Rasenfunk Royal 22/23 (Schlusskonferenzen 413 bis 418)

Ich bin noch nicht komplett durch, aber alles was ich bisher gehört habe, hat mir sehr gut gefallen. Vielen Dank mal wieder dafür! Auch das Werder-Segment hat mir sehr gut gefallen.

Zu RaBa-Diskussion:
Ich finde, Max einen guten Mittelweg gefunden, er hat ja explizit den Gegensatz zu Frankfurt im Pokalfinale als Aufhänger genommen und nach aktuellen Entwicklungen, z.B. bei der Zuschauer*innenzahl, gefragt. Das ist für mich kein „ewiges Wiederholen der gleichen Argumente“, wie es hier sinngemäß irgendwo hieß. Und ganz persönlichfinde ich es - obwohl ich kritikloses Traditionsbohei wie auch verkürzte Kapitalismuskritik ablehne - durchaus in Ordnung, sich „moralisch darüber zu erheben“, dass Leute einen Club unterstützen, der als einzigen Gründungszweck hat, Reichtum und Ansehen eines extrem rechten Milliardärs zu mehren. Das ist nämlich Mist.

2 „Gefällt mir“

Ach an sich find ich es ganz charmant es nochmal so zu haben. Aber ob alles am gleichen Tag rauskommen muss, das weiß ich nicht, es bietet zumindest die Möglichkeit rauszusuchen, was man hören will, andererseits könnte man es auch etwas gestreuter veröffentlichen und so kann man auch in der Pause das Publikum bespielen und es gibt einen Anreiz, dass Leute sich folgen anhören, auch wenn ihnen der Verein nicht so wichtig ist. Aber sonst ist man evtl. erschlagen, sucht sich nur etwas raus, und lässt den Rest liegen und holt es nie nach, weil es dann vergessen wurde in der Veröffentlichungsschleife.

Und den Stress in der Produktion könnte es auch vermindern.

Von den Vereinen der letzten Oberliga Saison (1990/91) spielen zwei aktuell in der 2. Bundesliga (Hansa Rostock, Magdeburg), zwei in der 3. Liga (Dynamo Dresden und Halle) sowie mehrere in der Regionalliga (Cottbus hat noch die Chance auf den Aufstieg in 3. Liga). Existent sind nahezu alle noch.

Was die übergroße Mehrheit der Ostdeutschen damals gerne angenommen hat.

Im Vergleich zu Sachsen würde ich da auch lieber leben. Auch wenn dank der Milliarden an D-Mark und Euros, die von dort in den vergangenen 30 Jahren in den Osten geflossen ist, mittlerweile die Infrastruktur in vielen Kommunen in NRW schlechter aussieht als in Ostdeutschland.

Rote Brause könnte doch dafür sorgen, dass vom Flughafen Halle/Leipzig mehr Flüge abgehen um seine zahlreichen Fans in die Champions League Metropolen zu fliegen, oder etwa nicht?

Ich finde es halt nur seltsam, wenn man nach Spieltag 34 auf Platz 1 steht mit dem besten Angriff und der besten Abwehr von peinlich zu reden. Klingt nach einer Agenda.

Ich habe doch gesagt, es ging hierbei sicher um neben den Platz und auch die eigenen sportlichen Ansprüche des FCBayern sind angesichts dessen, dass es so undominant war, auch peinlich berührt, ansonsten wäre ja auch von den wichtigsten drei Personen im Verein vor der Saison, nach der Saison keiner mehr da. Sehe jetzt nicht wieso es verwerflich sein soll es beim Wort zu nennen.

1 „Gefällt mir“

Sehe ich nicht so. Es ging Max um die sportlichen Verstärkungen um die „Schmach des peinlichen Meistertitels auszumerzen“. Minute 14.00

Du magst einfach keinen Ostdeutschen und ich denke, dass wir uns hier dem Kern der Kritik an RB nähern. Dich ignoriere ich hier mal komplett.

