassiert werden, wie so andere Ankündigungen, die gemacht wurden.

Nanu, jetzt schon geknickt? Kopf hoch, das Transferfenster schließt am 30. August (noch zwei Monate !!). Es ist viel zu früh, den Daumen in eine Richtung zu zeigen. Gestandene Spieler kommen doch erst, wenn Einsatzzeiten quasi garantiert sind. Bei den IV ist das bei uns (vielleicht: noch) nicht der Fall. Weswegen geht Chabot denn zum VfB? Dort stehen ihm kein Koch und Pacho im Weg (dass Anton vom VfB wegwechselt, ist ja längst öffentlich). Ich sehe auch die RV Position nicht so kritisch, nicht weil wir dort nicht einen Guten gebrauchen könnten, sondern weil da gefühlt jede Mannschaft Bedarf hat und wir beileibe kein negatives Alleinstellungsmerkmal auf dieser Position haben. Der 6er mit Führungsqualitäten ist kritisch, und dass da der Markt eng ist, sieht man ja schon daran, dass sich die SGE, der BVB und Brighton um einen 33-jaehrigen balgen.

Ich gehe mal von zwei Dingen als absolut gesetzt aus: a) es wird noch was passieren in den nächsten zwei Monaten, und b) der Kader wird am Ende nicht perfekt sein. Das letztere ist doch normal. Man sollte nicht vergessen, dass alleine in Europa mindestens 40 Vereine mit ähnlichen oder besseren finanziellen Voraussetzungen wie die Eintracht im Markt unterwegs sind und uns laufend reingrätschen. Und wenn 3 Stunden vor Transferschluss irgendein PL Club panisch 70 Mio für Pacho bietet, so dass kein Ersatz mehr geholt werden kann, dann muss man das 4-monatige Loch im Kader halt hinnehmen. Das Gesamtniveau des Kaders steigt ja trotz alldem seit vielen Jahren kontinuierlich.

Übrigens, die 4er Kette ist doch keine große Ankündigung bzw. kein Experiment, das auf der Kippe steht. Die war doch schon in der letzten Rückrunde mehr und mehr etabliert worden.

Die Vortransferphase schließt heute, also kann ich schon eine Bilanz ziehen. Früher wurde zumindest mehr vorgearbeitet und dann gegen Ende fehlte es, aber wenn es jetzt schon so mäßig läuft und man sozusagen nur die Ersätze für Abgänge für Pacho und Marmoush parat hat, die aber eine Verschlechterung darstellen, dann geht man knallhart an den Bedürfnissen des Kaders vorbei. Es fehlen einfach Kaderplatz 7,10 und 16 und der Markt nach der EM wird nicht einfacher und sorry, da kann man halt wieder davon reden, dass der Kader allein an der Saisonleistung verantwortlich ist, einfach weil die Baustellen gekönnt ignoriert, aber gleichzeitig wilde Ansagen macht, die man nicht mit Taten folgen lässt. Siehe „Wir wollen Platz 4 verteidigen“ und dann kam nichts.

Aber diese „Vortransferphase“ ist doch vollkommen irrelevant.

Woher weißt Du das? Ich denke, die meisten Namen in der SGE Datenbank haben wir wahrscheinlich noch nie gehört und die SGE ist (anders als Bayern) doch erfreulich diskret, was die Stände von Verhandlungen angeht.

Ich dachte, der Sechser sei das Problem. 7 ist mit Marmoush hervorragend besetzt, die 10 … brauchen wir die überhaupt in unserem System? Was ist die 16?

Das stimmt so nicht, da kam 'ne Menge. Hat halt nicht geklappt. Im Nachhinein wussten das natürlich alle. Das muss man halt aushalten und einen neuen Anlauf nehmen. Wie gesagt: Kopf hoch. Das Wetter macht gerade depressiv, aber ganz so schlimm sieht es bei der SGE nicht aus.

Also ich war von keinem Transfer letztes Jahr überrascht und ich sehe doch einfach, welche Spieler wir brauchen und welche woanders hingehen, sodass es einfach eng wird. Die Spieler die schon weg sind, kommen nicht mehr auf den Markt und dann kommen wieder Krösches Notlösungen ™.

Wie kommst du auf die Idee dass Marmoush 7 ist? Geht nicht um Rückennummern, sondern einfach Spieler, die die meiste Spielzeit bekommen. Wir suchen Stammspieler auf ZM, Stammspieler RV und Ersatzspieler Nummer 1 in der IV.

Im Winter 2023 kam nichts außer Pelligrini gegen Max zu tauschen und Aaronson.

Und drei hinreichend gute Transfers sind drin, mehr fordere ich ja nicht, da sind wir ja nicht bei einem perfekten Kader, sondern der normalen notwendigen Kaderweiterentwicklung für den Fußball, den man spielen will. Aber es scheint halt wie so oft nicht ineinanderzugreifen.

Es fehlt einfach Qualität und Breite im Zentrum und der Abwehr, aber wir haben mindestens zwei Spieler erst verpflichtet für viel Geld, die verliehen werden sollten, weil sie zweite bis dritte Reihe sind auf ihren Positionen.

Als Rückennummer? Weil er seine Karriere lang Außen gespielt hat und erst bei uns in der letzten Saison zum expliziten Mittelstürmer umgebaut wurde. Er spielt auch bei der ägyptischen Nationalmannschaft außen, er wurde, bevor RKM ging, von uns als Außen verpflichtet und man kann im Spiel immer noch sehen, dass er bevorzugt von links kommt.

„Die Pause war lang genug, jetzt sind wir wieder im Fußballmodus." I Vodcast mit Dino Toppmöller (youtube.com)

Durchaus kritisches Zwiegespräch zur letzten und aktuellen Saison mit Medienmensch ist genau das was ich auch in der Kommunikation, damit die Fans Dino besser kennenlernen und nicht nur von irgendwelche Pressethesen über ihn reden erhofft habe.

Und man merkt, dass es ihm gut getan hat, die ganzen Schwierigkeiten der letzten Saison trotz all der Kritik überwunden zu haben, und jetzt mit mehr Selbstbewusstsein der Aufgabe gewachsen zu sein, in die Saison geht und spricht sehr klar und deutlich einfach Klartext.

