Dachte mir wenn ich schon immer mitschreibe bei den PKs, dann kann ich das ohne Anspruch auf Vollständigkeit auch hier posten. Das hier ist die Stakkato-Mitschrift der PK mit Christian Wück gerade, die sicher auch bald bei Youtube nachzusehen ist:
Torhüterinnenposition
Mit AKB sehr erfahrene Torhüterin. Viele Torhüterinnen haben auf internationalem Niveau noch nicht die Erfahrung. Deshalb wollen wir mit AKB als erfahrener Torhüterin und vier jungen Torhüterinnen die Möglichkeit zu geben, reinzuschnuppern. AKB wird nicht alle Spiele machen, auch Stina und Marla sollen international zeigen, was sie können.
SGE Block
Frankfurt hat bewiesen, welche Qualität sie haben. Dass es acht Spielerinnen sind, ist einfach zu erklären. Sie haben viele deutsche Spielerinnen im Kader, die für uns relevant sind.
Kapitäninnenfrage
In den Testspielen wollen wir noch nichts festlegen. Zur Nations League machen wir das mit dem Team zusammen. Giulia gegen England. Ich will mir einen Überblick verschaffen über die Strukturen in der Mannschaft in diesen vier Spielen. Muss auch von der Spielerin ausgehen, gibt viele Spielerinnen, die wollen gar keine Kapitänin sein. Aber nach den zwei Maßnahmen weiß ich das wer in Frage kommt.
Kontakt mit Hrubesch/Eindruck vom Fußball der Frauen
Telefonisch in Kontakt. Hat mir über die ein oder andere Spielerin seinen Eindruck vermittelt. Wir dürfen nicht den Fehler machen und Frauenfußball mit Männerfußball vergleichen, ich glaube das machen viele, die negativ über den Frauenfußball sprechen. Wenn man sieht wie sich die Qualität entwickelt, da sieht man Teams, die auf sehr hohem NIveau Fußball spielen können. Athletische Unterschiede gibt es, aber die werden weniger. Räume auf dem Feld sind für alle Teams gleich. Qualitativ sehe ich sehr guten Frauenfußball.
4 Torhüterinnen? Bis wann soll experimentiert werden?
Testspiele, also die nächsten vier Spiele nutzen, damit Spielerinnen sich zeigen dürfen. Wir wollen einen Umbruch, wir müssen den Spielerinnen also Möglichkeit geben, sich zu zeigen. Gräwe und Hofmann international spielen lassen. Däbritz im neuen Mannschaftsgefüge.
Bei den Torhüterinnen ist es das gleiche. Head of ist Michael Fuchs, der sie viel besser kennt als ich.
Taktik
Beim DFB 7 übergeordnete Leitlinien fürs Spiel, 5 für die Offensive, 2 für die Defensive. Unabhängig vom System. Wenn ich von den beiden Teams so viele Leitlinien wie möglich auf dem Feld sehe, dann sieht der Zuschauer ein gutes Spiel. Weil attraktiv Fußball gespielt wird. Und so wollen wir spielen. Wir weden den Spielerinnen ein System vorgeben, aber wir werden sie in den Leitlinien trainieren. Ich weigere mich ein Spielsystem zu zementieren, wenn wir es hinbekommen, dass jede der elf Spielerinnen sich gut verhält, dann sehen wir ein gutes Spiel. So viele Leitlinien wie möglich sichtbar machen.
Motto
Alles bleibt anders. Wir wollen das, was Horst aufgebaut hat, nach der WM weiterführen. Vertrauen, Kommunikation und Zutrauen sind drei Schlagworte, die wir mit den Mädels leben wollen. Das hat Horst vorgelebt und das war außergewöhnlich. Ich bin nicht so weit weg davon. Natürlich wollen wir die Leitlinien umsetzen, da wollen wir sehr ins Detail gehen, das wird eine Zeit dauern, weil je höher man kommt, desto länger braucht man für die Veränderungen. Es wird vieles gleich bleiben, aber es wird sich nicht alles verändern.
Spielidee
Ziel ist, dem Gegner die eigene Spielidee aufzuzwingen. Der Gegner soll sich nach uns richten und nicht andersherum. Gegen England wird das eine Aufgabe werden, aber wir wollen den Mädels den Mut und das Selbstvertrauen geben, sich nicht nur nach dem Gegner zu richten. Deutschland muss in der Lage sein, Spielphasen zu haben, in denen man den Ball hat.
IV und Abwehrchefin?
Janina Minge ist definitiv eine Option für die IV, weil sie aggressiv verteidigt. Wir haben ein paar interne Verschiebungen, wo wir Fantasie entwickelt haben, wer in der IV spielen könnte. Wir haben Spielerprofile, die die Qualitäten einer IV definieren. Danach suchen wir Spielerinnen aus, da kann es schon zu der ein oder anderen Überraschung kommen.
Kleinherne
Persönliche Gespräche haben mich überzeugt. Maren kennt sie noch aus den U-Mannschaften. Wir glauben, dass das Potenzial in ihr da ist, um sich in der A-Nationalmannschaft durchzusetzen. Sie ist noch nicht konstant, ist aber jetzt auf einem guten Weg, spielt bisher konstanter als letzte Saison. Wir wollen ihr das Vertrauen geben, dass ein Fehler nicht schlimm ist, aber dass sie ihre Stärken auf dem Platz zeigen muss.
