DFL-Investor ja oder nein?

Wer bremst, verliert. Es ist einfach so, Schalke kann natürlich auch sagen, wir wollen nicht mehr international spielen und machen auch nur noch auf Heidenheim und wollen nur drin bleiben, weil wir mit dem Kapital anderer Vereine, die beliebig nachlegen können, wenn die CL in Gefahr ist, wir nicht mithalten können. Aber auch da ist die Gefahr groß, dass sie diese Transformation nicht schaffen und erstmal abstürzen.

Oder hat Schalke jetzt die Chance wirklich nachhaltig zu arbeiten ? Ebenso wie Hertha ? Seriös wirtschaften, stabil werden. Die Fans sind da.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemanden gibt, der wirklich glaubt, diese beiden Vereine könnten in den nächsten 2-3 Jahren international spielen?

Schalke und Hertha stehen doch noch viel tiefer in der Krise als zuvor, am Rande der Existenzfähigkeit und nicht nur am Rande der ersten Liga. Und anders als in anderen Ligen gabs halt niemand, der sie gerettet hat, weil sie nicht wollten weil keine Ausgliederung oder weil 50+1 es verhindert, dass auch bessere Investoren als Windhorst Interesse haben, auch das kann man anführen. Solange der Wettbewerb so ungeregelt ist, wird es nach und nach die großen Vereine erwischen und in den Abgrund ziehen, außer man ist eben eine Ausnahme oder kann beliebig viel Geld nachschießen wenn es mal unangenehm wird.

Zieht es die großen Vereine wirklich in den Abgrund, weil der Wettbewerb ungeregelt ist oder eher weil mancher zu gierig wurde und/oder irgendwelchen Blendern aufgesessen ist?

Beides, aber wer treibt die Blender in die Vereine? Kann ja nicht sein, dass nur die Blender in den Fußball kommen und es sonst niemand anders schafft?

Nachdem ich gestern den dritten Teil (TG) zum Investorendeal gehört habe, hatte ich wirklich schlechte Laune bzw. keine Perspektive. Das ganze ist so verfahren und als ich danach vom geplatzten Deal las, konnte ich mich kaum freuen.

Habe jetzt mal kurz den einen Halbsatz rausgepickt, weil er mich ansprang.
Das kann es ja nicht sein.

Die „Traditionsvereine“ wirtschaften nicht gut, dass wurde schon so oft von Max angeprangert.
Ehemalige Fussballspieler sind oft die wichtigen Figuren, damit meine ich nicht Gallionsfiguren, welche auch wichtig sind.
Das sollte in Vereinen („Wir sind kein Hobby, sondern Wirtschaftsunternehmen“) nicht so sein.
Die Vereine machen große Umsätze und kaum Gewinne (Thema Steuer?).
Rücklagen werden keine gebildet, Risiken gegangen.
Ausnahmen gibt es immer, doch es sind wenige unter den 36.
Jetzt kommen in der 2. Liga mehr Zuschauer als in der 1. (Gründe sind bekannt).
Das ist nicht toll, dass ist ein Arbeitsarmutszeugnis für die Großen in der 2.

Vielleicht wäre ein Investor doch was gutes, dachte ich mir, denn dann würde manchen Vereinen Hilfestellung geboten besser zu arbeiten. Das war gestern auch Thema beim Punkt Berater.

EDIT:
Passt genau dazu:

/EDIT

Ich bin genervt von der DFL und den Vereinen (auch meinem). Zum Glück wird ja auch noch gespielt und dass ist nach wie vor etwas schönes.

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In keinem normalen Unternehmen kann man einfach so von einem Jahr aufs andere, weil eine Schlüsselperson krank wird, die Wirtschaftsgrundlage verlieren. Die Werke laufen dennoch, aber hier arbeiten auch Hunderte Menschen, beim Fußball ist alles was zählt 20 Leute auf dem Platz, die auch mal vom öffentlichen Druck erschlagen werden können. Normalerweise wachsen ja in der Wirtschaft alle Konkurrenten irgendwie, aber das hier ist Dschungelcamp wo gezwungenermaßen jemand rausgewählt werden muss und dann einfach komplett jegliche Mittel verliert, die er hatte. Und das Spiel ist jedes Jahr aufs Neue. Man muss gute Transfers machen, alles ist ein großes Risiko, die können sich die Kreuzbänder reißen etc., ich glaube kaum, dass gute Manager auch überhaupt Bock darauf haben, sondern es müssen auch diejenigen sein, die Bock auf die Aufmerksamkeit haben und ein wenig selbstverliebt sind oder einfach dem Verein verpflichtet. Zumal Fußballclubs gar nicht soviel zahlen können wie andere Granden der Wirtschaft, die einfach immer konstant Dinge abwerfen können. Ein Chemiewerk lässt sich auch versichern, falls das in die Luft geht, ein Knöchel halt nicht.