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Es bleibt komisch, dass Hardung als Schnittstelle zwischen Sportvorstand und Mannschaft nicht ausreicht. Dass Zembrod schon vor einem Jahr der Favorit für Toppmöller war, aber die Eintracht nicht die Ablöse zahlen wollte, hieß es vor dem Sommer ja auch schon.

Xaver Zembrod und Jan Fießer verstärken das Trainerteam, Erwin Bradasch hat Eintracht Frankfurt verlassen. - Eintracht Frankfurt Männer

Zembrod, der auch Co-Trainer unter Nagelsmann bei den Bayern war und Fießer, der Co-Trainer bei Bochum unter Letsch war, kommen und Bradasch, den Toppmöller noch aus Düdelingen kannte, aber sonst nie wirklich auf dem Niveau der Eintracht trainiert hat.

Sein Aufgabengebiet war nach Interview im Trainingslager die Offensive einen Teil im Training wo jetzt in der Vorbereitung ein großer Fokus liegen sollte. Vermutlich wurde hier also ein Schwachpunkt im Training ausgemacht, was dann auch in der fehlenden Zielstrebigkeit bei Angriffen zu sehen war, vielleicht.

Erwin Bradasch: Ich bin für die Offensive sowie fußballerisches Individualtraining verantwortlich. Zudem halte ich eine sehr enge Verbindung zur gesamten Medizinischen Abteilung.

Eintracht Frankfurts Co-Trainer Erwin Bradasch und Stefan Buck im Gespräch - Eintracht Frankfurt Männer

Noch ein bisschen mehr über Zembrod und dass er die Offensivabläufe verbessern soll wohl.

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Neuer Eintracht-Co-Trainer? Deshalb schwärmte Nagelsmann von Zembrod (fussball.news)

Es gibt auch einen gemeinsamen Podcast aus der Bayern-Zeit von vor zwei Jahren, wo man dann nochmal heraushören kann, wie die beiden zusammenarbeiten und die Arbeit unter Nagelsmann beide beeinflusst haben.

Training- & Taktik-Insights von Nagelsmanns Co-Trainern | Zembrod und Toppmöller im #FCBayernPodcast (youtube.com)

Eine Sammlung von Aussagen:

  • Nagelsmann schätzt Toppmöllers Auffassungsgabe und Vermittlungsfähigkeiten sehr und hat ihm immer wieder gesagt, dass er selbst Cheftrainer werden sollte (was er zuvor ja auch schon war in Düdelingen)

  • Toppmöller, der für Standardsituationen verantwortlich war (Stichwort 1-0 gegen Frankfurt 1. Spieltag 2022/23), mag Standards gar nicht so sehr, weil sein Fokus früher als Cheftrainer logischerweise woanders war, aber er hat die Stelle war frei und er sich reingearbeitet. Aber es fehlt auch an Trainingszeit für Standards bei einem Verein, der insgesamt wenig Trainingseinheiten hat und sie mussten viel auf Videoanalysen setzen, wo aber die Spieler selbst mitdenken müssen. Und dass Standardtraining nicht viel Spaß macht für die Spieler als nun mehr kreative Einheiten. → Er hat im Vereinspodcast oben ja auch nochmal gesagt, dass er letzte Saison eventuell Buck, dem Standardtrainer der Eintracht zu wenig Trainingszeit gegeben, und vielleicht merkt man da wieder, dass er da noch dazulernen muss.

  • Toppmöller sagt auch noch, dass seine Lieblingsthemen sind Taktik und Individualanalyse mit Spielern, und auch das kann man in seinem ersten Jahr der Eintracht bestätigen.

  • Dann die Aussagen über Zembrod, die oben zitiert wurden, die offensichtlich aus demselben Podcast kommen (LOL)

  • Zembrod war früher ja der Cheftrainer von Nagelsmann in der Hoffenheim-Jugend

  • Zembrod war bei den Bayern auch die Schnittstelle zu den Jugendspielern und hatte dann die Herausforderungen, die Inhalte gerecht einzuteilen und zu vermitteln, was es braucht um Profis zu werden und sich durchzusetzen. Das könnte auch interessant bei der Eintracht werden.

  • Toppmöller erwähnt auch nochmal, dass Nagelsmann Pärchenbildung auf dem Platz wichtig ist, was ja auch bei der Nationalmannschaft ihm wichtig war, sodass eben Spieler einen Partner auf dem Spielfeld haben, mit dem Abläufe aus dem FF kommen.

  • Menschlich schätzt Nagelsmann Toppmöllers Besonnenheit im Gegensatz zu seiner eigenen Ausgeflipptheit und daraufhin ergänzt Dino, dass er anders als sein Vater seine Emotionen eben mehr kontrollieren kann, aber am Spieltag ist er auch völlig auf Feuer. Auch das können wir bestätigen. Empathie ist im wichtig, was aber auch zeigt, warum er von den Profis bei den Bayern immer geschätzt wurde und vielleicht ist das auch der Grund, warum Bradasch, der ein wenig ruppiger scheint, dann doch nicht so gut gepasst hat.

  • Und bei Zembrod erwähnt Nagelsmann, dass Zembrod sehr gut mit Menschen kann und auch eher ruhig ist und weiß, wie er die Menschen anpacken muss.

  • Und sie haben auch gemerkt, dass sie sehr gut zusammenarbeiten können als Co-Trainer, die dann ja relativ viel zusammen ausarbeiten müssen, wenn der Cheftrainer ihnen Aufgaben überlässt. Zembrod bestätigt auch nochmal, dass es bei Co-Trainern passieren kann, dass man gar nicht so gut kann, dass es förderlich fürs Verhältnis ist.

  • Auf die Frage, wie sich aufteilen würden, sollte Nagelsmann als Cheftrainer ausfallen, sagt Zembrod sofort: „Dino Chef, ich Co“. Soviel dazu, dass die Situation wie bei Dortmund droht, dass er ihn ersetzen könnte, ohne jegliche Profi-Erfahrung als Cheftrainer.

Fun Fact, weil man es raus hört:

Zembrod kommt aus Pfullendorf und Buck aus Bad Saulgau also fast aus Nachbarstädten.

