Alles zum Frauenfußball

Das mit den Zweitvertretungen ist ein leidiges Thema. Und tatsächlich habe ich da keine gute Lösung.
Auf der einen Seite haben wir natürlich das Problem fehlender Zuschauer*innen bei solchen Spielen, auf der anderen Seite muss man sich Liga 2 schlicht auch leisten können. Dazu kommt: lösen wir das Problem, indem Bayern II durch Weinberg (nur um mal „unsere“ Liga hier zu nehmen) ersetzen? Ich fürchte, auch das wäre für 90% der Fans schlicht uninteressant.

Was gut wäre - und da muss man halt erstmal hin kommen - wäre eine Liga, die sich einfach natürlich mit namhaften Teams auffüllt. Einfach, weil der Frauenfußball an sich attraktiver für TV und Fans geworden ist.
Wir erleben ja aktuell die ersten Saison, die man wirklich als Boom bezeichnen könnte, aber das brauchen wir halt längerfristig.
Ich fände da tatsächlich ein System wie folgt ideal:

1.) mittelfristige Aufstockung der 1. Liga. Dazu: sinnvolle Zulassungsbedingungen. (Stadiongröße!)
2.) 2. Mannschaften nur noch als U20/U19 (!)-Teams. Sprich: man hat echte Nachwuchsteams, die ohne Ex-Profis auskommen müssen. Ergebnis würde sein: die Spielerinnen reifen schneller, tendenziell steigen aber auch Zweitvertretungen immer wieder ab. Übrigens auch gerade in Liga 3 der Männer sichtbar: Dortmund im harten Abstiegskampf. Ohne erfahrene Spieler (und die würde ich bis auf vllt einen (!) komplett raus nehmen) wird es schnell mal eng.
3.) Zweitvertretungen fallen komplette aus den Geldtöpfen raus.
4.) sofern Magenta und co noch nicht übertragen wollen: Streams in Eigenregie, dazu klare, nachvollziehbare Ansetzungen. Und bitte: nicht so sch**** Spieltagsstückelungen.
5.) Bessere Terminierungen in Absprache mit dem Männer-Fußball. Es kann doch wohl nicht sein, dass ich hier teilweise Spiele der Frauen nicht sehen kann, weil mein „Erst-Team“ zeitgleich 500 Meter entfernt in der Arena spielt?! Und bei Vielen sind die Männer eben noch das Erst-Team.

Sprich: es geht vorwärts, aber ein reiner Ausschluss der Zweitteams führt zu wenig. Wir brauchen weiter grundlegende Reformen. Aber die müssten von oben kommen. Und da…naja…ihr wisst schon…

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Gibt es dazu eigentlich belastbare Übersichten? Kann ich irgendwo einsehen, welche FBL-Clubs ihre Spielerinnen als Profis bezahlen und welche nicht? Ist natürlich nicht so einfach zu definieren. Das Limit könnte man vielleicht bei 40000 € ansetzen, wobei da natürlich kaum Rücklagen/Altersvorsorge möglich ist.
Was wäre das zu veranschlagende Mindestgehalt, ab dem es sich lohnt, ausschließlich als Profi Fußball zu spielen?

Ich war übrigens geschockt, als ich gelesen habe, dass die Trainerin von Hoffenheim, Nadine Rolser, an der Uni als Sportwissenschaftlerin arbeitet. Wenn ich die zeitliche Belastung der Trainer in der Bundesliga sonst sehe, frage ich mich, wie das geht.

Das lässt sich so pauschal nur sehr schwer sagen, denke ich. Wenn eine Spielerin 40.000-50.000€ verdient, dann ist das für einen Menschen zwischen 20 und 30 Jahren schon ein sehr sehr ordentliches Einkommen. Diesen imaginären Zwang, Profisportler:innen müssten während ihrer Karriere angeblich überdurchschnittlich viel verdienen, um danach nicht in Armut leben zu müssen, habe ich noch nie verstanden.

Natürlich bringt das Profidasein einige Entbehrungen mit sich, gemessen am zeitlichen Aufwand arbeitet man als Durchschnittsbürger:in aber deutlich mehr. Da ist viel Zeit übrig, um sich nebenbei zu bilden, etwa per Fernstudium. Wer dann mit 30-35 Jahren die Karriere beendet und einen entsprechenden Abschluss mitbringt, wird auf dem Arbeitsmarkt leichtes Spiel haben. Ehemalige Profisportler:innen sind mit dem entsprechenden Bildungsgrad bei Unternehmen sehr begeht. Dazu bieten sich natürlich berufliche Chancen im Sportbereich (gar nicht unbedingt konkret im Fußball) und in den Medien.

