Wenn alles auslegbar ist, wie man will, dann ist es auch schwer zu sagen, es verstößt klar gegen eine Regel. Und da merkt man halt auch, dass hier wenn einer meint, dass ein Foul ein klares gefährliches Spiel war, dann auch rot gibt, obwohl es alle anderen nicht tun würden, dass der Sinn eines Regelwerks ausgehöhlt wird. Und für mich ist die rote Karte gegen Darmstadt ne klare Fehleinschätzung. Der Ball wird vielleicht berührt, aber eine clear and obvious goal scoring opportunity liegt halt nicht vor, wenn der Ball gerade mal grob mit dem Oberschenkel auf Hüfthöhe abgefangen versucht wird, weil der Ball weder kontrolliert noch unmittelbar aufs Tor fliegen wird, ohne dass da noch was schief gehen kann. Der Schiedsrichter untermauert das auch noch, weil er im Interview sagt, er sah den Ball im Fall auf den Fuß von Cvancara abgelenkt und damit einen direkten Eingriff in einen Abschluss. Das war aber nicht so.
Ich rede gar nicht konkret vom Sonntag…
Ist mir dieses WE nur allgemein aufgefallen, da mal wieder die Bayern „benachteiligt“ wurden.
Fast alle diese diskusionswürdigen Entscheidungen wurden übrigens mit „Hilfe“ des VAR getroffen.
Wenn man sich die Bilder übrigens ein paar Mal ansieht, kann man die Regelauslegung durchaus nachvollziehen in dem Fall, denn du beschreibst, man kann es aber auch anders auslegen, was selbst der Schiri im nachhinein sagt…
Ja die Fußballregeln sind Auslegungssache…finde ich auch oft schwer zu ertragen. Daher wäre ich auch für Ex Profis im Kölner Keller, die diverse Situationen auf dem Platz kennen und die Entscheidungen und Intentionen von Spielern besser beurteilen können…
Man hat halt das Gefühl, dass es zum Regelwerk am Kommentarwerk fehlt, das ganz klar festlegt, was denn eigentlich mit klar und offensichtlich gemeint ist. Denn an sich kann auch das leichte Berühren mit der Hand eines Balls komplett weg vom Mann und Tor direkt rot geben, weil ja wenn er irgendwann am Boden ankommt, ja auch zu einer Torchance führt. Das macht ja jeder Ball im Strafraum, was die Distinktion „klar und offensichtlich“ ja unnötig macht. Und weil es eben viel Details sind, wäre es nicht nur wichtig, dass Schiris nen hohen Betrag zur Entschädigung bekommen, und deshalb vorallem schauen, dass sie es sich nicht mit dem Verband, der sich bestellt, verscherzen, sondern sie tatsächlich Berufsschiedsrichter werden, die unter der Woche dann eh körperlich als auch fachlich auf der Höhe bleiben müssen.
In England haben wir das und die Schiri-Entscheidungen sind trotzdem nicht viel besser.
Ich glaube man müsste von der Angst weg kommen etwas falsch zu machen. Im Moment wird alles gepfiffen, weil es ja nicht falsch ist und so ausgelegt werden kann, und nicht im Sinne des Spiels. Aus einer Angst herraus etwas übersehen zu haben…
Ich habe eher das Gefühl dass momentan die Schiris sich am Bildschirm pro forma alles anschauen, aber nicht ernsthaft sondern nur so, dass sie sagen können, haben wir doch angeschaut, die ursprüngliche Entscheidung war richtig. Statt dass da zwei Leute stehen und der Schiri sich alles angucken kann was er will, nicht was ihm vorgespielt wird, um herauszufinden, was wirklich war.
Zeit Online hat das Thema Schiedsrichter im Fußball mit einem „Experiment“ mit einem Berliner Amateurteam begleitet und dazu mit Julian Weigl ein Interview geführt(Youtube), sowie Artikel auf „ZON“ veröffentlicht.
Sehr interessant
> Blockzitat
https://youtu.be/UbBPmpSdhys?si=U0-VAH99ee4_6JzB
Ein perfektes Beispiel wieso die Leute den VAR nicht mehr haben wollen ist der Elfmeter und das Tor für Napoli beim 2:3 gegen Real gestern! Bürokratisch vielleicht die Regel richtig umgesetzt vom Schiedsrichter Team, hat aber mit dem Sport nix mehr zu tuen!
https://www.kicker.de/napoli-bekam-einen-elfmeter-den-es-weder-forderte-noch-verstand-971850/artikel
Ist aber auch ein polemischer Artikel, der unerwähnt lässt, dass die „Hand über Schulter“-Regel eingeführt wurde, um für Eindeutigkeit und bessere Nachvollziehbarkeit zu sorgen, weil das Kriterium der natürlichen Handbewegung eben zu deutungsbreit war und zu unterschiedlichsten Auslegungen gesorgt hat. Es wird der Regel also an einem Extremfall (kann mich an keinen anderen solchen Fall erinnern) vorgeworfen, nicht zu funktionieren, was deiner Einleitung dazu zu etwas führen soll, dem durch die Regeländerung begegnet wurde. Das war jetzt kompliziert, aber ich glaube, man versteht meinen Punkt. Es ist halt alles nicht so einfach mit dem Handspiel und natürlich hat das noch was mit Sport zu tun, denn kein Sport funktioniert ohne Regeln.