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Mit dem Transfer von Hojlund als zweiten Achter und Kristensen als solide defensive Option als Rechtsverteidiger hat die Kaderplanung pünktlich vor dem Trainingslager ab nächster Woche nochmal zwei große Schritte gemacht. Ich würde sogar sagen, dass man nun wirklich einen sehr tauglichen Kader zur Hand hat, damit der Trainer ordentlich arbeiten kann und seine Ideen aufsetzen kann. Zumindest sehe ich gerade nur noch Kann-Transfers, aber keine Muss-Transfers mehr. Da die Kaderbreite aber auch gut genug ist, müsste dann entsprechend jemand verkauft werden, was ich eher unwahrscheinlich halte, außer bei Transfers von Leistungsträgern, wobei sich der Kader danach in der Regel verschlechtert.


Als Vergleich zu dem was nun vorhanden ist, meine Einschätzung von vor 3 Monaten:

Und Stand jetzt ™:

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Meine Bedenken anfangs waren ja immer vier Baustellen:

  • Physischer Stürmer
  • Back-Up Linksfuß in der IV
  • Breite Mittelfeld
  • Rechtsverteidiger-Alternative

Die Rechtsverteidiger-Alternative und die Verbreiterung im Mittelfeld kamen nun. Und ich verstehe, dass man sehr gerne Groß oder jemand anderen erfahrenen geholt hätte, der mehr Flair hat. Aber wenn sich keine erfahrene Alternative findet, die auch akzeptieren würde, dass man Larsson eher spielen lässt, um ihn zu entwickeln, dann ist das so. Nun hat man eben geschaut, dass man dennoch einen körperlichen Achter geholt hat auch wenn er noch ein Talent ist, sodass Larsson und Hojlund gemeinsam ihre Stärken austauschen können. Und andererseits auch einen körperlichen Rechtsverteidiger mit viel Erfahrung für den erfahrenen Mittelbau. Beide Spieler sehen überzeugend aus.

Bei den anderen beiden Baustellen bin ich mittlerweile auch beruhigter und vertraue darauf, dass Stürmer Nr. 3 in Matanovic und Nr. 3.5 in Uzun da sein werden. Ein reiner Abschlussstürmer ist offensichtlich nicht das, was man sucht, sondern möchte immer mit 10 Feldspielern auf dem Platz stehen. Also einen mitspielenden physischen Stürmer wie Matanovic kann sich die Eintracht dann auch nicht fertig leisten, sondern muss ihn sich selbst entwickeln. Und die linksfüßige Alternative in der Innenverteidigung ist auch nicht mehr so dringend, wenn sich abzeichnet, dass man nicht mehr hauptsächlich auf Dreierkette baut und dann kann ja Amenda auch links in der Viererketten-IV spielen. Und wenn Collins bleibt und man mit Kristensen auch Dreierkette spielen kann, dann ist die IV auch quantitativ breit genug.

Und neben diesen Argumenten müssen wir auch einfach sehen, dass die Eintracht einfach zu wenig Geld eingenommen hat, um großartig noch weiter aktiv zu werden auf dem Transfermarkt. Weder Ngankam noch Smolcic konnten zu Geld gemacht werden und ähnlich könnte es auch bei Alidou und Onguene aussehen. Ergo ist ein günstiges Talent und eine Leihe das Maximum.

Man kann dennoch loben, dass eben ihnen wichtig war, dass die Zugänge alle früh genug da sind, dass eben auch das Eingewöhnen an die Mannschaft und das Einspielen des Spielstils so gut wie möglich voranschreiten kann. Und man kann auch erkennen, dass Krösche nun nach dem gescheiterten Nr. 1 Deal mit Groß immerhin eine gangbare Alternative in der Schublade hatte und relativ schnell reagieren konnte, das war nicht immer der Fall und dann kam niemand mehr. Also wäre sehr zufrieden, wenn jetzt nur noch Alidou/Onguene und vielleicht einer von Lisztes oder Bahoya verliehen wird, dann hätte man mit 26 Mann + Jugendspieler einen ziemlich optimalen Kader für die kommende Saison.

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Anmerkung: Ich habe mal vor einer Woche in einer anderen Stelle im Internet eine vollständige Kaderanalyse gemacht und habe viel Lob dafür erhalten und da jemand im Discord sie auch gerne lesen wollte (@frau_neher ) teile ich sie hier jetzt auch, auch wenn ich weiß, dass sie nach dem Abgang von Max und dem bevorstehenden Abgang von Pacho nicht mehr aktuell ist. Werde mal schauen, ob ich später noch die wichtigsten Erkenntnisse und Veränderungen des Sommers dann auch für die Bundesliga-Vorschau zusammenfassen kann.

Möchte auch noch meine Grundaufstellung präsentieren. Das heißt jetzt nicht viel, außer dass ich denke, dass das die beste Formation mit den besten Spielern ist, aber das heißt nicht, dass diese so real oft auflaufen wird, weil ja auch noch der Gegner mitspielt. Und das ist ja bei einem besseren Mittelfeldteam auch wichtig, dass man eben nicht wie ein Top-Team gegen jeden Gegner seinen Stiefel durchdrücken kann, oder wie ein Team tief unten drin, gegen jeden Gegner einfach nur hinten drin steht und hofft. Deshalb kann ich mir auch vorstellen, dass gegen defensive Ansätze man auch mal Matanovic einsetzt, oder auch mal Dreierkette spielt oder eine defensiveres Mittelfeld gegen Topteams.

Mein Ansatz ist, dass ich in diese Startelf vor allem Spieler setze, die die besten auf ihren Positionen sind und zudem schon Erfahrung in der Mannschaft und der Bundesliga haben und die Neuzugänge kriegen so Zeit, sich in die Mannschaft zu spielen und die Motivation, sich den Platz zu erarbeiten.

