Kritik an Vereinsmäzenen oder Schmähungen, wo ist die Grenze?

Ich habe „Traditionsvereine“ ja auch mit Absicht in Anführungszeichen geschrieben, weil da verdammt viel Verklärung dabei ist.

Mal abgesehen davon, dass Bayer Leverkusen und kleine firmenzugehörige Fußballvereine aus Unternehmensperspektive den gleichen Zweck haben: Imageverbesserung und engere Bindung der Mitarbeiter ans Unternehmen.
Gibt es doch in meinen Augen doch einen Unterschied zwischen Bayer oder VW und den kleinen Firmenmannschaften: VW und Bayer zielen auf nationale und internationale Werbung, haben sehr viel Geld reingesteckt und de facto einen Geschäftszweig Fußball etabliert. Das können die meisten kleinen Unternehmen doch überhaupt nicht stemmen.

genau… und das seit 1904 …
" Im Februar 1903 schrieb Wilhelm Hauschild einen von 170 Arbeitern des Bayer-Konzerns unterzeichneten Brief an die Firmenleitung mit der Bitte, einen konzerneigenen Sportverein zu gründen. Nachdem das Unternehmen eingewilligt hatte, kam es am 1. Juli 1904 zur Gründung des Turn- und Spielverein 1904 der Farbenfabrik vormals Friedrich Bayer Co. Leverkusen (kurz TUS 04). Erster Vorsitzender des Vereins wurde Major a. D. Albert Mandel, der seit 1903 Wohlfahrtsdirektor im Bayerwerk war."


ich bleib dabei … du schreibst unfug … is so wird auch nicht besser

und wenn du schon dabei bist… wie sieht es den mit dem FC Bayern aus? Hinter den steht ne Landesregierung. haben schließlich Ihr Stadion geschenkt bekommen von denen . das waren Zeiten als Zuschauer einnahmen das meiste Geld in die Kassen gespült haben. Soll ich dir was sagen? Ich habe eigentlich genug zu tun mich mit meinen Verein (Borussia Mönchengladbach ) … mir sind alle vereine scheiß egal und kein Verein der Welt wird den FC Bayern als unbeliebtester Klub bei mir ablösen so sehr sich das die Bayern auch wünschen

Das ist doch genau das, was ich meine!

Die Klubs sind Unternehmen und kriegen wie alle Unternehmen staatliche Subventionen, die ich persönlich zweifelhaft finde. Ob das Bayern ist oder die Borussia, die von der Stadt Mönchengladbach vergünstigte Darlehen bekommen hat.
ALLE Bundesligaklubs können und wollen nicht anders handeln als jedes x-beliebige Unternehmen, heißt mehr Umsatz, mehr Profit und frisches Kapital anlocken. Diesen drei Eckpunkten wird alles untergeordnet.
Gerade deshalb finden ich dieses „Traditionsverein“ vs. Konstrukt/Werksklub läuft total ins Leere. Mal abgesehen davon, dass die Werksklubs Tradition haben können wie du bereits gesagt hast. Deshalb habe ich „Traditionsverein“ geschrieben. Es zeichnet ein völlig nostalgisches Bild vom Fußball, das mit der Realität so viel zu tun hat wie „Romeo und Julia“ mit dem Italien der Renaissance.

VW habe ich erwähnt, weil die sowohl Wolfsburg haben als auch Anteile am FCB. Weil bei den Werksklubs schon vor Jahren zu sehen war, wohin die Reise im deutschen Fußball geht: Vereine werden abgelöst durch Konzerne, ob das VW ist, die die Fußballsparte VfL haben oder ob das Stuttgart mit Streubesitz (Mercedes, u.a. + Verein) ist. Oder eben die Borussia VfL 1900 Mönchengladbach GmbH, die noch in Vereinshand ist, aber schon eine Struktur hat in die „investiert“ werden kann. Oder halt Schalke, wo der e.V. noch die Profis hält, aber seit Jahren ein Multimillionär den Verein kontrolliert und der Verein ohne ihn wahrscheinlich bankrott gehen würde.

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Hört euch einfach die Folgen des Sponsors-Podcast an, in denen (Marketing)Entscheider aus Bundesligaclubs zu Gast sind. Dort wird ungeschminkt über Markenbildung, Reichweite, Erschließen neuer Märkte, Sponsoring, Möglichkeiten der Digitalisierung, Investments, usw. gesprochen.
Dann habt ihr genug über den Status Quo des Business Profifussball gehört, dass sich diese lächerliche Tradition vs Kommerz-Debatte von selbst erledigt. Alle Vereine sind in dieser Hinsicht gleich.

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Im zweiten Teil des aktuellen „Der Tag“ vom dlf gibt es einen sehr gelungenen Überblick inklusive Einschätzungen zum Themenkomplex: https://www.deutschlandfunk.de/der-tag-brennpunkt-griechische-grenze.3415.de.html?dram:article_id=471457

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Gedanke: Verpasste Chance der Münchner Fanszene

Ich habe heute die letzte Schlusskonferenz fertig gehört und möchte mich zunächst für die extrem differenzierte Meinung in diesen Tagen der aufgehetzten Schwarz/Weiss Berichterstattung bedanken.

