Fußball-Business (Sammelthread)

Olympique Lyon sucht Investoren

Quelle: Financial Times, 27.9.2023 „Olympique Lyonnais seeks to raise €300mn and sell assets in turnaround push
Olympique Lyonnais seeks to raise €300mn and sell assets in turnaround push | Financial Times ($)

Was war

  • Besitzer von Olympique Lyonnais John Textor und sein Eagle Football Holding kaufte im Dezember 2022 77,49% der Anteile an Olympique Lyonnais bei einer Bewertung von fast €900 Mio
  • Textor besitzt auch Anteile an Botafogo (BRA, 90%), RWD Molenbeek (BEL, 80%), Crystal Palace (ENG, 40%) und fuboTV
  • Deal im Dezember 2022 war die teuerste Übernahme der Ligue 1-Geschichte. Finanzierung wurde durch Ares Management bereitgestellt.
  • Textor will alle OL-Schulden abseits seines neuen Stadions, binnen 2 Jahre abbezahlen
  • Verschuldung OL Ende 2022: €320 Mio, Verlust in der ersten Jahreshälfte: €61 Mio.
  • OL ist aus den Top 30 der Deloitte-Liste für die reichsten Fußballklubs Europas raus gefallen
  • Zwischen Textor und dem ehemaligen Besitzer und jetzigen Minderheitenbesitzer (8%) Jean-Michel Aulas kracht es. Es laufen Prozesse.
  • OL bekam von der Liga sein Budget nicht abgesegnet und hatte Probleme diesen Sommer in neue Spieler zu investieren. Stattdessen wurde Ernest Nuamah von RWD Molenbeek (s.o.) ausgeliehen. Aus der Leihe wird im nächsten Sommer ein permanenter Transfer.

Was wird

  • Aussage Textor: OL besitzt zu viele „physische Assets“.
    Er will Assets, die nicht zum Kerngeschäft Fußball gehören, abstossen und damit OL-Schulden bezahlen und in die Jugendakademie investieren.
    • 40% Anteile einer neuen 16.000er-Halle in Lyon (LDLC Arena, zukünftige Heimstände des Basketball-Klubs ASVEL) sollen verkauft werden
    • Ein Verkauf von OL Reign, der OL-Franchise in Seattle für die NWSL-Frauenliga in den USA wird erwogen. Bewertung: US$ 50 Mio.
    • Mehrheitsanteile am Frauenteam von OL in Frankreich sind im Mai an Michele Kang verkauft worden – aber noch nicht von den Aufsichtsbehörden genehmigt worden.
  • Goldmann-Sachs soll eine €300 Mio-Anleihe für OL auftreiben, zur Refinanzierung der Schulden. Als Sicherheit dient das OL-Stadion.
  • Textor versucht OL an die US-Börse zu bringen.
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Chelsea holt sich $500 Mio von Ares

Quelle: Financial Times „Chelsea FC raises $500mn from Ares“, 20.9.2023
Chelsea FC raises $500mn from Ares | Financial Times ($)

Was war

  • Chelsea gehört seit Frühjahr 2022 US-Investoren: einem Konsortium rund um Todd Boehly und Clearlake Capital.
  • Clearlake besitzt Anteile Atlético und Eagle Football (siehe Textor & OL)
  • Chelsea braucht nach etlichen teuren Transfers Frischgeld.
  • Chelsea konnte sich nicht für die CL qualifizieren und hat keinen Trikotssponsor gefunden.
  • Das zu kleine Stadion soll verbessert werden. Entweder durch Ausbau von Stamford Bridge oder einem Neubau an Earl’s Court.
  • Laufende Kosten, u.a. Spielergehälter sollen in der Größenordnung von $100 Mio reduziert werden.
  • Boehly und Clearlake haben im Sommer RC Strasbourg gekauft (fast 100% für $75 Mio)

Was ist

  • Chelsea FC hat €500 Mio Frischgeld von Ares Management bekommt (siehe auch oben, OL)
  • Geld soll ins Stadion und in Anteile an anderen Fußball-Klubs investiert werden
  • Der Deal mit Ares soll über „preferred equity deal“ gelaufen sein („preferred equity deal” sind Anteile, die auf der einen oder anderen Art bevorzugt werden: höhere Beteiligung an den Profiten, gesicherte Dividenden. Nachteil: i.d.R. kein oder limitiertes Stimmrecht)

Der Name Ares Management ist zuletzt häufiger aufgetaucht. Laut Beschreibung in der FT:

The alternative asset manager typically invests across the capital structure, striking hybrid deals that can include upside from equity, but also protection through financing mechanisms that draw on Ares’s expertise in credit markets.