Wer an sich gesetzt sein sollte sind:

  • Trapp, sollte 100% das Vertrauen kriegen auch wenn er sich steigern muss
  • Koch, ist der Abwehrchef
  • Pacho, der beste Innenverteidiger
  • Kristensen, der erfahrenste Neuzugang und ein möglicher Gamechanger für die Viererkette
  • Skhiri, der beste Sechser
  • Larsson, der Achter im Team und das wichtigste Talent der Eintracht, das nicht komplett neu ist
  • Götze, der beste Spieler, was Spieleröffnungen im Mittelfeld angeht
  • Chaibi, bester Flankengeber und Standardschütze im Team
  • Marmoush, bester Laufstürmer im Team
  • Ekitiké, All-Roundtalent im Sturm mit besonderer Technik

Diese 10 Spieler alle unter einen Hut zu bekommen, riecht für mich nach 4-3-3, wie eben oben präsentiert. Das sollte auch die offensive Qualität entsprechend auf den Platz bringen dann. Denn Chaibi und Marmoush würde ich nicht komplett auf die Flügel schieben sondern so im Halbraum und dann wird das Mittelfeld eh nicht komplett starr sein, sondern sich immer wieder jemand fallen lassen oder nach vorne gehen, je nach Spielsituation. Marmoush ist laufstärker als Chaibi und deshalb würde ich ihn vor Kristensen stecken, der dann defensiv absichtert. Links steht dann Chaibi, der vermutlich sehr wenig auf den Flügel ausweicht, also dann gerne von einem Linksverteidiger unterstützt werden kann, der die Linie hoch und runter kann. Deshalb spielt für mich Nkounkou, auch wenn er wegen der defensiven Schwächen nicht optimal ist, aber Pacho kann ihn vielleicht hinten raus unterstützen.

Diese Startelf hat dann übrigens einen Altersdurchschnitt von 25,7 und damit komplett im Mittelfeld und nicht mehr so blutjung wie es immer scheint.

Dann die zweite Reihe hinter dieser Startelf, die dann eingewechselt werden können oder situativ starten, wenn nötig und den Startern Konkurrenz geben sollen, sähe so aus:

  • Santos als zweiter Torwart und Herausforderer für Trapp
  • Amenda als Ersatz für Koch und Pacho, der beides spielen kann
  • Tuta als dritter IV bei Dreierkette, zweiter Sechser und Ersatz für Koch in der Viererkette
  • Brown als Ersatz für Nkounkou, der vor allem die Standards übernehmen kann, wenn Chaibi fehlt
  • Buta als dynamischerer Gegenpart für Kristensen, der auch reinkommen kann, wenn noch ein Tor fehlt
  • Dina Ebimbe als Schienenspieler in der Dreierkette oder als Ersatz für Larsson/Götze in dieser 8er/10er Rolle
  • Uzun als Ersatz für Chaibi oder Götze hinter den Spitzen
  • Knauff als klassischer Flügelstürmer, der für Marmoush kommen kann, wenn die Energie schwindet
  • Matanovic als Wandstürmer, der auch mal paar Flanken verarbeiten kann, wenn nötig

Mit diesen 20 Spielern hat man jede Position mindestens doppelt belegt und hat eigentlich schon eine sehr hohe Leistungsdichte und kann an sich alles spielen.

Dazu dann noch die dritte Reihe, die nachrücken kann, wenn es Verletzungen gibt und um Plätze auf der Bank trainieren sollen:

  • Grahl als dritter Torwart
  • Max als Defensivoption auf links und vielleicht als weiterer IV wenn wirklich vier nicht reichen.
  • Chandler als weitere Option auf rechts und dann könnte Kristensen auch IV wenns eng wird
  • Fenyö als weiterer Sechser
  • Hojlund als weiterer echter Achter
  • Lisztes als echter 10er für Götze und Chaibi
  • Bahoya als weiterer Stürmer, der auch ein echter Flügel wäre

Hier sind es eben alles Spieler, deren Leistungsfähigkeit eigentlich zu wenig ist oder noch nicht so richtig einschätzen kann, und deshalb sie eher nichts für die Startelf sind und sie sich damit abfinden müssten, eher nicht zu spielen, aber weiterhin motiviert sind, alles zu geben. Deshalb sehe ich hier in der Rolle auch eher Max, der ja eigentlich abgegeben werden würde, falls möglich, statt Brown, der eben für die Zukunft aufgebaut werden soll.

Collins würde ich abgeben, da er Spielpraxis braucht und das als 5. IV bei Viererkette eher nicht bekommt. Gleiches gilt für Alidou, der nicht für die Bahoya-Rolle gemacht ist, sondern spielen muss und wenn nur als Leihe. Und bei Onguene ist eh nicht mehr viel Fantasie da, dass es da Alternativen zur Auflösung gibt.

Insgesamt ist alles da. 11 Stammspieler+9 Bankspieler+7 Reservenspieler, denen man ihre Rolle alle zutrauen kann. Und solche Rollen sind wichtig für eine gewisse Hierarchie in der Mannschaft, aber gleichzeitig sind die Grenzen nie so starr, dass niemand aufrücken kann, wenn er Leistung zeigt, was auch wichtig für Harmonie und Leistungsbereitschaft ist. Es sind natürlich nicht alle Positionen perfekt besetzt, aber es ist an sich ein sehr runder Kader, mit dem sehr viel möglich ist, wenn alles funktioniert.

Transfers sehe ich nicht als nötig und wenn, dann für schwer realisierbar, weil dann ein Spieler aus der Startelf verkauft werden müsste, um den Kaderplatz frei zu haben, und dann müsste durch den Transfer noch genug Geld eingenommen haben, um ein Upgrade zu finanzieren, und welcher Abnehmer würde uns diesen Gefallen machen. Dann nur, wenn durch große Abgänge wie Marmoush oder Pacho mehr Geld reinkommt als deren Ersatzspieler kosten. Und dann hat man bei einem weiteren Verkauf an der betreffenden Stelle genug Gestaltungsrahmen um nachzulegen. Aber dazu muss ja sehr viel passieren und Abnehmer verbesserlicher Spieler und Verkäufer besserer Spieler muss man auch erstmal finden in vier Wochen.

Aber an sich ist ja jede Position gut genug besetzt und die Schwächen, die gewisse Spieler natürlich haben, sollten sich ausgleichen lassen, durch eine geeignete Taktik. Und deshalb kann man zumindest mit etwas Vorfreude in die Saison gehen und die Fantasie spielen lassen, dass man eine Steigerung erhoffen kann und einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Sicherung des europäischen Geschäfts.