Ich würde gerne einen Gedanken der mir schon am Samstag während des Spiels gekommen ist hier kurz ausformulieren.
Eines vorneweg: Bitte versteht mich nicht falsch, natürlich haben Beleidigungen im Stadion nichts verloren. Jedoch geht es hier meiner meiner Meinung nach mittlerweile um deutlich mehr als nur um diese Frage.

Meiner Meinung nach hat die Münchner Fanszene am Samstag (leider) die Chance verpasst die Geschichte zur letzendlichen Eskalation sprich Spielabruch inkl Spielwertung für Hoffenheim zu bringen.
Meiner Meinung nach geht es hier mittlweile um nicht weniger als die Zukunft der freien Meinungsäußerung in deutschen Fussballstadien. Und ja, natürlich hat ein Plakat mit „Du Hurensohn“ erstmal sehr wenig mit „freier Meinungsäußerung“ zu tun. Jedoch muss man hier denke ich den Fall etwas differenzierter betrachten. Zum einen wurde der Verein und das Engagement von Herrn Hopp viele Jahre sehr konstruktiv und auch kreativ von den verschiedensten Fanszenen disktutiert und auch kritisiert. Alle negativen Konsequenzen für den Volkssport Fussball wurde immer wieder benannt. Stichworte hier u.a: Kommerzialisierung und 50+1 Regel. Passiert bzw reagiert wurde von Seiten der Verbände wurde darauf über all die Jahre kaum bis gar nicht.
Zum anderen wurden am Wochenende in vielen anderen deutschen Stadien Spiele unterbrochen wurden obwohl nur ganz normale Meinungsäußerung bzw Kritik an Herrn Hopp und dem DFB geäußert wurde.
Siehe u.a. hier: Artikel bei Faszination Fankurve

Daher meine These:
Es wäre höchst interessant gewesen zu sehen was passiert wäre wenn es wirklich zum Spielabruch und Spielwertung gegen die Bayern am Samstag gekommen wäre.
Klar wäre von vielen Seiten eine noch intensivere Kritik auf die Fanszene „eingeprasselt“. Aber evtl hätten sich dann auch einige Stimmen (evtl sogar Funktionäre des FC Bayern?!?) hinter die Fanszene gestellt.

Meiner Meinung nach ist das ganze hier eine Konfrontation auf die wir seit vielen Jahren hinsteueren (Stichwort: Für oder gegen den moderenen Fussball) die jetzt evtl so zugespitzt ist, dass es an der Zeit ist dies zu klären.

Die Frage ist, möchte das Produkt Bundesliga noch kreative aber eben auch kritsche Fans mit einer eigenen Meinung in den Stadien haben oder will es eine Zukunft für sich wie die Premier League in England?

Ich will hier jetzt kein „Endzeit-Szenario“ herbeibeschwören aber meiner Meinung nach erleben wir hier eine Zuspitzung wie schon lange nicht mehr bzw vielleicht sogar wie noch nie.

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hopp ist mit SAP ein goßsponsor bei den Bayern … da hätte sich niemand hinter die fans gestellt. Interessant wäre gewesen wenn anstatt Hopp Watzke Plakate aufgetaucht wären… ich wette da hätte Rummenigge anders reagiert vielleicht auch der schiri

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Ich bitte um Verzicht auf dieses Wort, denn es ist tief sexistisch. Allem anderen was du sagst kann ich nur zustimmen.

Ich kenne als Bayern-Fan viele Bayern-Fans und ich habe noch keinen gehört, dass er sich wünschen würde, dass uns die VfL-Fans endlich leiden, auch wenn ich euch eigentlich recht sympathisch finde. :wink:

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Aus der Stadionordnung von Hoffenheim:

Zur Wahrung ökonomischer Interessen und des öffentlichen Ansehens des Veranstalters sowie zur Vorbeugung der Gefährdung des Veranstal-tungszwecks durch politische Meinungsäußerungen ist daher das nach außen erkennbare Mitführen und Verbreiten von rassistischem, fremdenfeindlichem, gewaltverherrlichendem, diskriminierendem sowie rechts- und / oder linksradikalem Propagandamaterial untersagt.

Das liest sich schon fast wie eine Entschuldigung: „Eigentlich haben wir ja nichts gegen jede Form von Hass. Aber weil wir Geld verdienen wollen, bitten wir darauf zu verzichten.“

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So habe mich nun auch Aufgrund der medialen Gemengelage angemeldet und will hier meinen ersten Post gleich zu einem Thema machen, dass auf eine Eskalation zusteuert.

Ja Dietmar Hopp ist sozial aktiv und setzt sich damit in seiner Region und darüber hinaus ein Denkmal.
Er ist aber noch lange kein Heiliger. (Betriebsräte der Firma SAP, Richtmikrofone im Stadion und das Beschallungswerkzeug)

Ich toleriere die Beleidigungen nicht und es ist auch das gute Recht des Herrn Hopp dagegen vorzugehen.

Ob es schlau ist so zu reagieren, ist eine ganz andere Diskussion.
Die allgemeinen Äußerungen eines Herrn Hopp muten teils weltfremd an.