„Hybrid“ scheint zu meinen, dass Ares an mehreren Fäden zu ziehen, um Deals einzufädeln: das können Anleihen sein, dass kann der Kauf von Anteilen oder Assets sein. Es kann auch Venture Capical sein. „Alternative asset management“ zahl auf dieses hybride Investment ein, weil man sich eben nicht nur auf dem Gebiet der Aktien oder Anleihen bewegt – so lese ich es zumindest heraus.

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Jetzt schon großer Fan dieses Threads!

Zu Chelsea habe ich eine Frage, die auch noch zu einer zweiten Frage führt:
Ich habe mich mit Chelsea in den letzten Jahren nicht ausführlich beschäftigt, aber mein Stand war, dass Chelsea an den Finanzmärkten sehr gut bewertet wurde und was Umsatz und Verbindlichkeiten anging sehr gut aufgestellt war. Kann sein, dass das ein Vor-Corona-Stand ist, aber ich meine mich zu erinnern, dass sie auch passabel durch Corona gekommen wären.
Wie kann es dann sein, dass sie bei dieser Ausgangslage tief ins Minus für Transfers gehen (müssen) und entgegen dieser Ausgabenpolitik dann die laufenden Kosten reduzieren wollen/müssen? Wenn ich das richtig verstehe, dann sind die 500 Mio ja für Steine und nicht Beine gedacht, dann wird die Lücke doch sogar kurzfristig noch größer.

Anschließend an die Aussagen zum hybriden Investment, aber auch zum Investment allgemein: Es wird immer von Investoren gesprochen und so sehr das auch durch den Begriff positiv dargestellt werden soll, wollen die Investoren immer auch ein Return on Investment haben. Ob das nun kurzfristige Rendite, langfristige Rendite, mittelfristige Übernahme des Vereins oder Synergieeffekte durch eine verlängerte Marketingabteilung mittels Fußballverein sind, immer verfolgt der Investor ein ökonomisches Ziel. Das direkte Abziehen von Gewinnen oder die festgeschriebene Abgabe von Gewinnen/Umsätzen etc. ist ja nichts Neues (außer vielleicht in der Form), aber ich wüsste gerne, ob es tatsächlich schon Beispiele für die klassische HedgeFond-Strategie im Fußball gibt? Also Übernahme für viel Geld, die kreditfinanzierte Übernahme wird als Schuld dem Verein aufgebürdet und gleichzeitig zieht der Investor so viel raus, dass der Verein noch gerade so lebensfähig und verkaufbar ist und dann wird er weiterverkauft. Ich frage deshalb, weil Geschichten über Übernahmen, die mit dem Ende/Absturz des Vereins geendet sind, einige existieren, aber die Narration meistens erzählt, dass der Investor zwar wirtschaftlichen aber keinen sportlichen Sachverstand hatte und es am Ende naturkatastrophenlike an diesem ‚Missverständnis‘ gescheitert ist. Ist/war das wirklich so oder ist manche Investor aus solchen Geschäften nicht doch mit ordentlich Profit rausgekommen?

Vorweg: ich bin kein Experte und bin bei den Investmentgeschichten auch nicht knietief drin.

Schlimmer. Die Aussage im Artikel ist: „ Geld soll ins Stadion und in Anteile an anderen Fußball-Klubs investiert werden” → also das Geld landet nicht nur in Chelsea selber … es sei denn, es wird, wie es derzeit Mode ist, ein Konglomerat von Klubs aufgebaut, die sich die Spieler zuschieben. Siehe RB Salzburg, RB Leipzig etc… Dann baust du dir deine Farmteams auf und kannst zB nach ganz, ganz langwierigen, schweren Verhandlungen ein gutes Nachwuchstalent vom RC Strasburg holen.

aber mein Stand war, dass Chelsea an den Finanzmärkten sehr gut bewertet wurde und was Umsatz und Verbindlichkeiten anging sehr gut aufgestellt war

Weiß ich nicht ob man das so sehen kann. Chelsea war unter Abramovich ein Verlustbringer – nur dass die Abramovich himself die roten Zahlen immer wieder beglich. Über den Zeitraum von 19 Jahren spricht man von einem Verlust von über € 1 Mrd… Chelsea schuldete Abramovich bzw. seiner Fordstam Ltd € 1,7 Mrd

Es gibt/gab zwei bis drei Dinge die für Chelsea sprechen: 1) es ist eine Marke, 2) das ganze Vermarktungsgedöns rund um die Premier League (TV-Gelder yaddayadda) und vielleicht: 3) das wertvolle Gelände an der Stamford Bridge – das allerdings nicht ganz einfach zu verwerten ist, weil es wohl nicht Chelsea selber, sondern einer angehängten Non-Profit-Group zu gehören scheint.

