Schiedsrichter*innen und Regeln

Die Anzeigetafel kriegt auch nicht den Schreibfehler mit und hat ja auch keine offizielle Bewandnis?

und wenn dort dann das tor umgeschrieben werden kann wieso nicht dann auch am ende des spiels dieses tor?

Dass ein VAR und SR sich in der Kommunikation missverstehen wäre vor dem Wochenende auch als sinnloses hypothetisches Beispiel gesehen worden. Alles was passieren kann, wird passieren.

nö, aber der schiri merkt ggf dass er sich verschrieben hat. Und wie gesagt: was der schiri AUF dem platz schreibt ist wurst. was im spielbericht steht ist wichtig. und das bekommt man mit.

weil bei liverpool das Spiel mit Freistoß fortgesetzt wurde, nicht mit Anstoß. es kann also kein tor gewesen sein. wenn der schiri tor für team A gibt, dann Team B Anstoß hat und auf seinem zettel steht Tor Team B… dann hat er sich offensichtlich verschrieben

Nein, das war von vornherein klar, dass so etwas passieren kann. die haben sogar schulungen mit Piloten und Fluglotsen gemacht um gute unmissverständliche kommunikation zu fördern. Hat offensichtlich nicht geholfen, daher ja jetzt der große Skandal

PS: wenn du deinem Beitrag mit edits immer länger machst, kann man nicht auf einmal antworten :joy:

Du kannst auch deine Antwort editieren dann beschwert sich Discourse auch nicht :smiley:

Ich mein kann schon verstehen, der VAR ist nur ein Assi, und der Skandal ist sogar noch kleiner weil der Schiri einfach bei der ursprünglichen Entscheidung bleibt, aber es wird sicher wenn das so bleibt, dass der Schiri den VAR falsch versteht, und seine richtige Entscheidung aufgrund von Fehlkommunikation revidiert. Das wäre nochmal ein größerer Skandal wahrscheinlich, weil der VAR ne Entscheidung, die vor 10 Jahren noch einfach richtig geblieben wäre, einfach umdreht durch so vermeidbares wie Kommunikation.

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Also daran merkt man doch recht wenig hier in dem Beispiel. Ich weiß nicht ob das auch für PL SR gilt, die reden ja wie aufm Kreisligaplatz.

„Is that okay, mate?“

Ja, was ist okay, und mate ist ne unnötige Worthülse, die die Kommunikation nur vom wichtigen ablenkt?

Das waren afaik Sätze zwischen den VAR Leuten, die der schiri gar nicht gehört hatte. Da hat der operator vermutlich gefragt ob die linie passt oder so. Nur die Kommunikation zwischen VAR und Schiri selbst ist geregelt. und das war halt doofer weise das „check over“

kann das vid gerade nicht nich einmal schauen aber ich meine die subtitles sind color coded ob es interne gespräche sind oder an den schiri rausgingen

Wird die Linie mittlerweile nicht automatisch gezogen? Oder ist das so dass es automatisch gezogen wird, aber sie muss noch validiert werden?

Wenn der Schiedsrichter ein falsches Ergebnis einträgt, wird das im DFBnet sichtbar (die Seite fussball.de holt sich da beispielsweise ihre Daten) und wenn das erst Wochen später auffällt, womöglich eine Mannschaft deswegen auf- oder abgestiegen ist, dann würde da auch nichts mehr geändert (werden können). Es gab schon Fälle, wo es zusätzliche Aufsteiger oder weniger Absteiger gab, weil dem Verband Fehler in Spielwertungen unterlaufen sind, und die Entscheidung juristisch nicht mehr zu ändern war.

Auf dem Platz hätte der VAR in dem Augenblick eingreifen müssen, wo der Schiedsrichter den Arm hebt, um den indirekten Freistoß anzuzeigen, und in dem Moment, wo dieser ausgeführt war, war es zu spät.

Okay ich muss wohl das Video anschauen um die genau Abfolge zu sehen, aber da liegt ja echt ne Zeit dazwischen dann, zwischen Abseits bemerken und merken, dass das Spiel schon wieder läuft.

nicht in PL und BuLi. bei der WM gab es einen Test und ggf CL auch? Aber im Video siehst du wie er mit dee hand die linie zieht

Achso ich nahm an, dass sei schnell Standard geworden, aber habe mal wieder die Professionalität im Fußball überschätzt. In der Serie A ist sie zB auch neben CL auch schon da.