Wir können nicht immer sagen, dass ALLE Vereine schlecht wirtschaften, ohne dann auch anzumerken, dass die normalen Regeln der Wirtschaft hier einfach nicht gelten. Und nur weil Heidenheim oder Freiburg es schaffen, die Liga zu halten und ins Ausnahmen mal oben anzuklopfen, ist das doch kein Konzept, dass für alle gelten muss. Klar, wir wollen alle gerne bescheidene schwäbische Hausfrauen, die sich hocharbeiten statt großkotzige Blender, aber es hat schon was mit der Umgebung zu tun. Im Poker kann man auch nicht ohne zocken gewinnen, egal wie konservativ man spielt, irgendwann frisst dich der steigende Blind oder so.

Deine Punkte sind valide und dennoch kann ich nur wiederholen, das sich die Vereine als Unternehmen sehen. Dann muss ich auch wie ein Unternehmen handeln bei Themen wie Finanzen.

Ist das nicht ein Thema? Für die Spieler werden absurde Gehälter gezahlt.
Die Berater sind ein Thema für sich. Sollten hier am Tisch nicht Personen gegenüber sitzen, welchen Spezialität Vertragswerke sind und nicht vielleicht Fussballvergangenheit?

Habe ich nicht. Positivbeispiele gibt es nicht nur im Schwarzwald sondern auch im Land Bayern.

Klar geht das. Muss der Verein das tun oder können das nicht auch Sportler wie z. B. in den US-Ligen oder im Tennis?

Ist Fussball denn reines Glücksspiel? Beim Poker hat übrigens jeder das gleiche Startkapital.

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Es geht doch um Manager mit Sachverstand, wenn die Bock auf den Fußball hätten, dann wären sie ja da.

Ich glaube nicht dass dir eine Versicherung das Verpassen der CL versichert, wenn dir ein wichtiger Spieler ausfällt, sondern es gibt nur diese BVB Versicherung die greift, wenn sie aus irgendeinem Grund mal machen. Aber Verletzungen sind ja soviele Unwägbarkeiten, dass es mich wundern würde, wenn da jemand realistisch Schäden ausgleichen würde im Schadensfall, der einfach viel zu häufig und mit viel zu viel Geld erfolgen würde.

Poker auch nicht, und genau weil nicht alle mit dem gleichen Startkapital starten ist es ja eine Druck darauf all-in zu gehen, um dem Stack Leader seine Macht zu nehmen.

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Damit nimmst Du die Vereine ja völlig aus der Verantwortung, das ist mir zu einfach. Das sind Unternehmen, also müssen sie auch so geführt werden. Und genau weil nicht alle Vereine schlecht wirtschaften, zeigt das ja, es geht anders.

Nein, das ist das was du hineinliest. Ich sage nur, dass es Gründe gibt, warum sie so handeln müssen, nicht dass sie nicht für ihr Handeln verantwortlich sind… Und wie gesagt, Heidenheim ist kein Vorbild für irgendjemanden, der nicht Heidenheim ist. Heidenheim ist nicht mal Vorbild für sich selbst, sobald Schmidt und Sanwald aus dem Amt gehen. Wie sollen andere Vereine mit ganz anderen Voraussetzungen da irgendwas kopieren?

Ich will nur sagen, dass es so ein einfaches ist zu sagen, dass alle so schlecht im wirtschaften sind, ohne sich das Spiel anzuschauen, in dem sie versuchen zu überleben. Die oben hauen ab, und die unten fressen dich auf. Dass da der Reiz groß ist, All-in gehen zu müssen, ist doch logisch. Und wenn man dass immer wieder machen muss, dann kommt auch irgendwann der Absturz.

Wieso kommt denn sonst keine Kompetenz von außen und zeigt wie man gut wirtschaftet? Weil sie halt gar nicht so sehr ins Risiko gehen wollen, und gar nicht so viel Mitspracherecht kriegen wie sie bräuchten. Dann doch lieber in die DFL investieren, da ist man unabhängig davon ob nun der eine Verein absteigt oder nicht.

die seinerzeit vielbeschworene demut mag helfen. auch muss niemand 250k€ in der woche verdienen. die gier in den vereinen und drum zu wird ja nur durch das konsumverhalten der fans gefüttert, und diese gier ist leider unersättlich.
ein sondervermögen von 100mrd€ für das "kultur"gut fussball entsprechend den „historischen“ erungenschaften des jeweiligen vereins verteilt und wir machen den zirkus einfach dicht.ah geht ja nicht, der profit und so und man muss der premier league paroli bieten und naechsten spieltag muessens schon 150mrd€ sein.
moderner fussball bzw dessen business ist abstossend bis ins mark.

