Nationalteam | F

Wir werden ab jetzt auch bei den Frauen jeweils nach den Länderspielmaßnahmen eine Sendung aufnehmen, wenn wir es zeitlich hinbekommen. Lasst also gerne eure Gedanken und Beobachtungen zum Team hier!

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Das Team scheint aktuell komplett verunsichert, was in Anbetracht der Trainerinnensituation komplett verständlich ist.
Allerdings gibt es einige taktische Fragen in meinen Augen, bzw Von meiner Seite fehlendes Verständnis für die Aufstellung mancher Spielerinnen trotz fehlender Leistung seit längerer Zeit.
Natürlich sollte man Spielerinnen nicht nach einem schlechten Spiel direkt auf die Bank schicken und trotzdem stellt sich mir die Frage warum beispielsweise eine Alex Popp oder eine Klara Bühl trotz fehlender Leistung aufgestellt werden.
Bühl hat schon länger kein gutes Spiel mehr in der Nationalmannschaft gemacht und sticht eher negativ hervor Leistungstechnisch.
Bei Popp werden manche wahrscheinlich fragen, warum sie von mir genannt wird, obwohl sie so häufig trifft.
Aber mein Problem ist, dass sie bei Deutschland außer ihren Toren wenig zum Spiel beiträgt und wir scheinbar als offensive Taktik nur noch auf Popp spielen.
Mir wäre lieber, wenn wir mal auf Schüller setzen würden, die auch Kopfballstark ist (natürlich nicht so krass wie Popp) aber vor allem mit ihren Tiefenläufen und ihrem Ausweichen auf den Flügel Platz schafft für die anderen Offensivspielerinnen und diese dann mehr Möglichkeiten zum kreieren haben.

Außerdem muss dringend darüber geredet werden, dass Kleinherne so gut wie keine Minute bekommt, obwohl sie aktuell in bestechender Form ist und Frankfurt fast im Alleingang defensiv gegen Juve zusammengehalten hat.
Sie könnte zentral spielen oder auf rechts, wo Gwinn definitiv noch Zeit braucht um wieder in Form zu können und auch mutiger in Zweikämpfe zu gehen.

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Ein Team, dass nicht mehr weiß, was es eigentlich kann und nicht weiß, was es auf dem Platz tun soll, spielt nun mal so. Egal ob Kreisliga oder Nationalteam.

Es scheint mir offensichtlich, dass es einen Umbruch mit neuem taktischen Input braucht. Andere Nationen sind da in den letzten Jahren davon gezogen und holen aus ähnlicher Qualität bessere Ergebnisse heraus.

Dementsprechend war es vielleicht auch ganz gut, dass die Cotrainerinnen gegen Dänemark so deutlich die Grenze aufgezeigt bekommen haben. Eine Beförderung wäre klassisch DFB, würde aber sofort die Frage aufwerfen, warum sie es aus ihrer bisherigen Position nicht geschafft haben, andere Ideen im Ballbesitz als Halbfeldflanken auf Popp into Gegenpressing zu etablieren.

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Ich denke hier ist man Opfer des eigenen Erfolges geworden (Euro)
Durch den überraschenden Erfolg nach Ausfall von Schüller dachte sowohl Mannschaft als auch Trainerstab:
Mit Poppi haben wir die Lösung.
Dadurch reduziert man sein offensivkonzept auf eine einzige Idee, die von den Gegnern nun gelesen wird und man findet keine Antwort mehr darauf, wie man anpassen soll.
Dass auch sonst einige andere Leistungsträgerinnen nicht stabil sind, sorgt dann eben für kaum stattfindendes Offensivspiel.
Bin gespannt, ob man den isländischen Abwehrriegel heute knacken kann und wie weit man rotiert in der Mannschaft

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Gab ja schon viele Erklärungsversuche, warum die Frankfurterinnen so wenig Spielzeit beim DFB bekommen. Diesbezüglich möchte ich mal in den Raum werfen, dass das jetzt mit der Nations League, UWCL, DFB-Pokal und Liga die dritte englische Woche im September ist. Zwar hat Arnautis im Pokalspiel gegen den Hegauer FV ordentlich rotiert, aber selbst da war Kleinherne noch in der Startelf. Finde es in dem Sinne also gar nicht mal so schlimm, wenn eine Kleinherne oder eine (ohnehin verletzte) Doorsoun da nicht auf Spielzeit kommt.