Selbst mit Hochschulabschluss verdienen viele Deutsche über die ersten Jahre ihrer Karriere nur so um die 30.000€. Ich glaube nicht, dass ein:e Profisportler:in mehr verdienen muss. Für Altersvorsorge und Rücklagen haben auch sie noch in einem späteren Lebensabschnitt Zeit. Natürlich wäre es trotzdem sehr zu begrüßen, wenn sie mehr verdienen würden. Aber wenn es um die reine Notwendigkeit geht, dann brauchen Profisportler:innen keinen Cent mehr, als irgendein:e andere Arbeitnehmer:in in Deutschland. Tendenziell eher weniger, da der Profijob mit vielen Vergünstigungen kommt.

Ui. Da möchte ich dir aber echt widersprechen.

Ja: man kann sich sicher Zeitfenster schaffen. Aber: gerade für ein Fernstudium muss man dann doch sehr konsequent diese Fenster nutzen.

Die TZ hatte vor einigen Jahren mal den Tagesablauf der Bayern-Profis unter Klinsmann aufgeliestet.

Und das war im Endeffekt doch ein 8 h- Tag.
Sprich:
ca 1/2 Stunde Aufwärmen
1,75 Stunden Training
Pause
1 Stunde gemeinsames Mittagessen
3/4 Stunde Medienarbeit/Autogramme schreiben
1/2 Stunde Pause
1/2 Stunde Vorbereitung auf Training 2, Aufwärmen
1,5 Stunden Training
Danach: Pflegemaßnahmen/Physio

Sprich: da wären wir ganz flott bei einem „normalen“ 8 Stunden-Tag. Und das sind jetzt die Tage ohne Auswärts-Reisen, Europapokal oder sonst irgendwas. Daneben noch eine Ausbildung oder Studium werden viele nicht schaffen.

Man muss also während der Karriere sicher keine Millionen verdienen. Aber: ein kleines Polster, um sich nach der Karriere etwas aufzubauen ist sicher sehr sinnvoll.
Wenn wir nun von den hier erwähnten 30k ausgehen, dann wäre das eben kein dickes Polster.

Nur um mal mit Zahlen, die ich auf die Schnelle gefunden habe:
eine Spielerin in der Bundesliga verdient im Schnitt (2022) 44k € im Jahr.
Zum Vergleich: das Brutto-Durschnittsgehalt liegt bei etwa (grob überschlagen) 49k € im Jahr.
Sprich: wenn sie neben dem Sport noch eine Ausbildung oder Studium durchführen wollen, verdienen sie nicht nur weniger als der Bundesschnitt der Bürger, sie müssten dafür auch noch deutlich mehr Zeit investieren.
Dazu kommt: dieser Durchschnittsgehalt bei den Frauen wird durch die Top 3 - 4 (und da vor allem Bayern und Wolfsburg) auch noch massiv verzerrrt. Sprich: aktuell müssen diverse Spielerinnen nebenbei noch einen Job durchführen. Da ist halt an Studium kaum zu denken.

Sprich: es fehlt Geld. Massiv.

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Solange ich dazu keine Statistiken sehe würde ich das sehr stark anzweifeln. Im Sportbereich und den Medien gibt es sicher zu wenig Jobs, um da allen gerecht zu werden. Und insgesamt ist es doch in der Wirtschaft sehr häufig eher so, dass junge Bewerber*innen gesucht werden, wenn du da mit 35 ohne Berufserfahrung in dem entsprechenden Bereich ankommst hast du im Normalfall erstmal ziemliche Nachteile.

Aber selbst wenn tut das mMn gar nicht so unbedingt was zur Sache, weil es sowohl bezüglich der Arbeitsbelastung der Spieler*innen als auch bezüglich des Leistungsniveaus einfach super beschissen ist, wenn du Studium und Profikarriere gleichzeitig unter einen Hut bringen musst. Natürlich betrifft das nicht nur den Profisportbereich, sondern sehr viele Bereiche der Gesellschaft, in denen das immer kacke ist und ein großes Problem unserer patriarchalen kapitalistischen Gesellschaftsstruktur. Macht es aber ja nicht zu einem kleineren, sondern eher zu einem noch größeren Problem.