Wie kann es dann sein, dass sie bei dieser Ausgangslage tief ins Minus für Transfers gehen (müssen) und entgegen dieser Ausgabenpolitik dann die laufenden Kosten reduzieren wollen/müssen?

Chelsea hatte nichts und wurde von Abramovich alimentiert. Durch den Ukraine-Krieg landete Abramovich auf die Sanktionsliste und musste Chelsea verkaufen. Es wurde eine Auktion ausgerufen. Der Erlös der Auktion landete bei der Fordstam Ltd wo die Gelder erst einmal eingefroren rumlagen/rumliegen, bis Abramovich genügend Garantien gibt, dass die Gelder einem adäquaten Zweck zufließen und nicht einfach die Schulden beim mutmaßlich Putin-nahen Abramovich zahlen.

Chelsea wurde per Auktion an einen anderen Geldspeicher angeschlossen.
Vorteil für die neuen Besitzer: keine Altschulden
Nachteil für die neuen Besitzer: Kaufpreis von €2,9 Mrd (davon über €900 Mio über Verschuldung finanziert) und das Committment weitere €2Mrd in Spieler und Infrastruktur zu investieren.

Will sagen: Chelsea ist nach der Auktion mit Schulden an den Start gegangen
Dazu die massiven Transferausgaben.

ob es tatsächlich schon Beispiele für die klassische HedgeFond-Strategie im Fußball gibt? Also Übernahme für viel Geld, die kreditfinanzierte Übernahme wird als Schuld dem Verein aufgebürdet und gleichzeitig zieht der Investor so viel raus, dass der Verein noch gerade so lebensfähig und verkaufbar ist und dann wird er weiterverkauft.

Ist das nicht die Glazer-Story bei ManUtd?

Ich sehe drei „Hypes“ die die Hoffnung nach Profit nähren:

  • Die Hoffnung den Klub nach einigen Jahren aufgrund einer höheren Bewertung verkaufen zu können (wird gerne im US-Sport gemacht)
  • Mit einem Netzwerk aus Klubs über mehrere Länder/Kontinente profitabel arbeiten zu können
  • Superleague oder wie auch immer die nächste Idee sich nennen wird. Vorbild US-Sport: closed shop. Näher dran an den Erlösen ohne einen Unterbau quer zu finanzieren. Prime Time-Spiele. Keine Spiele mehr gegen Schneeweiß Jerusalem etc.
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Haben vermutlich viele schon mitbekommen, aber der Vollständigkeithalber auch hier gesammelt:

Der DFB erzählt ja gerade fröhlich, dass er mit dem neuen Grundlagenvertrag jetzt 26Mio statt 6Mio von der DFL erhält. Das scheint aber nicht wirklich korrekt zu sein.

Zusammenfassung:

Was war?

  • DFB bekommt von der DFL 26M€ (steuerfrei)
  • DFB zahlt 20M€ an die DFL (von steuern absetzbar)
    → unter dem Strich also etwa +12M€ für den DFB

Was ist?
Der DFB ist nicht mehr gemeinnützig

  • DFB bekommt von der DFL 39M€ (zu versteuern)
  • DFB zahlt 13M€ an die DFL (von Steuern absetzbar)
    → unter dem Strich etwa 18M€

Der DFB bekommt also nicht 26 statt 6M€ sondern nur 18 statt 12M€

Was wird sein?
Die 39M€ von DFL an DFB sind nicht fix sondern 3% der TV Erlöse. In zwei Jahren werden die neu ausgeschrieben und vermutlich runter gehen. Dann können aus den 39M€ auch schnell weniger als 30M€ werden.

Die 13M€ von DFB an die DFL sind dagegen fix, auch wenn der DFB weniger Einnahmen durch Sponsoring und Merch haben sollte/wird.

