Auch wenn so ziemlich alles von irgendwer:wem gesagt worden ist, möchte ich doch noch als RF-heavy user (ich höre alles vom RF komplett! Und so zeitnah wie möglich) einbringen, wie sich die Sache aus meiner Sicht darstellt:
Zunächst einmal: Nicht die Hörer:innenzahlen sind wichtig, sondern Eure Einnahmen. Da gibt es natürlich eine Korrelation, aber in meinem Fall ist es tatsächlich so, dass meine Zahlungsbereitschaft für ein Onlineangebot dann deutlich steigt, wenn ich regelmäßig und intensiv konsumiere, d.h. tatsächlich das Gefühl habe, das es für mich einen Mehrwert darstellt. Wenn ich den Eindruck habe: Dafür würde ich auch ein Abo abschließen oder als Zeitschrift würde ich da jede Nummer kaufen, dann bin ich bereit dafür Geld auszugeben (und dann durchaus auch den Betrag eines Abos – kann ich mir zugegebenermaßen auch leisten).
Warum mir der Unterschied von Hörer:innenzahlen und Einnahmen wichtig ist: Der RF ist nun mal ein Nerdprodukt (und solange es die SK in dieser Form gibt, wird er es auch bleiben ). Daher ist es vielleicht weniger vielversprechend darauf zu setzen, dass mehr Hörer:innen vielleicht kleine Beiträge leisten, als etwas höhere Beiträge von den etwas weniger Hörer:innen zu erhalten.
Ich schreibe es bei solchen Diskussionen im Forum regelmäßig, aber wiederhole es nochmal: Ihr macht Qualitätsjournalismus. Und Qualitätsjournalismus kostet Geld. (Der Vorteil des Mainzer Kellers war lediglich, dass das Geld vom ZDF über den Rundfunkbeitrag beschafft werden konnte. Dass das Format dann leider wohl nicht „erfolgreich“ genug war, sagt einiges über die Bedeutung von Qualitätsjournalismus bei den Öffentlich-Rechtlichen, aber das ist eine andere Story (eigentlich zahle ich meinen Rundfunkbeitrag nur für den Deutschlandfunk). Dass Eure Arbeit (und die der Gäste) irgendwie bezahlt werden muss, ist einfach immer, immer wieder zu betonen (auch wenn man merkt, dass es Max nervt).
Die Idee mit der Möglichkeit, für eine Sendung einen kleinen Betrag geben zu können, sehe ich zwiespältig. Vorteil: Ist einfach, kann ich spontan machen, auch wenn ich mal nur einen Beitrag konsumiere. Nachteil: Ich muss feststellen, dass es zumindest mich davon abhält, mir Gedanken zu machen, ob ich nicht ein „Quasi-Abo“ abschließen sollte (also dauerhaft unterstütze).
Ich bleibe gedanklich gerade am Modell des ÖRR hängen. Die Idee ist ja eigentlich, mit den Rundfunkbeiträgen v.a. eine Infrastruktur für Qualitätsjournalismus zu betreiben. Nun kann der RF natürlich nicht Zwangsbeiträge von allen Haushalten einnehmen, aber vielleicht muss man die Notwendigkeit dauerhafter Finanzierung noch stärker betonen. Die Bitte um Daueraufträge ist ja schon ein erster Schritt.
Vielleicht muss man aber etwas in Richtung „Stiftung“ oder „Genossenschaft“ denken: Leute, die es sich leisten können, verpflichten sich, dauerhaft (5 Jahre?) einen bestimmten Betrag für die Bereitstellung der Infrastruktur zu zahlen (das kann dann ja weiter monatlich erfolgen). Einfach, weil es Ihnen wichtig ist, dauerhaft den RF hören zu können (und sie es sich leisten können). Und da der Rasenfunk ein nicht rivales Gut ist, dürfen alle, die es sich (noch) nicht leisten können, gerne mithören. Und den Merch, den Ihr nicht verkauft bekommt, könnt Ihr dann noch als „Dankeschön“ an den „Super Supporter Club“ verteilen, wenn Ihr im Lager mal wieder Platz braucht.
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