Erstmal vorweg: Es geht mir nicht darum, ob die Frauen in der Bundesliga mehr Geld verdienen sollten. Das kann man zweifelsfrei bejahen. Ein großer Teil unserer Gesellschaft, insbesondere Frauen, hätten es definitv verdient deutlich mehr Geld zu verdienen. Mein Beitrag war eine Antwort auf die Frage, wie viel Geld sie verdienen müssen, um nebenbei keinen weiteren Job ausführen zu müssen. Und darauf ist die Antwort: So viel Geld, wie andere Arbeitnehmer auch verdienen müssen, ohne nebenbei einen anderen Job ausführen zu müssen. Und das sind, wenn man noch unter 30 ist, sicherlich keine 49.000€.

Ein Studium muss man nicht in Regelstudienzeit beenden. Und ein Job im Sportbereich kann zum Beispiel auch „Personal Trainer“ sein. Das ist auch ein sehr lukratives Feld, in das man als Ex-Leistungssportler:in leicht einen Einstieg finden sollte.

Woher kommt immer dieser Eindruck, Profisportler:innen müssten so viel mehr verdienen, als der Rest der Gesellschaft?

Ein entscheidender Punkt dürfte sein, dass du > 15 Jahre lang Experte auf einem Gebiet bist, dass geplant mit 35 nicht mehr relevant ist (abgesehen von Softskills). Du fängst also mit 35 meistens ein komplett neues Leben an. Mal abgesehen von vielen gesundheitlichen Spätfolgen, die sich nach einer Profikarriere ergeben. Von den öffentlich bekannten Ex-Profi-Gesichtern sollte man sich nicht blenden lassen.

Es geht nicht um die Dimensionen der Männergehälter, die sind natürlich jenseits von gut & böse. Aber 40000 könnte m.E. tatsächlich zuwenig sein, wenn du in der Mitte deines Lebens neu starten musst. Allein Bafög dürfte in dem Alter schwierig sein :grinning:

Ergänzung im Nachhinein: ich habe hier eher die 30jährige Spielerin im Kopf. Denke ich an eine 18Jährige Profi-Frau, würde man vielleicht differenziert sagen, dass auch 20-30000 € reichen könnten.

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Irgendwie fühlt es sich komisch an jetzt hier thematisch mit der Champions League weiterzumachen, ich hoffe das Konzept dass man mit einem Diskussionsfaden alles zum Frauenfußball abdecken will ist nur eine Übergangslösung bis da mehr Beteiligung reinkommt und wir eigene Fäden für CL, Bundesliga usw. haben.