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Das umschreibt doch dann sogar das Geschäftsgebaren, das ich meinte. Wenn Chelsea bei Fordstam verschuldet ist bzw. war, dann werden sie doch die gesamte Zeit Zinsen an Abramovichs Unternehmen abgedrückt haben und Abramovich war der Schuldenberg egal, solange der Verein für ihn profitabel verkaufbar war. Im Endeffekt hat er jetzt nicht die Erlöse bekommen, die er wollte, aber das liegt doch dann nur am Ukrainekrieg.

Das Business-Interesse ist mir schon klar, aber gibt es denn dann einen ökonomischen Unterschied zwischen den Glazers und Abramovich? Ich habe vor Jahren mal für irgendeinen Beitrag hier im Forum auf die Seite der Chelsea Foundation (ich glaube so hießen die) geguckt und die haben auch damals genau diese Argumente gefahren und großes Wachstumspotenzial gesehen.

Ich frage, weil dieser Satz

deiner Beschreibung nach auch für Glazer in Manchester gilt, oder? Vor allem klingen beide Beispiele so, als ob da sehr wohl Profit abgefallen ist - nur halt nicht für Manchester oder Chelsea, sondern nur für die Eigentümer. Alimentiert scheint mir nicht der passende Begriff zu sein.

Den Glazers wird vorgeworfen, das Geld direkt von ManUts abgezogen zu haben und quasi überhaupt nichts investiert zu haben.

Das Darlehen zur Übernahme von Man Utd wurde Man Utd aufgebürdet, inkl. der Zahlung der Darlehenszinsen. Das Frischgeld durch den Börsengang in New York, soll zur Hälfte direkt an die Glazers geflossen sein. Die Dividenden sollen an die Glazers fließen.

Zu Abramovich gibt es zwei Lesarten.
Die harmlose Lesart: Abramovich hat nur die Gelder gegeben, die er zum Pimpen des Klubs für nötig hielt (Spielertransfers, neue Trainer etc…)
Die weniger harmlose Lesart: Chelsea als Geldwaschanlage russischer Gelder.

Die Glazers lassen Gelder von ManUtd in ihre Taschen fließen, ohne dass für Man Utd ein Asset/Spieler etc… dahinter steht.

Abramovich war der Finanzier für Chelseas „Bedürfnisse“, a.k.a. er investierte zB in Spielr/Trainer, versuchten Ausbau des Stadions etc… (die Lesart der Geldwaschmaschine mal außen vor gelassen, da sie noch mal eine Extra-Dimension hinzufügt)

Abramovich war der Schuldenberg egal, solange der Verein für ihn profitabel verkaufbar war

Es gab lange Zeit keine Anzeichen für einen solchen „Gameplan“ von Abramovich (a.k.a. „profitabel verkaufen“). Gerüchte über einen Verkauf kamen nur zu zwei Zeitpunkten auf: als die britische Regierung deutlich machte, dass sie Abramovich keinen britischen Pass geben würde und als die Evaluierung zur Übernahme des Geländes an der Stamford Bridge fehl schlugen.

Hier der Unterschied zu den Glazers, die strukturell mit dem Zeitpunkt der Übernahmen alle Strukturen darauf ausrichteten, direkt Geldabflüsse in ihre Richtung einzurichten.

Chelsea hatte nichts und wurde von Abramovich alimentiert.

deiner Beschreibung nach auch für Glazer in Manchester gilt, oder?

Grosso modo sind wohl keine Gelder von den Glazers zu ManUtd geflossen, sondern Strukturen geschaffen worden, um über fremde Gelder (Darlehen, Börsengang) Frischgeld sowohl für ManUtd als auch für die Glazers fließen zu lassen.

Wie sehr diese Konstrukt sich von Chelsea/Abramovich unterscheidet, zeigt dein Satz:

Im Endeffekt hat er jetzt nicht die Erlöse bekommen, die er wollte, aber das liegt doch dann nur am Ukrainekrieg.

… won’t happen mit den Glazers, die die Risiken anscheinend externalisiert haben.

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Digitale Spieler-Anteile: Krypto-App „Tradar“ - Investment mit Risiko | sportschau.de

Chaled Nahar über digitale Assets der Vereine also NFT, Crypto, Trader-App als neues Finanzierungsmittel der Vereine.

Internationale Rechte mit kalkuliertem Plus von 12 Millionen (die sowohl im int. Vergleich als auch für die Liga keine Rolle spielen gerechnet auf 36 Klubs). Aber das Signal scheint wichtig zu sein: Kicker

Noch interessanter finde ich den letzten Absatz im KICKER-Artikel, der eine ziemliche Klatsche in Sachen NFTs und OneFootball ist.