Kollektivstrafen kritisieren: Top!
Konstrukt Hoffenheim kritisieren: Top!
Jemanden persönlich Beleidigen: rechtlich relevant und uncool!

Aber Man (zumindest ich) wird das Gefühl nicht los, dass einige Verbände und Funktionäre diese Eskalation (die mMn. bewusst herbeigeführt wurde) nutzen wollen um die unliebsamen Ultras, die natürlich auch gegen den Kommerz, gegen dubiose Sponsoren und Trainingslager in Katar mundtot zu machen.

Eine verbale Abrüstung und ein Dialog würde allen gut tun.
Auch eine differenziertere mediale Betrachtung mit Hintergründen würde einigen Sportjornalisten gut tun.

Ich erhoffe mir eine intelligente Reaktion der Fans ohne Beleidigungen oder Schmähungen.

Es bleibt aber eines zu sagen ich bin in weiten Teilen Stolz auf die Solidaritätsbekundungen der verschiedenen Gruppierungen.

Verbände und Funktionäre beschweren sich zurecht über Beleidigungen aber den Ultras das Fantum und Teilweise auch die Menschlickeit abzusprechen geht zuweit und ist mMn. nicht besser als das beleidigen eines Dietmar Hopp.

Beide Seiten haben leider einen Dialog teilweise von vorn herein abgelehnt und damit alles andere außer eine Eskalation und einen "Machtkampf hingeführt.

In den Farben getrennt, in der Sache vereint.

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bin nicht bei allen bei dir gerade der Hopp teil ( was er alles tolles gemacht hat) eben nicht. am ende bin ich 95% bei dir.

@noetigenfalls und @EisernesFohlen

Das Problem der Fans mit B04, Wolfsburg, Hoffenheim und RaBa ist doch gar nicht der Punkt Traditionsverein. Der Begriff wird nur gerne, vor allem von Medien, herangezogen. Das Problem ist, dass alle diese Vereine eine Ausnahme der 50+1 Regel darstellen. Bei Hoffenheim und RaBa kommen dann noch extremere Umstände im Vergleich zu den Werksclubs hinzu.

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und ich glaube das es zwischen Werksvereinen und Konstrukte wie Hoffenheim und Leipzig ein riesen großer unterschied besteht. Die zusammen zu werfen ist meiner Meinung nach nicht so ganz richtig.
„Die Einführung der 50 + 1Regel erfolgte im Jahr 1998 im Zuge der Öffnung des Spielbetriebs der Lizenzligen für Kapitalgesellschaften per Beschluss des DFB-Bundestags“
Da Spielte Bayer schon jahrelange in der Liga. Ich wollte eigentlich sagen das Betriebssportverein auch in der Kreisliga zu finden sind. Diese art von vereinen gibt es länger als die meisten von uns.

In Bezug auf die 50+1 Regel nicht wirklich. Sonst gehe ich da mit dir.
Aber der Zeitpunkt der Vereinsgründung hat eben nichts damit zu tun, dass man bei der Einführung der 50+1 Regel für die beiden Werksclubs eine Ausnahme gemacht hat. Das ist ja auch kein Geheimnis sondern wurde ja in der Vergangenheit von mehreren (beteiligten) Seiten bestätigt.

wenn bayer z.b. sich 1979 in der ersten Liga etabliert hat ist es schwierig die 1998 aus der Liga zu werfen oder meisnte nicht? die waren etabliert und ein teil der liga. sehe da keine große Ausnahme sondern einfach nur Normalität. die ausnahmen wurden nach 98 bei Hoffenheim und Leibzig gemacht. Diese Konstrukte haben mit beriebsfußball nichts zu tun. WAs war zuerst da? SAP als Großsponsor des DFB oder die DFB Entscheidung für Hoffenheim eine ausnehme zu machen. Ausserdem würde mich interessieren wie die Sponsoren Tätigkeit von SAP nach der DFB Entscheidung gewesen sind ob dann mehr gelder geflossen sind. Auch kann man fragen wann SAP bei den einflussreichen Bayern eingestiegen ist und ob die vielleicht Hopp geholfen haben.


Beweisstück A; dass Protest ohne das H-Wort und Fadenkreuz kaum wen interessiert, von Kommentator nen Halbsatz kriegt und mehr nicht. Es ist traurig aber so scheint man tatsächlich keine Debatt zu bewirken, nichts (das ist EIN Tweet nter dem Hashtag zum Banner)
Und dann wurdert man sich warum Plakate so über die Grenze gehen

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ok paar mehr Tweets, but still

Vielleicht ist es keine Debatte, wenn es keine Debatte entfacht.

Vielleicht ist nicht jedes Thema, was mich interessiert für 80 Millionen Deutsche das wichtigste Thema der Welt?!

Vielleicht sollten „die Ultras“ mal einfach ihre Hybris runterschrauben?

vielleicht muss man auch lauter werden den das was da passiert geht gegen die Grundrechte

Hopp-Anwalt Schickhardt fordert Hausdurchsuchungen


unfassbar was der typ da redet

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