Was Laura Freigang angeht, kam mir nach ihrer Einwechslung gerade noch ein Aspekt, warum sie gerade beim DFB nicht so viel Einsatzzeit kriegt: Sie spielt halt keine Kopfbälle. Ein großer Teil des Spielansatzes in der Nationalmannschaft ist es, mit Flanken eine Zielspielerin zu finden. Popp bietet sich da natürlicherweise an, auch Schüller ist gefährlich bei Kopfbällen. Laura Freigang halt gar nicht, was sie als Zielspielerin und Ersatz für Popp (als der sie ja meist gebracht wird, wenn sie mal eingewechselt wird) nahezu gänzlich disqualifiziert.

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Das macht sehr viel Sinn. Popp hatte letzte Saison laut Sofascore 9 Kopfballtore und Freigang 0 Kopfballtore. Warum man Freigang trotzdem eher auf der Mittelstürmer-Position sieht und nicht als Spielmacherin würde mich schon interessieren.

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Dieses Kopfball-Ding zieht sich allgemein bei der Eintracht ziemlich durch. Deswegen kriege ich auch immer wieder die Krise, wenn eine Spielerin bei uns einen Lauf bis zur Grundlinie macht und dann eine Flanke schlägt. Flügelspiel schön und gut, aber wir haben halt keine Abnehmerin für sowas. Auch das eine Tor nach 118 erfolglosen Ecken letzte Saison war ja kein Kopfball, der Ball schlug Pawollek mehr oder weniger gegen den Bauch und dann ins Tor.

Eindrücke von der Hrubesch-Vorstellung: Es klang erst viel nach „wir machen das Altbekannte weiter“ weil man die vier Nations League-Spiele unbedingt gewinnen will. Entsprechend enttäuschend ist der Kader ohne Kleinherne, Krumbiegel und andere. Hrubesch betont, dass er nicht zu viel verändern möchte.

Interessant ist dann aber seine Analyse: Das Tempo habe ihm im Spiel nach vorne deutlich gefehlt, auf den Außen sei man nie an die Grundlinie gekommen, der Aufbau sei zu wenig zielgerichtet gewesen. Da wolle man ansetzen: Schneller nach vorne spielen, auch mit langen Bällen, Tempo unbedingt erhöhen.

Denn: „Wenn man es mal durchspielt, müssen wir gegen Dänemark mit mindestens zwei Toren gewinnen und ansonsten auf Torverhältnis spielen. Aber das machen die auch.“ Er muss ein verunsichertes Team also zu Entschlossenheit und Torgefahr bringen, darauf darf man gespannt sein.

Neuendorf und Andreas Rettig dagegen farblos und inhaltsleer. Alles ist on hold bis der Gesundheitszustand von MVT geklärt ist, im Grunde war der unterbewusste Subtext jeder Aussage: „Gott sei Dank hat der HSV uns den Horst freigegeben.“

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Was ist denn jetzt los ?

MVT kann seit Monaten die Frauen-Fußball-WM nicht analysieren, aber vor Zahnärzten kann sie eine Rede halten ? Hat sie über Zahnpflege gesprochen ? Wohl nicht.

Bisher galt sie als arbeitsunfähig, aber jetzt lesen wir anlässlich ihrer öffentlichen Auftritte (es gab noch eine zweite Veranstaltung, auf der sie gesprochen hat), dass der DFB ihr Urlaub gegeben hat. Urlaub und Arbeitsunfähigkeit schließen sich aus. Sie ist also wieder gesund und immer noch konnte die Analyse der Frauen-WM aus dem Sommer nicht erfolgen ?!?

Ich bin einigermaßen sauer. Insbesondere auf die Arbeitnehmerin MVT, die es für wichtiger hält, ihren sog. Erholungsurlaub für solche öffentlichen Autritte (die sicherlich auch gut bezahlt sind) zu nutzen und nicht zum Erholen, aber auch auf den DFB, der uns ja nun -nachdem es öffentlich wurde- informiert, dass er von den Auftritten gewußt hat.

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Mit Verlaub, das wäre das Denken Unsereins - Fans ohne Trainerlizenz. Einer ausgebildeten Trainerin sollte so ein Gedanke nicht kommen, da er ein Anfängerfehler ist und dämlich.

Stimme deiner Analyse, dass es genauso wirkt jedoch zu.

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Wir werden am Donnerstag wieder eine Folge aufnehmen zu den beiden Spielen, Input ist also gerne gesehen.