Sorgen dagegen bereiten die Partner „Sorare“ und „One Football“. Für beide musste die Liga die erwarteten Bruttoerlöse für die Saisons 2023/24 und 2024/25 berichtigen um insgesamt 38,5 Mio. Euro; im Falle von „Sorare“ steht ein Minus von 50 Prozent, bei „One Football“ gar von 100 Prozent der geplanten Einnahmen. „Sorare“ hält die Exklusivrechte für den Einsatz von Non-Fungible-Token (NFT) in Form von digitalen Spielerabbildungen in einem Fantasy-Football-Spiel. Allgemein befindet sich der NFT-Markt gerade in einer Abwärtsspirale. Dass „One Football“ in finanziellen Schwierigkeiten steckt, ist seit knapp einem Jahr bekannt. Im Juni hatten laut dem Branchenportal „Spobis“ erst Investorenzuschüsse die Anmeldung zu einem Schutzschirmverfahren verhindern können. Im Mai 2022 hatte die DFL verkündet, dass „Sorare“, „One Football“ und „Topps“ den Zuschlag für die Rechte für (physische sowie digitale) Sticker, Tauschkarten sowie NFTs erhalten und in diesem Zuge von Gesamteinnahmen in Höhe von mehr als 170 Mio. Euro gesprochen.

Dazu passend der englische Wikipedia-Artikel zu OneFootball, der etwas meinungsstärker als der deutschsprachige ist.

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Re: NFTs

Der britische Parlaments-Ausschuss für Kultur, Medien und Sport hat in einem Abschlussbericht Sportverbände und -vereine für die Vermarktung von NFTs an Fans kritisiert.

The committee report added that „the unique relationship between clubs and fans means that fan speculation on sport-based crypto-assets carries a real risk of financial harm to fans and reputational harm to clubs.“ (BBC)

A report published by the Culture, Media and Sport (CMS) committee said that although NFTs offered teams and athletes a new source of revenue with very few financial risks, crypto-based products have proved “inherently risky” for fans […] Many are implicitly positioned by sellers or interpreted by buyers as investments. The value and volume of NFT sales have collapsed since the market peaked in early 2022, with one report suggesting 95 per cent might now be worthless. (SportsProMedia)

The report also cited incidents of fraudulent and misleading advertising, a lack of proper regulation, and instances of copyright infringement in the sector.
Among its recommendations to the UK government are that any marketing of crypto assets clearly communicates the financial risks, while it also says that the future independent soccer regulator does not acknowledge fan tokens as an acceptable measure of engagement.
“Traditional regulatory regimes have failed to protect both creatives and consumers caught up in the volatile new crypto world, said Dame Caroline Dinenage, chair of the CMS committee. (SportsProMedia)

Links

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Nicht sicher ob es hier passt, hab aber keinen besseren Ort gefunden.

Weiß man eigentlich, wie die Einnahmen aus der reformierten Champions League Teilnahme ab der neuen Saison im Vergleich zu den Jahren davor aussehen werden? Die Schere zwischen CL-Teilnehmer und nicht-Teilnehmer wird ja vermutlich noch stärker auseinander gehen als zuvor schon. Sprich, wie „schlimm“ wird es für die diesjährigen fünft- und sechstplazierten der Bundesliga im Hinblick auf ihre finanzielle Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den Top 4?

Hintergrund meiner Überlegung ist, dass ich als Leverkusen Fan seit dem Sommertransfer das Gefühl habe, dass man diese Saison mit aller Macht die Champions League erreichen will. Zwar war das vorher auch schon immer das Ziel, aber es war immer irgendwie auch okay, wenn es dann nicht geklappt hat. Dieses Jahr ist man viel stärker darauf angewiesen, die CL-Quali auch wirklich zu schaffen. Natürlich konnte man nicht ahnen, dass das so gut klappt, wie es das bisher tut, aber am Anfang der Saison dachte ich in Reaktion auf die Neuzugänge schon - puh, dieses Jahr will man es wissen und geht ins Risiko.