Die Viertelfinals der Champions League haben mir doch irgendwie Spaß gemacht, auch wenn die Teams oft schon sehr vorsichtig an ihre Aufgaben rangegangen sind, natürlich hoffe ich auf mehr Tore in den Rückspielen. Die wenigen Tore in weitesgehend engen Spielen (Rom-Barca ist da etwas auszuklammern denke ich) sprechen denke ich aber auch dafür, dass die Qualitätsdichte an der Spitze Europas sich nach und nach verbessert, vor 4-7 Jahren waren da zu dem Zeitpunkt des Turniers auch immer mal wieder Teams dabei, die nicht so konkurrenzfähig waren. Auf der einen Seite kann man sich darüber als Zwischenfazit freuen, auf der anderen Seite leidet dass Produkt Frauen Champions League mmn immer noch stark unter der fehlenden Qualitätsdichte. Und ja, bei die K.O. Spielen laufen ausschließlich großartige Fußballerinnen rum und jedes Team hat große Qualitäten, die Gruppenphase ist da aber deutlich weniger unterhaltsam - Vllaznia mit 0 Punkten und 1:28 Toren, Zürich mit 0 Punkten und 2:26 Toren, Rosengard mit 0 Punkten und 3:20 Toren, das macht dann nicht so richtig Spaß sich die Spiele wo diese Teams beteiligt sind anzusehen.
Wenn von 16 Teams 5-6 nicht wirklich eine Chance haben ins Viertelfinale einzuziehen dann fehlt insgesamt ein gewissen Appeal, viele Spiele sind so wie man sie erwartet und am Ende schauen die meisten Menschen doch Fußball, weil sie nicht wissen wie es ausgeht, weil sie potenziell auch mal überrascht werden wollen.
Klar wird sich in den nächsten Jahren da mit dem steigenden Wachstum von Frauenfußball Ligen langsam etwas entwickeln, ich bin mir sicher dass wir in ein paar Jahren eine noch höhere Leistungsdichte sehen, hoffentlich dann auch mit Teams die nicht aus den großen 3,5 Ligen kommen. Trotzdem kann man ja mal die Frage aufwerfen was man potenziell aus den Fehlern der Männer CL lernen kann, wo nämlich die Teams, die nicht aus den Top Ligen kommen, ähnliche Probleme haben mitzuhalten (diese Saison Kopenhagen, Haifa, die Glasgower Vereine, Pilsen) und die Sieger (abgesehen von Porto) seit Mitte der 90er immer aus den selben 4 Ländern kommen, wo die Vereine das nötige Geld haben - ich denke auch nicht dass sich an diesen Verhältnissen in den nächsten 30 Jahren nochmal etwas ändern wird.
Also, wieso sollte es unmöglich sein eine Champions League auf die Beine zu stellen, in der man keine Mannschaft von vornherein abschreiben kann? Wo die Kluft zwischen den Top 4 Ligen und den restlichen eben nicht so groß ist, dass man ständig mit Kantersiegen konfrontiert ist, weil eben auch Vereine wie Rosengard oder Zürich für Spielerinnen attraktiver sind als die Bank von Wolfsburg oder Barcelona? Ich will irgendwie nicht wahrhaben dass es da ein gottgeschriebenes Gesetz geben muss, dass internationale Wettbewerbe so auszusehen haben.
Ich hab hier jetzt noch keinen Masterplan ausgearbeitet, mich würde aber interessieren was ihr dazu denkt, ich sehe nämlich durchaus auch ein Eigeninteresse der UEFA, die CL ausgeglichen zu gestalten, würde mich sehr interessieren was ihr da denkt.

(Übrigens, den Videobeweis habe ich in der Bundesliga gar nicht vermisst, kann der nicht in der Champions League auch wieder weg? (ja ich weiß, den kriegt man nie wieder weg, nervt mich selber trotzdem immens wenn man sowas wie in Paris sehen muss))

Auch wenn ich es nicht wahr haben möchte. Letztendlich hängt es ja am Geld. Von der Männer CL weiß ich, dass hier immerhin auch ein bisschen Kohle in die Ligen fließt. Die Zahlen von 2020 dazu:


Solidaritätszahlungen an Vereine, die nicht an der Gruppenphase der UEFA Champions League und der UEFA Europa League teilnehmen

Die Solidaritätszahlungen an nicht teilnehmende Vereine, die über ihre Nationalverbände ausgezahlt werden, betragen 4 % der gesamten Bruttoeinnahmen aus beiden Wettbewerben.

In diesem Rahmen wird somit ein Gesamtbetrag von EUR 130 Mio. an die Nationalverbände für ihre Vereine ausgeschüttet.


Sowohl in der CL als auch in den nationalen Ligen ist das der einzige Weg, die Wettbewerbe ausgeglichener zu gestalten. Oder natürlich über Investoren. Aus den 4% müssten aber mindestens 40% werden, ob einen Effekt zu erzielen, denke ich. Und das wiederum wird nicht geschehen, weil die großen Clubs nicht auf Einnahmen verzichten wollen.
Das Fußball-System ist nicht auf fairen sportlichen Wettbewerb ausgerichtet, sondern auf Gewinnmaximierung erfolgreicher Fußballkonzerne.

In der sozialen Marktwirtschaft wird versucht, Oligopole und Monopole durch Eingriffe von außen zu verhindern. Im Fußball gibt es keine derartige Regulation.

Immerhin: Durch die Conference League, auch wenn sie belächelt wurde, wird zusätzlich etwas mehr Einnahmengerechtigkeit erreicht und kleineren Vereinen eine Bühne gegeben.