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Weil man unter MVT eigentlich immer mit 6erin und 8erin im Mittelfeld spielte die die Mitte dicht hielten und dann die Kreativität großteils auf die Flügel ausgelagert hat (wo ich Bühl etwas verschenkt finde). In dem System gibt es keinen Platz für eine klassische Spielmacherin oder Raumdeuterin.
Wobei man das aber mMn hervorragend mit den spielerischen Fähigkeiten von Schüller kombinieren könnte.

Das ZDF hat ein fast halbstündiges Interview mit Martina Voss-Tecklenburg online gestellt: MVT: "Bin komplett zusammengebrochen" - ZDFmediathek

Die wichtigsten Aussagen:

  • 8-9 Tage nach Ausscheiden Analyse in Frankfurt zwischen Trainerteam und sportlicher Führung
  • Beschluss, sich 4 Tage danach wieder zu treffen mit Antwort auf Frage auch nach Zukunft MVT
  • MVT wollte „erstmal weitermachen“ nach der Analyse
  • Sie habe Ängste, Unsicherheit und eine Leere im Kopf gespürt, in einem Gespräch mit ihrem Mann sei sie deshalb zusammengebrochen
  • Schon seit zwei bis drei Jahren habe sie nicht gut geschlafen, bei Länderspielmaßnahmen maximal drei bis vier Stunden
  • „Ich habe gemerkt, ich werde da nächste Woche nicht sitzen und mit den Spielerinnen sprechen können. Weil ich dazu körperlich und mental nicht in der Lage bin.“
  • Sie habe vier Wochen lang im Bett gelegen und nichts tun können mit starken körperlichen Reaktionen
  • „Natürlich fand ich das ein oder andere nicht gut“, sagt sie auch mit Blick auf Äußerungen ihres Manns gegenüber der Presse
  • „Ich war nicht in der Lage, vernünftig, konstruktiv zu sprechen. Ich war krank.“
  • DFB war informiert über Gesundschreibung, am selben Wochenende wurde Hrubesch als Interimstrainer bekannt gegeben, „daraufhin hab ich den DFB gefragt, ob ich meinen Resturlaub nehmen kann, um komplett gesund zu werden“. DFB war über öffentliche Auftritte informiert, sie habe den DFB um eine gemeinschaftliche Pressemitteilung gebeten, was „aus unterschiedlichen Gründen“ nicht geklappt habe
  • „Im Nachhinen muss ich sagen: Das war ein Fehler.“ Es wäre besser gewesen, gewisse Leute zu informieren, sagt sie
  • Sie könne die Kritik der Spielerinnen, sich im Stich gelassen gefühlt zu haben, verstehen
  • Sie habe inzwischen mit einigen Spielerinnen und ihrem Trainer*innenteam gesprochen
  • „Zum Teil war es ein Kommunikationsdesaster“ mit dem DFB, sagt MVT auf Nachfrage
  • Es gab zu Beginn ihrer Erkrankung zwei Telefonate mit Bernd Neuendorf, danach habe er ihren Wunsch nach Ruhe respektiert. Wie sie es schildert waren die nächsten Gespräche dann die zur Vertragsauflösung
  • Es gibt keinen Kontakt zu Horst Hrubesch
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Ich fand die Situation bisher nicht gut gelöst – aber der Zusammenfassung nach zu urteilen, beschreibt MVT ihre Situation für mich nachvollziehbar.

Für mich aus guten Gründen die wichtigsten Bilder der Basketball-WM


Herbert hat wohl auch so etwas in die Richtung erzählt, dass er während der WM maximal vier Stunden/Nacht geschlafen hat.

Ich bin überrascht, dass es anscheinend doch so schnell eine Analyse gegeben hatte. Das klang in der Kommunikation IMHO anders – was auch zum Eindruck des Kommunikationsdesasters beiträgt.

  • „Ich habe gemerkt, ich werde da nächste Woche nicht sitzen und mit den Spielerinnen sprechen können. Weil ich dazu körperlich und mental nicht in der Lage bin.“

Ich kann es nachfühlen. Aber an dem Punkt lügt man sich in die Tasche, wenn man glaubt, dass es in x Wochen oder x Monaten wieder besser wird. Gerade in solchen Umfeldern lassen sich die Strukturen nicht so anpassen, dass man damit besser zurecht kommt. Hier hätte man (sich) eingestehen müssen, dass der point of no return erreicht war.