Trotzdem hat niemand in der Szene eine Elfmeter gesehen oder haben wollen, weder die Spieler noch irgend ein Zuschauer…nur die Schiedsrichter haben das Regelbuch stumpf angewendet ohne es in einen Kontext einzuordnen finde ich.
Aber was wollen wir denn: Dass jeder Schiedsrichter sich seine eigenen Regeln macht, oder die Regeln konsequent angewandt werden, auch wenn es Extremfälle wie diesen gibt? Ich bin für zweiteres, denn ersteres ist Grund für viel Frust und Konflikt.
Ja natürlich, aber ich finde das ist kein Extremfall. Es wird ja dem Abwehrspieler Absicht unterstellt und das finde ich extrem!
Wie schonmal gesagt, irgendwann, wenn es nicht schon der Fall ist, werden Flanken auf Abwehrspielerunterarme trainiert und nicht mehr zum Mitspieler im Strafraum…
Kann mir jemand erklären, warum im Spiel Tottenham Liverpool, nachdem der Fehler aufgefallen ist, nicht einfach das Spiel unterbrochen wurde, kurz die Sachlage den Trainern und den Spielern erklären, dass tor geben und gut ist?
Weil klar, enormer Druck, den die Referees aushalten müssen, aber das wäre jetzt für mich die naheliegenste und entspannteste Lösung gewesen und ich frag mich was dagegen spricht
(Soweit ich das verstanden habe, war es nur kurze Zeit nach Wiederanpfiff, das der Fehler bemerkt wurde und es gab in der Zeit keine entscheidende Szene)
Ist halt gegen die Fußballregeln. Mann müsste die für so einen „Fall“ anpassen…
Aber hier handelt es sich ja nicht um eine Fehlentscheidung, sondern um einen Kommunikationsfehler
Gibt es dafür Regeln?
(Ich bin da leider echt ahnungslos)
Wenn das Spiel fortgesetzt wird, darf die Entscheidung nicht mehr geändert werden. Was in diesem Fall so war, auch wenn es nur ein paar Sekunden waren.
Diese ganzen Regeln mit dem VAR sind wenig plausibel und schon gar nicht transparent. Ich bin Fan der SpvGG Fürth, in dieser Saison mindestens 4 strittige bis Fehlentscheidungen (in 8 Spielen!!!). Es ist doch so: Der Terminus „klare Fehlentscheidung“ ist weit interpretierbar. Wenn ich nach einem Eckball eine Szene suche, in der ich einen Elfmeter pfeifen kann, dann werde ich diese in 95% der Fälle finden. Ich habe selbst lange aktiv gespielt, Halten/Zupfen/Reißen/Auf-die-Füße-Steigen gehört hier einfach dazu. (FCN-FÜ). Handspiel, um ein Tor zu verhindern (Elversberg-FÜ) ist dann wiederum keine klare Fehlentscheidung? Ich spreche jetzt nicht (unbedingt, teilweise vermutlich schon) aus Fansicht, aber das sind die einzigen Spiele, die ich über die volle Zeit gesehen habe. Auch als neutraler Beobachter sind diese Entscheidungen nicht mehr reliabel, nicht mehr valide und auch nicht mehr objektiv, sondern haben einen extrem großen Ermessensspielraum. Das macht es für alle enorm schwierig, besonders für die Schiedsrichter auf dem Platz. Ein zunächst gepfiffener Strafstoß wird bei der kleinsten Berührung nicht/kaum mehr zurückgenommen, da ja keine klare Fehlentscheidung. Abseits funktioniert in der Regel recht gut, Pluspunkt VAR. Handspielregel nach wie vor nicht nachvollziehbar, ist meines Erachtens aber mit den ganzen „Krücken“ (T-Shirtlinie usw.) auch nicht lösbar. Ich habe leider auch keine Lösung, evtl. ist wirklich di KI das ganz große Ding…
Und was ist wenn der Schiedsrichter sich im Spielbericht verschreibt, ist das dann auch unwiderruflich festgeschrieben, dass nicht Team A sondern Team B das Tor gemacht hat?
Wenn die Einspruchsfrist abgelaufen ist: Ja. Und auf dem Platz ist die „Einspruchsfrist“ nun einmal auf die Zeit bis zur nächsten Spielfortsetzung festgelegt.
Wie soll man denn nen Einspruch dagegen machen, dass der Schiri sich verschrieben hat, wenn man das gar nicht mitbekommt?
der schiri macht nur notizen. der Spielbericht wird mWn erst danach vorgelegt und unterschrieben. spätestens da merkst du es. Dann hast du noch die Anzeigetafel und die Assistenten machen auch Notizen. es müssten sich also alle drei „verschreiben“. halte das Beispiel also eher für hypothetisch.