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Hab ich gerne gelesen, Danke.
Frankfurt sicher eines der interessanten Teams kommende Saison, mit vielen Versprechen. Wird spannend zu sehen, ob sie die umgesetzt bekommen.
Grüße, „jemand aus dem Discord“ :wink:

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Wie ihr ja merkt, ich bin ein analytischer Typ und zu jeder Analyse und Vorhersage gehört auch der Abgleich mit der Realität. Und da das erste Pflichtspiel gespielt wurde, war ich natürlich gespannt, was an meiner Analyse stimmte und was nicht:

Startelf:

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Hier war meine Vorhersage der möglichst erfahrensten Mannschaft als Ausgangspunkt der Mannschaft der kommenden Saison gar nicht mal so schlecht. Lediglich Pacho wurde durch Tuta ersetzt, was aber unter den Vorgaben, größte Erfahrung und wenigstens eine Saison eine wichtige Rolle gespielt, auch der logische Schritt gewesen wäre. Auch von der Aufstellung her war es sehr ähnlich, nur dass Larsson defensiver angeordnet wurde, also das 4-3-3 dann zum 4-2-3-1 mit Halbraumstürmern wurde, aber da sind die Übergänge eh fließend und im Spiel tauchen eh alle Formationen auf, wenn Dynamik im Mittelfeld entsteht.

Banknominierungen:

Santos, Amenda, Collins, Brown, Dina Ebimbe, Hojlund, Uzun, Knauff, Matanovic

Auch hier finden sich einige Überschneidungen. Logischerweise fehlt Tuta, da er ja in die Startelf aufgerückt ist, für ihn ist dann Collins nachgerückt, der auch für seine Vorbereitung belohnt werden sollte. Aber das ist nicht der einzige Unterschied. Denn dass Buta nicht im Kader stand, fand ich tatsächlich überraschend, einfach weil er für mich die logische Wechseloption für Kristensen war. Aber stattdessen wurde Hojlund mitgenommen, dem auch eine gute Vorbereitung attestiert wurde. Das könnte schon ein Fingerzeig sein, dass man mit Buta derart unzufrieden ist, dass ihm ein Jugendspieler vorgezogen wurde, und vielleicht bahnt sich noch ein Wechsel an. Tuta könnte ja auch Rechtsverteidiger spielen, wenn nötig und ein weiterer Sechser/Achter auf der Bank wäre schon sinnvoll.

Insgesamt bin ich mit meiner Analyse sehr happy und bin mal gespannt was gegen Dortmund aufgefahren wird, das ein ganz anderes Spiel wird.

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Es war lange ruhig hier, so ruhig, dass Max einfach so einen Schwerpunkt zur SGE gemacht hat. Ich möchte den Anlass gerne nutzen, einmal selbst meine aktuellen Gedanken zu verbriefen, um dann auch für den Kopf für die Sendung frei zu haben :smiley:


1. Komplettumbruch 2023: Die Geburt einer neuen Eintracht?

Wenn wir über den aktuellen Erfolg reden, dann müssen wir nochmal den Rückblick an den Ursprung des Erfolgs wagen, wo aber noch nicht klar war, wohin der Hase hoppelt.

Wer sich noch erinnert, war ich letzten Frühling noch sehr kritisch gegenüber Krösche, da er mir einfach zu viel umgewälzt hat und bei wichtigen Transfers auch zu viele Schwächen gezeigt hat. Es war einfach nicht wirklich ein langfristiges Konzept erkennbar, nachdem alle Spieler, die er geholt hat und dann gezündet haben, relativ schnell verkauft wurden. Es schien so, als ginge es nur um seinen eigenen Ruf im Import-Export als das Erstellen eines gänzlichen fußballerischen Konzepts. Und das mannschaftliche Gesamtgefüge litt dann auch verständlicherweise unter den ganzen Veränderungen. Gerade die Art und Weise wie er mit Ben Manga und Glasner, zwei relativ verdiente Persönlichkeiten aus dem Verein geschickt hat, um sie mit eigenen Vertrauten zu ersetzen, fand ich sehr schroff und selbst zentriert. Die Gefahr, ohne offensichtlich langfristiges Konzept, alles in die eigene Hand zu bekommen, und dann zu scheitern, war mir einfach viel zu groß. Gerade da Krösche dann auch immer wieder mit anderen Vereinen geflirtet hat, bevor der eigentlich Plan Gestalt annehmen konnte, war mir das alles zu schwammig, um mich abzuholen.

Es deutete sich schon damals an, dass man einen kompletten Neustart wagen könnte, denn der Abgang von dem besten Innenverteidiger in Ndicka, dem Dauerbrenner im Mittelfeld Sow, und der gesamten Offensive mit Kamada, Lindström und Kolo Muani warfen ihre Schatten schon lange voraus. Die wichtigen Führungsfiguren Rode und Hasebe wurden auch immer mehr zum Fragezeichen. Dazu dann einen neuen unerfahrenen Trainer, den Krösche noch aus Leipzig kannte. Und es ist dann immer die Frage, ob das gut geht, oder ob man trotz voller Kassen zu viele Faktoren für den bisherigen Erfolg verloren hat.

Erste Hoffnungsschimmer, dass es gewisse Weiterentwicklung gab und man ein Gesamtkonzept verfolgt, waren für mich die ablösefreien Verpflichtungen von Koch und Skhiri. Viele aus dem Discord durften damals an meiner tagelangen Gänsehaut teilhaben, weil mir einfach klar war, dass das ein Zeichen ist, dass die Katastrophe abgewendet werden könnte und man etwas konstruktiv aufbauen möchte. Führungsstärke ohne Rode hat einfach gefehlt in der Mannschaft und Rode fehlte immer mehr. Und dann waren zwei solche Transfers ein klarer Wink mit dem Zaunpfahl, dass es nicht nur um junge Talente geht, sondern auch sportliche Sofortlösungen und Säulenspieler für eine neue Mannschaft zu finden. Dazu dann noch die Transfers von Marmoush, Larsson und Chaibi, die irgendwie Bock machten. Zusätzlich noch mit Toppmöller die Idee einen Trainer zu holen, der mehr Stabilität mit Ball und Spielerentwicklung fördern kann, es klang nach etwas, das eine Chance verdient hat.

Dennoch sollte es eigentlich klar gewesen sein, dass die anstehende Saison eine reine Übergangssaison wird, gerade nach dem hektischen Abgang von Kolo Muani nach dem Ende des Transferfensters und sehr vielen neuen Spielern an Schlüsselpositionen. Dazu der nicht-existente Stürmer sowie fehlenden Verstärkungen auf den AV-Positionen, die mehr als nur Dreierkette spielen könnten. Und alles dann zusammengebunden durch einen noch auf dem Niveau unerfahrenen Trainer mit neuer Spielidee, der die undankbare Nachfolge der zwei erfolgreichsten Jahre der Eintracht seit langem antreten musste und immer wieder unter Druck stand, beweisen zu müssen, dass er besser als Glasner ist.