Die Transfer-Offensive gabs ja bei vielen Clubs mit derartigen Ansprüchen (zB auch Hoffenheim und Wolfsburg), ja das finde ich auch. Das könnte eben diese Saison noch mehr zur Schicksalsaison mancher Vereine werden, die jetzt es hoch schaffen und dann auch leichter drin bleiben können, oder jene, die sie sonst immer erreicht haben, aber jetzt gerade verpassen könnten und dann auch erstmal draußen wären. Gerade für den BVB ist es enorm wichtig die CL zu erreichen, weil sonst ihr ganzes Konzept auseinanderfliegt, sportlich wie finanziell.

Absolut, deshalb wäre es sehr spannend, zu wissen, wie groß der Unterschied zwischen den CL-Geldern jetzt und in einem Jahr exakt ist. Abhängig von dem Ausmaß dieses Unterschiedes könnte man sich dann ggf. sogar auch beim VfB fragen: Reicht die hypothetische einmalige CL-Quali dieses Jahr, um sich die Basis zu verschaffen, sich dauerhaft oben festspielen zu können? Wobei es dafür natürlich noch sehr früh in der Saison ist.

Englischer Ligafußball der Frauen gründet eigenen Ligaverband

Was ist

Die erste und zweite Liga des englischen Frauenfußballs (WSL/Women’s Super League und Women’s Championship) spielen derzeit unter dem Dach der FA (englischer Fußballverband). Vergleichbar mit der Bundesliga/Zweiten Liga der Frauen in Deutschland und dem DFB

Beide Ligen haben nun entschieden, sich im nächsten Sommer von der FA loszulösen und einen eigenen Ligaverband zu gründen (vgl. DFL in Deutschland oder Premier League in England). Basis ist das Ergebnispapier einer Arbeitsgruppe mit Vertretern von zehn Vereinen.

Als CEO wurde Nikki Doucet (Ex-Citibank/Nike) eingesetzt, die bereits Beraterin in der Arbeitsgruppe war.

Die FA begrüßt die Abspaltung. Sie hat bereits 2018 deutlich gemacht, dass sie nicht vor hat Profiligen zu betreiben (et tu, DFB?)

Was ab Sommer 2024/25 wird

Jeder der 24 Klubs wird „Shareholder“ am neuen Verband – die Struktur soll der Premier League ähneln.

Qu: WSL and Women's Championship agree to break away from FA from next season - SportsPro ($)
WSL takeover: WSL and Championship clubs to move from FA to club-owned structure - BBC Sport

(Wird einem ein bisschen schwummrig. Gefühlt sind DFB und FBL grad 3–5 Jahre hinter der Musik)

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US-Investor wird sich beim PSG einkaufen

Was wird?

Arctos Partners wird von QSI (Qatar Sports Investments) bis zu 12,5% der Anteile am PSG übernehmen. Der Preis soll den PSG mit ca.€4,25Mrd bewerten.

QSI beschreibt den Deal als „Meilenstein“ aufgrund der „strategischen Expertise“ von Arctos, u.a. um die globale Fan-Community besser anzusprechen yaddayadda…

Arctos soll auch Expertise mitbringen, um das Stadion-Problem (zu kleines Prinzenpark-Stadion bzw zu wenige Möglichkeiten der kommerziellen Verwertung) zu lösen und auch einen Fokus auf das Frauen-Fußball-Team des PSGs haben.

Wer ist Arctos Partners?

  • 2019 gegründet
  • Besitzt Anteile in der MLB (Dodgers, Cubs, Giants, Astros, Padres), NBA (Warriors, Jazz, Kings, 76ers), NHL (Lightning, Devils), MLS (Utah Royals), Formel 1 (Aston Martin) und Fenway Sports (u.a. Liverpool, Red Sox)
  • Mitgründer/Managing Partner Ian Charles
  • Mitgründer/Managing Partner David „Doc“ O’Connor – ehemals in der Geschäftsleitung der „Hollywood Agentur“ CAA, ehemals Chef der Madison Square Garden Company (u.a. Knicks, Rangers)

Qu: Arctos takes stake in Paris Saint-Germain to value club at more than €4bn (vermtl $)
Qu: Arctos Buys Into QSI’s Paris Saint-Germain – Sportico.com ($)

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Wird der Wert des Clubs mit 4,25 Milliarden € bewertet? Oder gilt der Wert für die 12,5 %?

Du kaufst von einer Eisdiele 10% Anteile für 10 Euro → Bewertung der Eisdiele: sie ist 100 Euro wert.

In diesem Fall: €4,25 Mrd für 100% der Anteile. Arctos will mit der Summe x bis zu 12,5% erwerben, woraus sich die Gesamtbewertung von 4,25 Mrd ergibt.