Mal gespannt wie der DFB hier reagiert:

Ja, das ist die regel und die wurde auch streng angenommen. Man muss das trotzdem nicht gut finden.

Ich bin ja selbst Schiedsrichter und es gibt in jedem spiel Situationen, bei denen man sich über die strikten regeln hinwegsetzt. Z. B. Hab ich heute einen falschen einwurf durchgehen lassen, weil der ball fairerweise ohnehin zum gegner gespielt wurde. Ja, ich hab es auf dem platz gesagt, aber es war allen egal bzw wäre es lächerlich gewesen, das abzupfeifen.

Nun ist mein Beispiel sicherlich nicht spielentscheidend und vermutlich der geringste verstoß.

Ich möchte trotzdem, dass immer im sinne des spiels entschieden wird und nicht im sinne des regelbuchs. Im fall von Tottenham gg Liverpool hätte man dann eben auf tor entscheiden müssen, obwohl das spiel bereits fortgesetzt wurde. Ich bin mir sicher, der mediale Aufschrei wäre dann deutlich geringer als er jetzt ist.

Ich möchte hier an ein Spiel der 3. Liga verweisen. Beim spiel Ulm gg Saarbrücken hat der Schiedsrichter fälschlicherweise auf Elfmeter entschieden. Der Assistent hat ihn auf die falsche Entscheidung hingewiesen. Laut regelwerk steht das dem Assistenten allerdings nicht zu. Und trotzdem find ich es gut, dass das so entschieden wurde.

Was ich sagen möchte: der sport braucht regeln. Es gibt aber Situationen, in denen man sich durchaus über regeln hinwegsetzen darf und es profitiert trotzdem der sport davon.

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Hu? Ist das so? Der Assistent darf dem Schiri doch jeder Zeit seine Ansicht mitteilen und mit dem input muss der Schiri dann seine Entscheidung treffen. Der Assistent entscheidet ja auch nicht auf Abseits, afaik, er weißt den Schiri nur darauf hin, dass es seiner Meinung nach Abseits war.

Da wäre ich mir nicht sicher. Solange es irgendeinen kleinen Grund gibt, gibt es immer einen Aufschrei beim VAR. Allein des Aufschreies willen… und ser clicks.

Ich kann nich gut mit dieser Regelung anfreunden. Viele argumentieren gerade, dass Kone’s Handspiel im Derby gegen Köln, dann auch kein Handspiel sein dürfte. Ich sehe da aber mehr, dass er sich noch aktiv, wenn auch aus kurzer Distanz, dem Ball in den Weg stellt. Die Haltung von Wolf war einem anderen Bewegungsablauf zuzuordnen, Kone’s nicht. Es ist also bei genauer Betrachtung nicht nur die Frage, ob es absichtlich war oder nicht, sondern der Kontext der Bewegung. Die Richtung des Schusses sollte mMn keine Rolle spielen.

Aber es gibt fü mir mich eine ähnliche Situation in der der Kontext mMn wichtig ist, aber nicht beachtet wird.
Ein Verteidiger will den Ball aus dem Strafraum schlagen, nun versucht ein Angreifer, außerhalb seines Sichtfeld kommend, ihm den Ball vom Fuß zu nehmen und bringt sein Bein vor den Ball. Jetzt trifft der Verteidiger das Bein anstatt den Ball. Dies gab Strafstoß (war irgendwann mal Barkok für die SGE). Auch hier gilt aus meiner Sicht, dass eine legale Bewegung ohne Absicht zu einem Foul wird. Ich verstehe, dass man nicht jedes Zuspät kommen als fehlende Absicht begreift, das wären ja auch verunglückte Aktionen, aber fehlende Absicht, da die Bewegung zu einer anderen Aktion gehört, sollte vielleicht konsequenter im Regelwerk gelebt werden. Und nicht nur bei der Handspielkontroverse.