Mal zum Finanziellen: natürlich wäre es sinnvoll, dass mehr Geld gleichmäßiger an die Vereine verteilt wird. Problem nur: passiert das hier, fällt das kaum auf. Warum? Angenommen, die Bayern Frauen müssten auf 500.000 aus einem UEFA-Topf verzichten. Das ist für den Verein gelinde gesagt nichts.
Da kann vom Mutterverein problemlos das zehnfache investiert werden, wenn man denn will. Sprich: gerade im Bereich der Vereine mit starken Teams im Männerfußball wird man da kaum was spüren. Wo man Erfolge sehen könnte, wäre bei Teams, deren Männer-Team nicht so stark aufgestellt ist. Aber von denen erwarte ich mittelfristig kaum noch einen in den Ligen zu sehen. Leider.

Mal zur CL selbst: ich habe 2015 erstmals Champions League der Frauen live im Stadion erlebt. Damals spielte (auch in der KO-Runde!) Bayern gegen Twente und schied durchaus verdient aus. Das Spiel war auf solch schwachem Niveau, dass ich mir überlegte, ob ich mir das echt wieder geben sollte. Vor allem, da sich Beobachter über die doch gute Qualität des Spiels freuten. Trostlos war auch der Zuschauerzuspruch im Grünwalder Stadion…

Heute finden Spiele des Bayern Frauen entweder am neuen Campus (macht endlich was am Stadion!) oder in der Arena statt. Ists in der Arena, dann kann man mit 20.000 rechnen. War das gegen Barcelona noch dadurch unterstützt, dass man die Tickets sehr billig rausgeworfen hat, war es gegen Arsenal zumindest bis zum Morgen des Spiels, als es noch eine Sonderaktion gab, schon deutlich teurer. Die Fans aber kamen trotzdem. Wobei die zusätzlichen, an dem Tag billig verkauften Tickets meines Wissens nach nur eine geringe vierstellige Zahl ausmachten.
Und es war einfach alles besser als damals ™ gegen Twente: das Spiel. Die Schiedsrichterinnen (da sieht man echt eine krasse Verbesserung, auch wenn das selten erwähnt wird), die Atmosphäre und auch die Möglichkeiten, das Spiel zu sehen, wenn man daheim ist.

Sprich: die Richtung passt, auch wenn noch viel zu tun ist. Auch und gerade bei meinem Verein. (Spiel am Campus gegen Wolfsburg…)

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ich sehe das Problem nicht, für mich kam in beiden Situationen durch den VAR-Eingriff eine bessere Entscheidung heraus. Diese Grundsatzdiskussion hat für mich inzwischen schon etwas von „früher war alles besser“. Man muss sich doch nur mal die Statistiken anschauen, 2021/22 laut DFB in der Männer Bundesliga acht fehlende Eingriffe und sechs falsche Entscheidungen bei 116 Eingriffen insgesamt. Also 110 Fehler, die durch den VAR verhindert wurde bei nur 6 Fehlern, die er neu geschaffen hat. Es gibt natürlich Verbesserungspotential in der Umsetzung, aber es gibt für mich einfach kein sinnvolles Argument für „der VAR soll wieder weg“ außer man will unbedingt mehr falsche unfaire Entscheidungen im Fußball und warum sollte man das wollen honestly?

„Im Fußball“? Wo haben wir denn diese angeblich so sinnvolle soziale Marktwirtschaft, die Oligopole verhindert? Vielleicht im Lebensmittelbereich, wo super viel von ein paar Konzernen rund um Nestlé, JBS, Kraft oder Mondelez kontrolliert wird? Im Energiesektor, wo in Deutschland fast 3/4 des Marktes bei 5 Unternehmen liegt ( RWE, LEAG, EnBW, E.ON und Vattenfall)? Smartphonebereich haben Apple und Samsung 70% des deutschen Smartphone-Marktes. Und es gibt noch viele viele weitere Beispiele. Der Punkt ist: Bildung von Oligopolen, wie auch im Feedbackthread unter Schlusskonferenz #402 gesagt, ist dem Kapitalismus inhärent, weil du mit viel Kapital noch mehr Kapital anhäufen kannst und kleinere „Competitors“ da keine Chance dagegen haben, sondern sich oft eine Lücke suchen müssen, die du so nicht bedienst. Da hilft es dir auch nichts zu sagen deine Marktwirtschaft wäre sozial weil nein ist sie nicht und kann sie auch nicht sein, selbst wenn man es politisch wirklich versuchen statt es nur zu behaupten aber dann bei jeder konkreten Maßnahme zu sagen „aber die Wirtschaft“.