2. Krösches Entscheidung als zündender Moment

Und ich will jetzt hier nicht die ganze letzte Saison rekapitulieren, weil das erstens schon gemacht wurde und zweitens echt schwer ist. Am Ende war es einfach wie das stetige Anfahren und Abwürgen am Berg, wenn man eben ohne große Erfahrung versucht, diese Hürde zu nehmen. Viele schienen aber nicht darauf eingestellt gewesen zu sein, dass man auch mal ein ganzes Jahr warten kann, bis sich der Erfolg einstellt, gerade wenn eben der Kaderumbruch nur zum Teil erfolgreich und komplett war. Mir war die schlechte Stimmung gegen Toppmöller immer unangenehm, einfach weil ich bei bestem Wissen und Gewissen, nie zum Schluss kam, dass es auf jeden Fall nicht passt, wenn viel der unstetigen Entwicklung einfach durch Faktoren zu begründen waren, die nicht in seiner Hand lagen. Vielen Kritikern war damals klar, dass man den Trainer zum Ende der Saison entlassen wird, auch wenn man sowohl von der Tabelle als auch der individuellen Entwicklung der Spieler und des Spielsystems, eigentlich alle Ziele erreicht hat.

Nun musste Krösche am Ende der Saison selbst entscheiden, ob man den eingeschlagenen Weg weiterverfolgt und damit auch teilweise selbst Verantwortung dafür übernehmen, dass dieser nicht direkt so erfolgreich war, wie man es sich vielleicht erhofft hat. Ich glaube ja nicht, dass die Entscheidung wirklich so groß war, wie es gemacht wurde, denn es gab mit den harten Fakten eigentlich keinen Grund, Toppmöller weiterhin die Chance und die fehlenden Mittel zu geben, die grundsätzliche Idee des Projekts zur Vollendung zu führen. Ich kann dahingehend nochmal den Taktik-Royale empfehlen, der für mich in der Phase der medialen Panik am besten argumentieren konnte, dass man auch damit rechnen musste, dass der Trainer sich entwickeln muss, und nicht direkt im ersten Jahr die neue Mannschaft perfekt anpacken kann.

Anders als es in den Medien im Sommerloch Thema war, schien eine Beendigung der Zusammenarbeit auch nie so akut, denn trotz vermeintlicher Krise, nahm sich Krösche fast eine Woche nach Saisonschluss und seinem Kommentar nach dem Leipzig-Spiel Zeit, um mit Hasebe nach Japan zu fliegen, bevor der Entschluss fiel. Es schien dann auch eher so, als wollte man einfach das jährliche Mitarbeitergespräch abwarten, bevor man etwas verkündigen wollte. Und das wurde auch gemacht, nachdem man in gemeinsamen Gesprächen noch einmal die Pfeiler der Zusammenarbeit abgeklopft, und geschaut, was der andere braucht, um seinen Teil für das Projekt zu liefern. Etwas was man eigentlich jedem Verein wünscht. Eine gute Basis für ein erfolgreichen Verein ist eben ein gutes Konzept haben, Leute, die mit guter Arbeit dieses Konzept mit Leben füllen wollen und können und die kommunikative Basis zwischen den Verantwortlichen, die dann ein gutes Team bilden. Oder in kurz: Konzept, Kommitment und Kommunikation.

Was wäre denn passiert, hätte sich Krösche gegen Toppmöller entschieden? Das sollte man mal realistisch durchspielen. Er würde sich selbst angreifbar machen. Er hat Toppmöller eingestellt und muss damit gerechnet haben, welche Aufgaben er ihm zumutet und welche Idee er mit ihm hat. Zweitens muss er erstmal gut argumentieren können, warum seine Wunschlösung trotz Erfolg auf ganzer Linie kein Vertrauen mehr bekommt, auch weil andere Trainer ja gerne wissen wollen würden, was die Grundlage für ihre Arbeit wäre. Er hätte sich einfach auch selbst als nicht ganz sicherer Manager dargestellt, der nicht weiß, was er genau vor hat, vor allem weil er ja schon Glasner wegen Missstimmigkeiten und Profildifferenzen entlassen hat. Drittens muss man erstmal eine Alternative finden, die zum gesuchten Profil passt und mehr Vertrauen auf sofortigen Erfolg verdient als Toppmöller. Denn die Ungeduld im Umfeld wird sicher nicht geringer, wenn man sie mit einem weiteren Umbruch versucht zu vertrösten und dann würde Krösche selbst zum Mittelpunkt der Kritik werden. Die Auswahl war generell auch diesen Sommer nicht groß und auch deshalb hat man sich ja dazu entscheiden, Toppmöller zu entwickeln, statt eine fertige Lösung zu verpflichten.

Der einzige Weg aus dieser Lage war es eben sich zuerst zu vergewissern, dass das Kommitment für den gemeinsamen Weg immer noch vorlag und dann kompromisslos sicherzugehen, dass alles mögliche zur Verfügung gestellt werden kann, damit sich der Erfolg nach einem Jahr der Eingewöhnung relativ schnell einstellt und für das kritische Umfeld Fakten geschaffen werden. Es war klar, dass nach dem Jahr des Abtastens jetzt alle Karten auf dem Tisch lagen um zu sagen, dass man jetzt nur mit „Ganz oder gar nicht“ weiterkommt. Und das betrifft nicht nur die Spieler sondern auch die Bereiche neben dem Platz.