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Die Vereine wollen auch nicht so viel zahlen, aber sie müssen halt, weil das der Markt ist. Das macht sie nicht zu gierigen Menschen. Oder sind jene die Inflationsausgleich als Gehaltserhöhung wollen auch gierig? Man kann halt nicht verurteilen, sie handeln nicht nachhaltig, wenn die Regeln so ausgelegt sind, dass das gar nicht der Anreiz ist. Es liegt nicht an der Kompetenz, dass niemand bei manchen Vereinen auf die Idee gekommen wäre, einfach mal paar Drittligaspieler zu holen und mal schauen obs klappt oder nicht.

Du darfst gerne davon ausgehen, dass ich auch über den Heidenheimer Tellerrand hinausschauen kann.

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Somit sagst Du, dass nicht ALLE Vereine schlecht wirtschaften, es jedoch keine Chance gibt, dass sich am aktuelle Gefüge etwas ändert.

War auch Thema im TG gestern und wird dort anders in Kurzform dargestellt.
Und Du hast oben geschrieben, dass die Branche nicht gut genug zahlen kann. Dann kommen die guten Manager vielleicht auch nicht?

Ich höre jetzt auf hier zu diskutieren, denn soviel Verständnis möchte ich nicht aufbringen für Vereine, die wirklich den Spielern Unsummen zahlen und gleichzeitig die Weihnachtsfeier für die Belegschaft streichen, wenn die Spieler nicht performen (Looking at you Hoffe).

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Ich fand den Schwerpunkt zu dem Thema sehr gut und @GNetzer hat auch meiner Meinung nach seine kritischen Nachfragen sehr gut reingebracht, aber ich personlich finde solche populistische Kommentare „abschrecken bis ins Mark“, aber über die Wortwahl lässt sich ja bekanntlich streiten

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Ist es nicht eher so, dass ‚unser‘ Fußball kaputt geht, eben weil die normalen Regeln der Wirtschaft ungefiltert gelten? In der normalen Wirtschaft gehen laufend Unternehmen vor die Hunde, weil sie nicht so effizient sind, wie die Konkurrenz. Und Blender, die ihre Unternehmen in den Abgrund reißen, gibt es in der Wirtschaft zu Hauf (Wirecard, Bayer, Winterkorn … alle aus der ersten Dax-Liga). Insofern nix neues in der Bundesliga.

Wir wollen aber nicht, dass unsere Traditionsvereine den in der Wirtschaft normalen Tod der Insolvenz sterben. Wir wollen auch nicht, dass ein Verein 11-mal in Folge die Meisterschaft gewinnt, und das ist ebenfalls ein Resultat eines in der ungeregelten Wirtschaft angelegten Prinzips, nämlich der Tendenz zum Monopol. Deswegen gibt es ausgerechnet in den USA, das Alptraumland jedes Traditionalisten, in allen Ligen entsprechende Regeln, die all das verhindern sollen. Daraus könnte man echt lernen.

Ich finde es sehr ironisch, dass unter den Machern der Super League und den Fans, die gegen das Investorenmodell sind, eine unbemerkte, teilweise Zielgleichheit besteht. Wenn A22 die DFL beraten wuerde, statt ihr eigenes Super-League Ding durchzuziehen, würden sie der DFL die gleichen Richtlinien an die Hand geben, die sie in der SL anwenden wollen: ihr müsst einen Salary Cap einführen, eure Managementstrukturen müssen qualitative Mindestanforderungen erfüllen, ihr müsst eure Fanbase pflegen, ihr müsst mehr Geld nach unten verteilen, und ihr müsst dafür sorgen, dass die Uefa euch nicht das Wirtschaftsmodell zerschießt. Ich glaube nicht, dass sie sagen würden: ohne Investor geht gar nichts bei euch. Schade, dass A22 als Macher der SL mehr verdient als als Berater der DFL.

Insofern is es mir egal, ob die nächste dringend gebrauchte Finanzspritze von einem Investor kommt oder als Darlehen. Solange die BL an ihrem ungeregelten Modell festhält, wird sich nichts an ihrem Charakter als Micky-Mouse Liga ändern, und sobald jedes neue Geld aufgebraucht ist, muss wieder neues her. Irgendwann ist der Investor dann die unabwendbar letzte Ausfahrt :unamused:.