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Der Unterschied ist, dass bei Handspiel die Absicht eine Rolle spielt (außer bei der Torerzielung), bei Foulspiel nicht. Absicht des Gegenspielers und Heftigkeit des Fouls wird erst nach dem Pfiff bei der persönlichen Strafe (keine Karte, gelbe oder rote Karte, oder, wo sie zugelassen ist, Zeitstrafe) wichtig, die Spielstrafe (bei Kontakt direkter Freistoß bzw. Strafstoß) bleibt immer gleich.

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Die Regel besteht nicht nur aus Absicht, sonst gäbe es 90% der Handelfmeter nicht. Jede unnatürliche Vergrößerung der Körperfläche ist auch strafwürdig, weil der Spieler fahrlässig in Kauf nimmt, dass er damit den Ball behindert.

Das IFAB sagt das für mich sehr eindeutig:

Hier ist natürlich das große Problem, wie man es schafft, den Bewegungskontext als natürlich zu bewerten, weil „natürlich“ einfach ein schwieriges Wort ist. Denn man kann ja sagen, dass als Mensch jede Bewegung, selbst das absichtliche Bewegen zum Ball hin, vollkommen natürlich ist, denn es passiert ja nichts Unnatürliches. Nein, es geht hier eher darum, dass die Handhaltung unvermeidbar mit der Bewegung einhergeht, die dieser Spieler aus anderweitigen Gründen eingegangen ist, und dann nicht mehr kontrollieren kann, wenn der Ball dann in Richtung Hand springt.

Und hier spricht sicher einiges pro Wolf: Er versucht den Ball zu spielen, der Ball springt aus kurzer Distanz von Knauff in Richtung Hand, es ist keinerlei Absicht zu erkennen.

Aber es ist eben nicht alles, es bleibt die Frage, ob die Armhaltung so weit oben wirklich aus der genauen restlichen Bewegungsabfolge folgen muss, oder nicht. An sich ist es ja nur ein Abwehrschuss, der nicht wirklich genau sein muss, und auch nicht mit hoher Laufgeschwindigkeit angegangen wird, das heißt, so viel Balancierarm braucht man eigentlich nicht. Am Ende bleibt das eben ne individuelle Einschätzung des Schiedsrichters, man kann beides machen. Und ich finde es nicht ungewöhnlich, dass der Schiedsrichter gerade mit den Videobildern zur Bewertung kommt, dass die Hand nicht über der Schulter sein muss. Solche Entscheidungen sieht man ja bei der UEFA wirklich häufig. Deshalb ist es für mich keine klare Fehlentscheidung wie der DFB jetzt sagt, um die Stimmung zu besänftigen.

Und es wird ja noch kurioser. Denn von allen Seiten, selbst Lutz Wagner, wird behauptet, dass die Fahrlässigkeit fast komplett aus den Regeln ist, und die Regel heißen würde: „unnatürliche Vergrößerung der Abwehrfläche mit der Absicht den Ball zu spielen.“ Aber da hat der DFB ja gar keine Möglichkeit die Internationalen IFAB regeln so auszuhebeln, selbst wenn sie die Möglichkeit haben, eigene Rahmenbedingungen zur Bewertung von „unnatürlichen Bewegungsabläufen“ vorzuschlagen, dürfen diese ja nicht so weit gehen, dass sie die Regel faktisch umgehen.

Handball rules in football explained, including latest changes by FIFA, UEFA to hand ball in soccer | Sporting News

Hier das fand ich ne gute Quelle.

Am Ende fände ich es natürlich sinnvoller, wenn nicht im Auge des Betrachters es entweder Elfmeter oder gar nichts gäbe, sondern dieses Handspiel konsequent durch z.B. Freistoß auf der Strafraumlinie (inkl. Halbkreis) oder Strafecke etc. kompensiert wird. Dann ist auch nicht immer soviel Hitzigkeit in der Diskussion drin, wenn es nicht um den Elfmeter geht, der soviel Einfluss auf ein ganzes Spiel nehmen kann.

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Es gibt ja wenige Situationen in denen ein Foulspiel aus einer komplett anderen Handlung heraus entsteht. Aber warum sollte es da anders sein?
Danke für die gute Erklärung!