Diese erwähnte Kompromisslosigkeit war ja letzte Saison nicht wirklich der Fall. Da kamen zwar gewisse sinnvolle Schlüsselspieler, aber dann auch ein Ngankam als scheinbarer Freundschaftsdienst für den Berater Struth, der aber einen ganz anderen Fußball braucht als die Eintracht unter Toppmöller spielen wollte. Oder man holt mit Nkounkou einen weitere unsicheren Schienenspieler, obwohl der Weg in Richtung Viererkette auch damals schon offen stand. Oder man hielt Spieler wie Jakic, obwohl klar war, dass er keine Rolle spielen wird und verbaut damit einen Kaderplatz. Ebenso wurde Last-Minute noch der wichtigste Spieler der Vorsaison ohne Ersatz abgegeben, ohne Rücksicht auf sportlichen Erfolg. Kurz zuvor hat man noch Borré verliehen und dadurch das Risiko noch erhöht. Die Leihspieler im Winter waren auch auf eine gewisse Art und Weise eine Lottererie, ob sie helfen können oder nicht. Einfach an vielen Stellen ging man gewisse Risiken ein, die dem sportlichen Erfolg sehr weh tun könnten, wie die Einplanung von Hasebe und Rode in den Kader ohne Alternativen oder indem man nicht die erste Wahl bei den Co-Trainern geholt hat, um Ablöse an die Bayern zu sparen.

3. Die beste Kaderplanung der SGE, an die ich mich erinnern kann.

Das sollte es nun nicht mehr geben und der Trainer durfte mitentscheiden, welche Spieler bleiben sollen und welche gehen dürfen, damit neue andere Spieler kommen dürfen. Denn so hat Wohlgemuth zusammen mit Hoeness das Gerüst des Mislintat-Kaders mit wenigen Transfers so umgestaltet, dass man damit auf einmal Richtung Tabellenspitze rauschen konnte.

Schon relativ früh gab es ein paar Spielertypen auf der To-Do-Liste, um den Fußball erfolgreicher zu machen:

  • Spielerisch stärkerer Torhüter für die Nr.2
  • Defensiv stärkerer LV für die Viererkette, der idealerweise auch Dreierkette kann
  • Defensiv stärkerer RV für die Viererkette, der idealerweise auch Dreierkette kann
  • Spielerisch stärkerer Mittelfeldspieler für den Ballbesitz damit Götze vorne bleiben kann
  • Physisch stärkerer Mittelstürmer für Standardgefahr und gegen tieferstehende Gegner

Und die sind dann alle auch gekommen:

  • Santos (0 Mio. Euro aus der Jugend hochgezogen)
  • Theate als Hybrider LV/LIV (0 Mio. Euro geliehen von Rennes)
  • Kristensen als Hybrider RV/RIV (0 Mio. Euro geliehen von Leeds)
  • Dahoud als Spielmacher (0 Mio. Euro nach Verhandlung mit Brighton)
  • Matanovic als Wandstürmer (0 Mio. Euro fest im Kader nach Leihen in die zweite Liga)

Man sieht, dass diese wichtigen Profile für die Leistungsfähigkeit alle ohne großes finanzielles Risiko geholt wurden und man ergo relativ wenig finanziellen Zwang hatte, Leistungsträger abgeben zu müssen. Und damit kommt man eben zum zweiten Faktor des Erfolgs: Man konnte Marmoush als wichtigen Stürmer und vor allem als Führungspersönlichkeit und Bindeglied in der Mannschaft halten und den Zwang des Transferüberschusses nur durch den guten Verkauf von Pacho, der eher weniger integriert war, erreichen. Zudem er dann relativ nahtlos durch Theate zu ersetzen war, der durch sein Profil und Persönlichkeit sogar noch insgesamt wertvoller ist. Das wäre bei Marmoush vermutlich vielfach schwieriger gewesen.

Aber das ist ja nicht das einzige was mit dem Kader im Vergleich zu letzten Saison passiert ist. Man hat auch viele Talente mit Perspektive für die Breite geholt, einfach damit von der Bank mehr Akzente gesetzt werden konnte als letzte Saison als in der Hinrunde noch Hauge, Hasebe, Ngankam, Aaronson, Smolcic, Max, Buta und Jakic auf der Bank saßen. Dass von denen nun keiner mehr im Verein ist, ist schon ein Zeichen, dass man nicht nur eine neue Startelf aufbauen wollte, sondern auch auf der Bank Fortschritte machen wollte und man bei gewissen Spielern, unangenehme Entscheidungen treffen musste. Denn komplett katastrophal waren die wenigsten, aber es hat einfach nicht gereicht, um zuverlässig Erfolg zu haben. Nun hat man teilweise Spieler auf der Bank, die letzte Saison noch Stammspieler waren, dazu dann Talente wie Amenda, Uzun, Matanovic oder Brown. Damit ist man auch besser gerüstet, um gewisse Ausfälle im Laufe der Saison zu kompensieren, ohne dass das Rad des Erfolgs wie letzte Saison ins Trudeln gerät.

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Das sieht man auch beim genauen Blick auf den Kader. Man hat jede Position in jeder Facette besetzt und verschiedene Spielertypen verfügbar und kann dann auch reagieren, wenn der Gegner gewisse Dinge verlangt. Spieler, wo man große Bedenken hat, ob sie helfen können, kommen erst an Kaderplatz 20+ und dann sind das Spieler wo man noch auf eine gewisse Entwicklung hofft. Aber man hat diese Spieler auch im Kader, die kein Problem haben, nicht im Kader zu stehen, aber weiterhin das Trainingsniveau hochhalten. Mit 26 Spielern hat man auch wirklich das Maximum an Spielern der ersten Mannschaft an Board, das noch vertretbar ist. Die Kompromisslosigkeit bei der Kaderplanung zeigt sich auch hier, auch wenn einige Spieler sicherlich auch eine Leihe angestrebt hätten, wollte man nicht wie letzte Saison Spieler verleihen und dann binnen weniger Tage, diesen Schritt bereuen müssen. Da wollte man auch erstmal die Saison und mögliche Rückschläge abwarten, um zu sehen, ob sie noch gebraucht werden oder nicht. Es wurde einfach nichts anbrennen gelassen. Außerdem sollen sie sich erstmal in der Mannschaft akklimatisieren und wissen, wofür sie dann eventuell später verliehen werden und nie die Verbindung zur Eintracht verlieren, und sich nicht einfach als Teil einer Loan-Army sehen. In der Zeit kann man dann ja auch herausfinden, was für eine Leihe für sie am sinnvollsten sein kann, denn eine Leihe nur für Spielpraxis bringt ja nicht viel, wenn nicht auch eine Herausforderung, an der sie wachsen können, gestellt wird.