Ja, dann gehts halt um den zweiteren Aspekt, nämlich dass die Bayern auf dem Transfermarkt aktiv werden, damit die nächste Saison für sie weniger peinlich undominant wird, oder?

Damit meinte Max doch nicht, dass es objektiv eine Schmach sei, lediglich knapp den Meistertitel geholt zu haben, sondern dass dies die subjektive und eben etwas abgehobene Sicht der Bayernbosse ist. Für die ist diese Saison aus deren Sicht halt sehr mager und sie „müssen“ (wieder: aus Bayernbosse-Sicht) das Team verstärken, damit so eine „Schmach“ nicht mehr vorkommt.

Diese peinliche Undominanz hätten 17 andere Bundesligisten gerne gehabt. Für mich populistische Agenda. Schade.

Ich verweise auf meinen Post oben, es ist vermessen und arrogant, die Moralität eines Menschen danach zu bewerten, welchen Verein er favorisiert, aber soweit ist es schon gekommen. Du bist nicht moralischer als ich, nur weil Du Werder-Fan bist. Sowas klarzustellen ist schon absurd.

Na logisch- Schwachstellen im Kader sind ja allgemein bekannt. Man wird versuchen diese zu schließen. Wie bei jedem anderen Bundesligisten auch.

Wenn du das denken willst, aber vllt kannst mal Uli fragen, wie er sich fühlt.

Mir kommt bei der Berichterstattung immer in den Sinn: auf der einen Seite spielt eine Mannschaft mit 11 Seelen und Problemen und allem was dazu gehört. Und bei den Bayern spielen 11 Cyborgs, die immer gleich funktionieren, immer alles gleich gut abrufen müssen. Vollmaschinen ohne Hirn und Herz. 11 Titel in Folge wird gar nicht gewürdigt- sind ja nur die Scheiss Bayern.

Ja sachlich entgegnen kannst halt nix, nur falsche Behauptungen aufstellen.

Das ist völlig zutreffend. Der analytische Teil zu RB war sehr gut. Aber die RB Kritik redundant.

Woher soll diese geforderte Menge an fanatischen Leuten auch herkommen? Der „Verein“ spielt seit 2016 in der Bundesliga. Wie soll sich in dieser kurzen Zeit eine starke emotionale Bindung aufbauen, für die Leute/Familien bereit sind, jede Saison Einschränkungen im Jahresurlaub und Urlaubsbudget in Kauf zu nehmen? Mit den beiden Pokalsiegen hat man nun die Chance, eine erste Generation an Fans zu gewinnen (besonders im Bereich U18), die dann in diese Kategorie hineinwachsen können. Aber das dauert halt.

Dem würde ich mich anschließen. Aber auch hier wieder, fantastische Gäste mit schönen Insides.

Eine Anmerkung zu diesem Gespräch. Ich glaube es wurde von Rudi angesprochen, dass es ein bisschen beängstigend ist, dass nur 2 Leute einen Verein mit 100 Mio. Euro Umsatz führen. Ja, kann ich nachvollziehen, aber ich glaube es ist auch der Grund, warum Freiburg(oder Union) jetzt da stehen wo sie gerade stehen. Solche schlanken Strukturen sind gerade bei Personalwechsel nicht ohne Risiko (siehe FC Bayern), aber ich denke schon, dass sie einen Wettbewerbsvorteil darstellen können. Beim HSV gibt es 7 Aufsichtsratsmitglieder in der AG und seit der Ausgliederung 2014 gibt es da gefühlt jedes Jahr irgendwelche öffentlich ausgetragenen Machtkämpfe. Willst du nicht haben.

Wird auf jeden Fall spannend, wenn die aktuellen Akteure irgendwann die Zepter übergeben müssen. Und dann kann es immer sein, dass dann jemand Angst kriegt, dass man alles was man sich aufgebaut hat, kaputt macht, wenn man wieder in Abstiegsnähe käme und dann auch unruhig reagieren könnte.