In meiner Wahrnehmung war die Entscheidung nicht besser oder fairer, sie war nur korrekter. Das gleiche gilt für viele andere von den von dir zitierten Fehlern, da ist viel Kram bei den man meines Erachtens nach erstmal nicht pfeifen muss, in der dritten Zeitlupe mit exaktem Zoom auf die Szene sieht halt aber alles viel schlimmer aus als es im Original war. Und grade bei Handspielen finde ich schon, dass da ein Vorteil existiert wenn man sich auf die Echtzeit verlässt, die Schiedrichterinnen haben doch wenn sie Champions League pfeifen schon genug Erfahrungen mit solchen Situationen gesammelt. So wird die Unparteiische hier von außen zu einer Entscheidung gezwungen, die das Spiel komplett verändert, wegen einer Situation wo in Echtzeit niemand aus dem Schiedsrichterinnenteam die Schwelle für einen solchen Eingriff für überschritten empfunden hat.
Es gibt noch andere Argumente gegen den Videobeweis die ich für relevant halte, hier möchte ich es aber für den Moment bei diesem belassen. Vermutlich ist die Frage nach dem Verhältnis von Fairness und Korrektheit eine sehr subjektive (auch wenn ich selbst ehrlich gesagt in dem Moment nicht gedacht hätte dass das neue Ergebnis irgendjemand als fairer ansieht, spätestens nach der Gelb-Roten Karte), ich finde es aber völlig in Ordnung dass es subjektive Wahrnehmungen bei der Auslegung von Regeln im Fußball gibt und das sich die Schiedsrichter
innen im Regelfall auf ihre Assistent*innen und auf ihre Erfahrung verlassen können, nicht auf Zeitlupen.
Dem Vorwurf von der „früher war alles besser“ Mentalität kann ich nur damit begegnen dass bei den allermeisten Fußballspielen die ich live sehe (Bundesliga (w), Primera División Femenina, 3. Liga, Regionalliga Nordost (m)) kein Videobeweis existiert und dass ich das Erlebnis Fußball ohne Videobeweis auch am heutigen Tag angenehmer zu konsumieren finde.

Die Szene bei Wolfsburg war imo auch in Echtzeit ein Handspiel, und zwar ziemlich deutlich. Ich hab es auch erst wahrgenommen, als ich wusste wo es passiert, aber in der Echtzeit-Wiederholung war es ziemlich eindeutig in meinen Augen.

DFB/KNVB/BelgianFA bewerben sich gemeinsam für die WM’27

Habe den Input-Thread zum Spieltag nicht gefunden, hoffe hier ist auch ok.
Werder-Köln aus Stadionperspektive:
Die Ultras waren wieder da und hatten sogar eine kleine Choreo und etwas Pyro im Gepäck. Das war schon sehr cool, die Stimmung war super.
Naja, das Spiel war schon eher mühsam anzuschauen. V.a. in der ersten Halbzeit. Werder und Köln waren gut in den Zweikämpfen. Mehr aber auch nicht. Gerade im Mittelfeld gab es viele Fehlpässe, Bälle sind versprungen oder wurden zu weit vorgelegt. Von Werders schnellem Spiel nach vorne, dass man ja zum Teil diese Saison sehen konnte, war nix zu spüren. Gefahr eigentlich nur über Standards. Halbzeit 2 war dann etwas besser. Um die 60. Minute konnte Köln ein bisschen Druck aufbauen, aber daraus wurde nie gefährliches. Und dann ist Werder irgendwann wiedergekommen. Vorher leider noch die Verletzung von Wichmann, das sah nicht gut aus.
Werder hatte dann viele Standards, Lürßen hat da ein paar sehr schöne geschossen. Aus dem Spiel heraus, aber weiter wenig. Einer musste reingehen, gab auch einen Latten- und Pfostenschuss, aber das Tor, dass dann fällt ist schon extrem bitter für Köln. Schlecht geschossener Freistoß rutscht der Torfrau durch die Hände. Darf eigentlich nicht passieren, sie war tatsächlich untröstlich nach dem Spiel. Sehr verständlich. Denn für Köln ist die Lage schon schlimm, ich weiß gar nicht, ob es schon einen Nachfolger/ eine Nachfolgerin für Sasha Glass gibt. Insgesamt von beiden Teams kein gutes Spiel, aber aufgrund der zahlreicheren Torschüsse ist es schon ein verdienter Sieg für Werder, auch wenn mich ein 0:0 nicht überrascht hätte.
Baumann und Hess-Grunewald waren auch da. :wink:
Auch wenn das Spiel kein Leckerbissen war, war es doch ein toller Frühlingsabend auf Platz 11, auch dank der Ultras. So so wichtig für Werder, die haben sich auch echt sehr gefreut über den Sieg und die Stimmung.
So sehr ich mir auch eine Professionalisierung wünsche, diese Flutlichtabende auf Platz 11 sind schon sehr fein :grinning:

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Manon Klett kann einem echt leid tun - so ein Ding bei der Wiederholung eines Freistoßes… Ganz bitter. Danach holt sie den Freistoß von Lührßen noch schön aus dem Winkel.
Wirklich zwingende Chancen waren auf beiden Seite leider echt Fehlanzeige - bis auf vielleicht das unfreiwillige Ding von Nemeth auf Borbe.
Wäre das Tor in der Ein-Standard-jagt-den-nächsten-Phase um die 80. nicht gefallen, wäre das schon arg bitter gewesen.
Für Werder freut es mich sehr - scheint, als hätten die Fans und die Mannschaft einander sehr gern. =)

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Ich habe es geahnt.
Jetzt ist der Wechsel an der Spitze passiert.

Unterm Strich war es ein verdienter Sieg der Bayerinnen, wobei mich die Entstehung dann wieder etwas mit gemischten Gefühlen zurück lässt.

Wolfsburg war offensiv wie schon gegen Paris sehr gehemmt.
Irgendwie gefällt mir Jill Roord aktuell auch gar nicht; sie wirkt auf mich leicht abwesend.

Die Szene zur Halbzeit als Magull Obi von hinten umgestoßen hatte, hätte man in meiner Wahrnehmung auch mit einer anderen Farbe bewerten können, wäre dann aber vll auch überzogen gewesen.

Nun glaube ich, wird der Titel vermutlich schon wieder nach München gehen, da ich nicht glaube dass sie Federn lassen werden. Auch wenn ich ein klein wenig hoffe dass Meppen schon Anfang April vll schon einen Punkt erkämpfen könnte oder das Hoffenheim das Kunststück wiederholt beim Tabellenersten zu punkten. Aber die Hoffnung ist sehr klein.

Wolfsburg muss aufpassen nicht alle Saisonziele zu verspielen. Das Rückspiel gegen Paris wird ne enge Kiste und man darf sich hier nicht zu sicher sein.

Das Pokalspiel in München wird vermutlich wie auch heute eine ähnliche Partie werden.

Alles in Allem ist in den letzten Wochen beim VfL das Selbstverständnis abhanden gekommen, man tat sich häufig unnötig schwer und die Spielfreude blieb häufig auf der Strecke… ich hoffe Stroot, Kullig und co können hier nochmal etwas ins positive bewegen.

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Die Wahrscheinlichkeit ist sicher hoch, aber in Stein gemeißelt ist das noch nicht. Mal von den Pflichtsiegen abgesehen haben beide Vereine noch ein schweres Spiel vor sich: Wolfsburg gegen Frankfurt und Bayern gegen Hoffenheim. Davon würde ich – so weh es tut – Hoffenheim aktuell als den stärkeren Gegner einschätzen. In jedem Fall wären zumindest Stolpersteine noch eingebaut.

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Ich sehe Wolfsburgs Spiel in Frankfurt als deutlich schwerer an als das der Bayern zuhause gegen Hoffenheim. Bayern ohnehin starke Defensive dürfte gegen Hoffenheim noch mehr gewarnt sein als ohnehin schon.
Wolfsburg muss zudem voll auf Sieg spielen um überhaupt noch eine theoretische Chance zu haben.

Aber natürlich kann man es erst am 20. Spieltag genauer prognostizieren, wenn beide genannten Spiele stattfinden. Hier legen die Bayerinnen am Samstag vor, bevor sonntags der VfL beim ehemaligen FFC antritt.

Ich kann es nicht sehen, daher die Frage: was ist da in Potsdam los? Und ist es überhaupt zulässig, dass die drei Tore machen?

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