@GNetzer Ist sie zumindest auf einer allgemeinen Ebene darauf eingegangen, was den Stress ausgelöst hat? Hat es diesen Stress erst mit Aufnahme des DFB-Nationaltrainerin-Jobs gegeben („seit zwei bis drei Jahren habe sie nicht gut geschlafen“)? War es in der Arbeit in der Schweiz anders?

(Ich frage mich gerade, was man schreiben soll: „Gute Besserung“ passt ja nicht wirklich zu der Timeline eines Burn-Outs/Depression)

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Nein, dazu gab es keine Frage

Ich hab es mir angeschaut.
Zunächst hat sie meinen Respekt. Sich kurz nach dem Kommunikationschaos hinzusetzen und sich den Fragen zu stellen, ist sicher kein Spaziergang.
Die Fragestellung war auch durchaus kritisch. Sie ging auf ihr Innenleben ein und wirkte angefasst.

Wen meinst du mit man/sich ? Als Betroffene ist es vermutlich schwer bis unmöglich, in dieser Situation eine sachliche, klare Einschätzung zu treffen. Ist es nicht eher so, dass es erstmal ums „Überleben“ der Psyche geht ? Würden Betroffene rechtzeitig diesen Punkt erkennen, kämen sie vielleicht gar nicht in entsprechende Situationen.

Meist können auch keine klaren Auslöser benannt werden, es ist eher eine Dynamik.
Mit viel Power und Engagement wird etwas angegangen, Adrenalin hält dich lange oben und es beginnt irgendwann ein schleichender Prozess, bis zu einem Kipppunkt. Ist dieser erreicht, geht nichts mehr.

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Wurde sie gefragt oder hat etwas dazu gesagt, warum ihr Vertrag überhaupt verlängert wurde?
Also sowohl, warum sie das überhaupt angenommen hat, angesichts ihrer gesundheitlichen Probleme, als auch, welches Ziel der DFB und sie denn damit verfolgt haben?
In dem Zusammenhang noch etwas: Beim DFB arbeiten Ärzte und Psychologen? Hat sie mit denen mal gesprochen bzw. wäre das überhaupt möglich gewesen?

Die Vertragsverlängerung war nicht Gegenstand des Interviews, es gab sehr viele sehr persönliche Fragen.

Sie betonte aber ausdrücklich, was für ein Privileg diese Aufgabe für sie war. Ich denke das war ein Stück weit die Erklärung, warum sie nicht vorher zurücktrat, obwohl sie da schon Probleme mit dem Schlafen hatte.
Das mag ein Vorbote gewesen sein, aber sind wir mal ehrlich, wer erkennt das schon ?
Ärzte und Psychologen gehen ja nicht proaktiv auf Trainerinnen zu und fragen nach. Betroffene machen das auch selten in den Anfängen einer Belastung.
Und machen wir uns doch ehrlich, Stress im Job ist gesellschaftlich akzeptiert. Schlafprobleme weit verbreitet. Von da auf eine nahende Belastungsstörung o.ä. zu schließen, ist noch ein weiter Weg.

Da müsste sich etwas ändern,

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Zustimmung.
Es gibt allerdings einen Unterschied zwischen der Bundestrainerin und den Durchschnittsarbeitern in diesem Land: In ihrem Staff gibt es relativ ungehinderten Zugang zu Ärzten und Psychologen. So, wie das bisher beschrieben wurde, war sie ja dauerhaft mitgenommen (ich will nicht krank sagen, weil eine (Fern-)Diagnose vor ihrer Krankschreibung im Nachhinein nichts mit seriösen Aussagen zu tun hätte) - eine Situation in der schon viele Menschen zum Arzt gehen. Für mich bleibt dann schon die Frage bestehen, ob sie die Hilfe aus intrinsischen Gründen (die ich ihr auf keinen Fall vorwerfen würde) nicht gesucht hat oder ob die Rahmenbedingungen beim DFB nicht so sind, dass sie das für einen gangbaren Weg gehalten hat.
Oder kurz: Der DFB müsste ein Interesse daran haben das ganze aufzuarbeiten. Denn was nützt es dir, wenn du die Spielerinnen und Spieler allgemeinmedizinisch und psychologisch betreust, aber dafür dein Betreuerstab aufgrund der Belastung seiner Arbeit nicht vernünftig nachgehen kann?