Steile These: Ohne das Abarbeiten des Vereins an an Mode interessierten Spielern, ohne die operettenhaften Entlassung eines 25Mio Euro Trainers auf Triple Kurs, ohne das sportlich enttäuschende und das Glück ausreizende Auftreten, gerade im Vergleich zu die für den Kader aufgewendeten Mittel, ohne das man wortwörtlich im Moment des Griffs an die Meisterschale das Führungsduos fallen lässt, ohne all das, ohne all das würde man vielleicht auch nicht von peinlicher Meisterschaft sprechen.

2 „Gefällt mir“

Geschichten die nur der Fußball schreibt…

Geht es beim Fußball nur darum das Ergebnis eines sportlichen Wettkampfs zu registrieren? Wäre dem so, würde es keine Zuschauer geben. Der Charakter eines sportlichen Wettkampfs liegt auch immer darin, dass er eine Geschichte erzählt.
Warum schauen so viele Curling bei Olympia? Warum fiebert gefühlt jeder zweite alternativ angehauchte Mensch irgendwie mit St. Pauli? Warum wird das Abfahrtsrennen auf der Streif nach dem ersten Skikurs noch viel interessanter?
Und selbst der taktischste Fußballpodcast lebt davon, dass Nerds sich in Trainer hineindenken und über Was wäre wenn- Fragen selber Trainer spielen…

Reden wir über Fußball, reden wir auch immer über die Geschichten die wir beim Fußball erleben. Und das ist ein Problem für RB Leipzig.

Nicht, weil RB einer marxistischen Analyse nicht standhält (kein Verein der sich für den Fußball vermarktet, sondern der sich für Brause vermarktet), nicht weil man keine Tradition und damit keinen Schatz an Identifikation und Geschichten hat (hat der HFC Falke auch nicht), sondern weil man sich von anderen Geschichten nicht frei machen kann.

Die Geschichte von RB ist die Geschichte eines Schurken. Ein finanzieller Dopingsünder der immer Goliath und nie David war.
Der „modern“ sagt und einfach nur mehr Geld meint.
Ein rich kid, dass sich den Platz erkauft hat, für den andere hart arbeiten müssen, der dann die langweiligsten Partys schmeißt und dabei hysterisch jedem von der tollen Stimmung erzählt.

Aber selbst in dieser Rolle, hätte man die eigene Geschichte besser gestalten können. Aber es gelingt nicht Kritik unter halbseidener PR und Zweckpopulismus zu verstecken. Mittlerweile hat man eine Tradition im herumzutrollen, dass die Werte anderer ja so egal wären.

RB hat eben nicht den „Charme“ eines bayrischen Halunken, welcher klug sich zum richtigen Zeit und Ort seinen Status selbst erarbeitet hat. Dem man, wenn eine sympathische Mannschaft und Trainer zusammenkommen, auch mal die Daumen drückt. Dafür greift RB viel zu sehr die Geschichte der anderen Fans an.

RB ist nicht der Erste der den großen Zirkus in irgendeine Stadt bringt. Aber was passiert, wenn das Spektakel und der Budenzauber an Glanz verliert? Grüße aus Wolfsburg…

Im Gegensatz dazu sehen wir wie der HSV Menschenmassen in der 2 Liga bewegt. Wie Menschen sich wünschen, dass ein normaler Bundesligaspieltag mehr Geschichten, als Hoffenheim gegen Heidenheim erzählt. Dass vielleicht wieder irgendwer mehr Chancengleichheit herrscht.

Deshalb sucht RB so verzweifelt eine alternative Erzählungen. Neid und Missgunst der Besserwessis zum Beispiel. Selbst meine total Fußball desinteressierte Kollegin aus Leipzig weiß, dass das Stadion ja nur so schlecht besucht wäre, weil die Anreise mit der S-Bahn so schwierig wäre…

In Leipzig ist nicht alles schlecht, dort wird guter Fußball gespielt und du könntest nur über das Sportliche reden. Dann erzählst du aber nur die halbe Geschichte. Und zwar den Teil der Geschichte den die meisten Fußballfans noch immer bewegt.

5 „Gefällt mir“