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Ich schließe mich da ganz @bananajoe09 an, meinung nach ist die Statistik vollkommen unerheblich, die Faktoren wurden von @bananajoe09 ja genannt. Es zeigt doch viel mehr das Versagen von Hertha, Schalke und ich nehme da mal den HSV mitein, dass diese Vereine mit diesem Fanpotenzial und teilweise auch mit Super Standorten, allesamt entweder seit Jahren zweite Liga spielen oder die letzten Jahre regelmäßig abgestiegen sind. Ich bin BVB-Fan, aber ich es immer noch nicht fassen, wie es die Schalker geschaft haben, zweimal in drei Jahren abzusteigen und entfinde Null Schadensfreude, da ein Verein wie Schalke in der ersten Liga spielen muss…

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und

Einerseits hat @alex_muc86 ja schon den einen Teil zu gesagt. Wobei ich mir ehrlich gesagt nicht 100% sicher bin, ob das Finanzargument vollkommen valide ist. Die sind auf Kante genäht, aber wenn man sich Vereine anguckt, die in den letzten Jahren in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, dann haben die meisten (wenn auch nicht alle) es geschafft mittelfristig die Kosten zu reduzieren und sich zu stabilisieren. D.h. irgendein Spielraum ist immer noch da. Der dürfte halt nur nicht so groß sein.
Aber mir ging es tatsächlich entscheidend um das Adjektiv „ernsthaft“: Sowohl Eigenfinanzierung als auch Darlehen wurden in den Raum geworfen, aber soweit ich das weiß, gab es an keiner Stelle einen konkreten Plan, über den man hätte abstimmen können. Solange der nicht existiert, ist das kein Vorschlag, sondern nur eine fixe Idee.

Das führt aber auch wieder zu anderen Problemen:
Wie groß wird die Liga? 18, 20 Vereine? Wer kommt da rein? Du hast sieben Engländer, 3-4 Spanier (je nachdem wie die City-Group jetzt mit Girona umgeht), 4 deutsche, 1 französisches und 4-5 italienische Vereine (je nachdem ob man Atalanta, AS Rom oder Lazio mit reinnimmt). Was machen die Vereine, die sonst auch oft europäisch sind? Frankfurt, Hoffenheim, Freiburg, Ajax, PSV, WestHam, Villa, Porto, Benfica, Nizaa, Monaco, Union St.Giloise, Donezk, RB Salzburg, und und und… Für die bedeutet ein Wegfallen der europäischen Wettbewerbe massive Einbußen. Für viele der genannten aus der zweiten Reihe bedeutet das einen enormen Umsatz- und Wertverlust. Die Premier League würde das komplett zerlegen. Machst du dann einfach einen geschlossenen Wettbewerb in der Super League? Oder willst du die BuLi wirklich zu einer zweiten Liga machen? Dann muss es Aufstiegsmöglichkeiten geben. Wie organisierst du die? Schließen wir Ajax und PSV aus, weil die Eredivise im Schnitt schlechter ist als die Bundesliga - obwohl Ajax und PSV selbst mit deutschen Mittelfeldmannschaften mithalten können (oder sogar besser sind)? Was passiert mit Bulgarien, Österreich, Dänemark, etc.?
Was würde ein abgeschlossenes System mit diesem großen Qualitätsabfall für die Talententwicklung bedeuten?

Aber das sind doch die normalen Regeln der Wirtschaft, die du beschreibst. Wenn Vereine absteigen oder aus den europäischen Rängen fallen, dann verlieren sie halt ihre relativ bessere Ausgangssituation - so wie Unternehmen, die eine Entwicklung verschlafen haben etc… Die deutschen Autobauer haben Marktanteile an chinesische Unternehmen oder an E-Autobauer verloren, aber sie sind jetzt nicht pleite. Durch den Chipmangel, Sanktionen und Krieg haben deutsche Unternehmen Wettbewerbsvorteile eingebüßt, aber die sind halt nicht alle pleite gegangen. Trotzdem müssen sie ihre Strategie neu ausrichten. Fußballspieler sind halt nicht gewöhnliche Arbeiter, sondern haben als einzelne tendenziell den Stellenwert eines extrem wichtigen Teils der Lieferkette. Das ist ungewöhnlich, aber widerspricht nicht den ‚üblichen Marktregeln‘.
Auch die Verschuldungsrate ist jetzt nicht vollkommen ungewöhnlich. Wenn man sich mal AGs oder auch Mittelständler anguckt, dann ist das nicht so, dass die alle schuldenfrei wären.
Insolvenzen gibt es im Fußball halt auch und Staatshilfen sind genauso kein Alleinstellungsmerkmal des Fußballs. Der einzige richtig große Unterschied ist doch, dass es keine wirklichen Fusionen gibt. Aber selbst das erledigt sich gerade mit den Multi-Club-Ownerships.

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Hier würde man doch sagen, sie wirtschaften gut oder was ist überhaupt die Bewertungsgrundlage?