Gerüst für die EM
Will die vier Testspiele nutzen, um die Mannschaft kennenzulernen. Nicht nur auf dem Platz, da kenne ich fast alle, sondern auch daneben. Wie verhalte ich mich in Mannschaftssitzungen. Unser Ziel ist es zur Nations League ein Gerüst im Kopf zu haben und ab diesem Zeitpunkt den Fokus auf die Entwicklung in Richtung EM zu legen.
Europameister
Ich möchte in kleinen Schritten auf die EM hingehen. Ich will nicht drüber reden, sondern ich will dass die Spielerinnen davon überzeugt sind. Es fährt jeder zur Em und will Europameister werden, es gibt aber nur wenige, die davon wirklich überzeugt sind. Meine Aufgabe ist es, die Mannschaft so hinzubekommen, dass sie davon überzeugt ist, es schaffen zu können. Wenn wir das hinbekommen, haben wir große Chancen es auch wirklich zu schaffen.
Führungspersönlichkeiten
Ich hoffe, dass es genügend Persönlichkeiten gibt. Wenn es zu wenige sind, dann werden wir etwas verändern. Wir werden verschiedene Rollen brauchen, wir werden eine Akzeptanz dieser Rollen brauchen und wir brauchen die individuellen Fähigkeiten.
Stürmerinnenprofil
Muss Tore machen, Tore vorbereiten, Bälle festmachen, Bälle verteilen können, zweikampfstark sein.
Lina Magull
Bei ihr ist Maren Meinert im Lead, war in Italien, hat mit ihr telefoniert. War ganz kurz davor, nominiert zu werden, wir mussten uns einfach entscheiden. Sie weiß welche Kriterien wir ansetzen, sie weiß auch dass sie heißer Kandidat für eine Nominierung ist.
U23
Ganz wichtiger Faktor, bei dem ich als Außenstehender gemerkt habe, dass es ein riesen Gap gibt. Wenn Spielerinnen aus der U20 raus kommen und nicht sofort in der A-Nationalmannschaftt ankommen, dann verschwinden sie. Deshalb bin ich sehr dankbar, dass der DFB die U23 eingeführt hat und sie an die internationale Runde teilnehmen lässt. So krigen die Spielerinnen die Möglichkeit, sich innerhalb der zwei Jahre entwickeln können. Wir haben sehr interessante Spielerinnen in der U23, haben davon auch Spielerinnen auf der Abrufliste. Damit sie auf diesem hohen Niveau spielen können, es kann den Spielerinnen nichts besseres passieren als für die U23 nominiert zu werden und da zu zeigen, was sie tun können. Wenn sie dort gut spielen kann es sein, dass sie schnell bei uns sind.
Aufteilung im Trainerteam
Bei Lina Magull war es so, dass Maren in Italien war an diesem Wochenende und ich hab ihr gesagt, wenn du sie schon gesehen hast, ruf sie auch an. Wir wollen alle zwei, dreimal sehen.
Übergang
Hab bis Juni meine U15 betreut, war mit ihr auf Lehrgängen und Länderspielen. War eine lange Zeit und ein Glücksfall für mich, weil ich genug Zeit hatte, mich in die Materie einzulesen. Viele Spielerinnen gesehen, viele Spiele gesehen, mit vielen Trainern gesprochen, bei Tagungen im DFB mitgemacht, bei ganz vielen projekten im DFB habe ich mich eingearbeitet. Ich empfinde es als großes Glück, so lange Zeit gehabt zu haben, bin aber froh, dass es los geht.
Wochenende
Bin in Hoffenheim. Sonntag haben wir alle keine Zeit, weil wir uns mit dem Funktionsteam treffen. Das komplette Team ist neu für mich und das Team, wir werden einen kompletten Tag verbringen, um sich kennenzulernen und Aufgaben abzustecken. Was ich erwarte vom Funktionsteam, was erwarten sie aber auch von mir, das ist mir ganz wichtig. Es gibt viele, die versuchen die besten Bedingungen für das Team zu geben, deshalb ist es ganz wichtig, das abzustecken. Dafür haben wir den Sonntag geblockt.
Warum keine Bundestrainerin? Zeichen für Ausbildung?
Trainerausbildung ist der wichtige Fakt. Wir müssen unabhängig vom Geschlecht denken. Es ist doch komplett egal, ob eine Frau oder ein Mann im Frauenfußball arbeitet. Wichtig ist die Qualität und wie es bei der Mannschaft ankommt. Wenn wir die Ausbildung so gestalten, dass wir die Talente finden, sind wir glaube ich auf dem richtigen Weg. Das muss nicht immer der größte Profiverein sein. Ich hab mich selbst lange als Altersspezialist bezeichnet, weil ich mich sehr gut ausgekannt habe, was in der U15 wichtig ist. Jetzt will ich Frauenspezialist werden. Und wenn das funktioniert, dann glaube ich, dass wir alle die Ziele erreichen, die wir uns vorstellen.