Insgesamt kann man sagen, dass auch die sozialen Faktoren dieses Jahr sehr viel besser sind als zuvor. Man suchte ja immer für Nachfolger von Rode, die alleine die Intensität und Stabilität in der Gruppe bestimmen können. Das macht Kristensen einfach gut und gibt auch mal an der Auswechselbank Input und Feuer an einen bereitstehenden Einwechselspieler. Auch Theate verhält sich direkt wie einer der Führungsspieler und hat auch keine Probleme, mal anderen Anweisungen zu geben. Er steht wie Kristensen für eine mentale Stabilität, die es der Mannschaft einfacher macht, auch mal Situationen nur zu verteidigen. Auch haben sie weniger Probleme als die Außenspieler der letzten Saison, wenn mal das System geändert wird. Diese mentale Frische und Stabilität ist einfach sehr gut für das ganze Mannschaftsgefüge. Darüber hinaus war die Teamchemie auch schon letzte Saison gut. Man hat den Eindruck, dass der On-Boarding Prozess für alle Spieler, egal welcher Typ sie sind, relativ leicht fällt. Auch Dahoud ist nach Nervosität auf der PK mittlerweile auch für Scherze zu haben. Auch Marmoush und Ekitiké harmonieren nun auch nicht nur auf dem Platz, sondern tragen sich sprichtwörtlich beim Aufwärmen ein paar Meter gegenseitig auf dem Rücken. Im Erfolg ist es natürlich auch noch einmal leichter, aber auch schon bei den knappen Spielen der letzten Rückrunde, wo wirklich der Druck groß war, hatte man immer das Gefühl, dass die Mannschaft lebt und jeder dem anderen alles gönnt auch wenn sie per se auch Konkurrenten sein könnten. Das ist auch ein Verdienst der Kaderplanung, aber auch des Trainerteams und der wichtigsten Figuren in der Mannschaft.

4. Auch Toppmöller hat sich weiterentwickelt

Natürlich hat sich nicht nur der Kader personell und individuell entwickelt, sondern auch der Trainer. Nach seiner ersten Saison als Bundesligatrainer bei einem Verein, wo dann auch ein paar mehr Augen drauf sind als in Düdelingen, hat man schon eine Veränderung gemerkt. Ich glaube das Erfolgserlebnis in der letzten Saison gegen alle Widerstände dennoch das Saisonziel, auch wenn mit mehr Krampf als wünschenswert, erreicht zu haben, hat viel Druck von seinen Schultern genommen. Er wirkt momentan viel entspannter und auch die Pressekonferenzen sind weniger schemenhaft und voller Floskeln, an denen er sich festhalten will, sondern einfach souveräner. Das geschenkte Vertrauen von Krösche und das Kommitment, ihm alles anzubieten, was er braucht, ist da natürlich auch eine willkommene Unterstützung. Natürlich hilft der Erfolg bei der Wahrnehmung auch, ebenso wie der Auftritt beim Sportstudio mit Anekdote eines Vereinsangestellten, der ihn schon als Kind von Klaus kannte. Die guten vier Tore an der Torwand haben auch irgendwie geholfen, die Köpfe der Fans sind manchmal sehr einfach gestrickt :smiley:

Auch fachlich hat sich einiges geändert. Man hat den Eindruck, ihm fällt einfacher, einzuschätzen, was die Mannschaft braucht und was nicht, etwas das völlig normal ist, so eine Mannschaft ist ja eine komplexe Gruppe. Gerade taktisch, scheint die Mannschaft mehr verstanden zu haben, dass aus dem Ballbesitztraining nicht direkt folgt, dass sie nur alles über Ballbesitz lösen dürfen, sondern dass das einfach Elemente waren, die zuvor gefehlt haben. Durch die Dreifachbelastung war es dann aber auch nicht mehr so einfach, Gegengewichte im Training zu setzen und die Lektionen der Vorbereitung zu übermalen. In der Rückrunde wurde der Fußball dann auch bisschen anders, als dann die Dreifachbelastung wegfiel, aber wirklich sortiert war da auch noch nichts. Da hat die Vorbereitung mit einem fast kompletten Kader schon geholfen, die Abläufe zu schleifen. Das neue Trainerteam und mehr Kompetenz in expliziten Trainingsformen wie Rondos von Zembrod und Fießers Input helfen sicherlich auch. Die Rädchen greifen jetzt halt überall ineinander.

5. Die Entwicklung der Eintracht ist noch nicht am Ende

Jetzt kann man die Euphorie natürlich verstehen, aber die Eintracht ist immer noch die jüngste Mannschaft der Liga. Das heißt, dass es natürlich auch wieder Rückschläge geben kann und man wieder Spiele wie gegen die Bayern und Leverkusen verlieren kann. Aber dann ist das aktuelle Punktepolster, die Ruhe um die Trainerfrage und eine allgemeine Euphorie sicher willkommen, um den Abwärtsstrudel zu verhindern. Auf der anderen Seite heißt es aber eben auch, dass man noch genug Potential in der Mannschaft hat, das noch zu heben gilt. Uzun spielt momentan eher eine seitenständige Rolle, ebenso Talente wie Amenda, Bahoya und Hojlund, von denen man sich auch viel erhofft. Aber auch sie können und werden diese Saison ihre Rolle spielen, das deutet sich jetzt schon in Zeiten der Rotation und der kleinen Ausfälle ja schon an. Oder wer hätte gedacht, dass ein 21-jähriger Keeper aus Brasilien, der jetzt ein durchschnittliches Jahr in der Regionalliga hinter sich hatte, gar kein deutsch und kaum englisch kann, und gegen Pilsen so gepatzt hat, auf einmal so zum Matchwinner in einem der unangenehmsten Stadien in Europa zu sein. Das kann auch mit diesen Spielern ganz schnell passieren. Am Ende des Tages bleibe ich trotz besserem Start als erwartet dabei, das mein Ziel bleibt, Platz 6 gegen Teams wie Stuttgart, Freiburg, Union und Wolfsburg zu verteidigen und das mit so 53 Punkten statt 47 Punkten wie letzte Saison. Der Rest wird sich eh zeigen und erzwingen kann man selten so konkret, was die Saison einem bringt. Aber es wurden überall die Hausaufgaben getan und nun hat man aktuell den Lohn dafür und dafür, dass der Verein so gut sowohl konzeptionell als auch im Tagesgeschäft gemanagt wird, gibt mir fast mehr Ruhe als die aktuelle Punktzahl.

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