Fußball-Business (Sammelthread)

Crypto

Martin Calladine in „Sporting Intelligence“, mit einem Premier League-lastigen Blick

The last time football allied itself with cryptocurrency – and it wasn’t long ago – many clubs ended up doing business with scammers, fraudsters, and companies that didn’t exist. Some of the products they were flogging didn’t exist, and most of those that did soon became virtually worthless. The cost to investors, and football fans, ran into the billions.

Yet today, Bitcoin, the best-known and most valuable cryptocurrency, is seeing its value rise again, and guess what? Football is back into crypto.

Tottenham und Chelsea haben in den letzten Monaten Millionenschwere neue Crypto-Deals abgeschlossen.

When the crash came, British football fans generally lost comparatively insignificant amounts on fan tokens or NFTs and so the response to football’s cryptomania has generally been mockery rather than fury. The true victims had no voice and no recourse – and so could be safely ignored by clubs.

Football promoted unregulated investment schemes around the world. With the current Bitcoin bull run, similar schemes are once again courting Premier League clubs […]

Football, meanwhile, will start cashing those crypto checks again, trusting – even as Chelsea’s commercial partner is facilitating trading in Russia and Spurs’ fan tokens and pitch NFTs eventually slip below their launch price – that no one is any more interested in holding the clubs to account than they were last time round.

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Interview Carro, Bundesliga, 50+1

Vor dem Bayern-Spiel gab Fernando Carro, der Geschäftsführer von Bayer 04, der Financial Times ein Interview ($). Im (von der FT etwas blutleer geführten) Interview sagt er nichts sensationell Neues und betreibt mehr Positionsbestimmung. Nicht uninteressant ist allenfalls seine Präferenz für die Abschaffung von 50+1 statt externe Investoren via DFL.

Die FT hält die fehlende Spannung der letzten Jahre, für ein Problem der Bundesliga höhere Erlöse reinzuholen, z.B. nur €200 Mio Auslands-TV-Erlöse statt €2 Mrd (Premier League) oder €900 Mio (La Liga).

Hier mal ein paar übersetzte Zitate von Carro, mit aller Unschärfe einer händischen Übersetzung…

Die 50+1-Regel macht heutzutage keinen Sinn mehr. Wir agieren nicht in Isolation, sondern stehen in einem internationalen Wettbewerb. Und so etwas über eine Regel festzuschreiben, ist nicht zeitgemäß. Ohne 50+1 könnte in noch mehr Klubs investiert werden.

Ich mag Tradition. Natürlich ist es möglich das kulturelle Erbe zu schützen, während man das Spiel modernisiert.

Für den deutschen Fußball ist es wichtig, andere Meister zu bekommen. Das hat starke Auswirkungen auf die Attraktivität der Liga.

Wenn Sie mehr Klubs auf dem Level von Bayern München haben wollen, hätte die Abschaffung von 50+1 einen größeren Impact [als das Reinholen eines externen Investors in die DFL]

Carro sagte außerdem, dass es bei Bayer so gut läuft, dass sie erstmals in der Klubgeschichte eine Warteliste für die Dauerkarten eingeführt haben und überrollt vom Sponsoren-Interesse und Interesse an Business-Logen werden.

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Jetzt nicht so ausführlich wie die ganzen restlichen posts in dem thread, aber passt denk ich trotzdem rein.

Die City Group hat mit dem türkischen Erdogan/AKP-nahen Verein Istanbul Basaksehir FK („FC Erdogan“) aus der Süper Lig eine Partnerschaft abgeschlossen

Möglicherweise nicht ganz zufällig hat sich noch am Dienstag Erdogan mit dem Präsident von UAE im Kontext einer Auslandreise getroffen

Eine längere Liste der Mannschaften die zur City Group gehören und der Partnerschaften findet sich z.B. auf Wikipedia.

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VW macht es ja schlau und ist sehr tief beim DFB drin, das heißt es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie auf einmal Politik gegen ihren Partner machen werden. Fairer Wettbewerb ist ja auch kein Wert an sich, deshalb wird ja nicht daran gestrebt, erstmal geht es darum, das Geld zu verbessern. Dass die Liga als ganzes darunter leidet, dass man vier Stellen an Werbemannschaften vergibt, daran hat halt mal wieder keiner gedacht.

Vielleicht sollte man es besser einen ‚funktionierenden‘ Wettbewerb nennen, den es anzustrebenden gilt. Also einen Wettbewerb, in dem möglichst viele Teilnehmer ernsthafte Chancen auf den Gewinn des Titels haben, und je langfristiger man in die Zukunft schaut, desto mehr solche Teilnehmer sollte es in der Liga geben. Dafür bräuchte es keine Fairness. Insofern man für einen funktionierenden Wettbewerb wirtschaftliche Ebenbürtigkeit der Teilnehmer benötigt, wird man die mMn nicht auf der Einnahmeseite herstellen können, mit oder ohne gerechterer Verteilung der Fernseh- und UCL-Gelder. Sollen einnahmestarke Clubs ihre Einnahmen künstlich beschneiden (im Sinne von: „sorry, aber 35 Mio für Trikotwerbung ist zu viel, geht mit eurem Angebot bitte um 15 Mio runter, sonst kommen die Kölner, Frankfurter und Stuttgarter nicht mehr mit“)? Man müsste stattdessen die Ausgabenseite regulieren, im Sinne eines Salary Caps und ähnlicher Mittel. Damit würde nebenbei auch die Profitabilität der Clubs steigen. In so einem Scenario wäre es dann fast egal, dass VW dem VfL jedes Jahr einen Kolo Muani schenkt (wenn es überhaupt so ist).

Nein, das sollte man nicht, denn ich habe das Wort „fair“ durchaus mit Bedacht gewählt.

Ein fairer Wettbewerb funktioniert immer, aber ein funktionierender Wettbewerb muss nicht fair sein.

Also den Großkonzernen der Welt den Schlüssel zur Bundesliga geben? Nein, danke. Das interessiert mich nicht.

„Einnahmestarke Clubs“ ist ein hübscher Euphemismus für „fremdfinanzierte Clubs“, will mir scheinen. Denn die Einnahmen sind ja nicht allein deswegen stark, weil man so toll Fußball spielt und deshalb ganz weit in allen Wettbewerben kommt, sondern weil einem da immer und immer und immer wieder etwas zugesteckt wird. Etwa über das Trikot-Sponsoring. Und natürlich, wenn die Leute, die Geld von außen in den Fußball stecken, meinen, dass sie schlauer als alle sind und völlige Phantasiepreise zahlen, um ihr Projekt nach vorne zu bringen, dann muss man das sanktionieren.

Wurde das nicht schon achtmal diskutiert und als illusorisch bewertet? Warum dieses Fass noch einmal aufmachen?

Das, „wirtschaftliche Ebenbürtigkeit“, genau das meinte ich mit fairem Wettbewerb. Zumindest die Chance darauf, denn natürlich wird es weiterhin internationale Wettbewerbe geben, mit denen Geld von außen an bislang einige wenige Player verteilt wird. Hier müsste man ansetzen, und ich denke, die UEFA Conference League hat uns bereits gezeigt, wie es geht: Man verteilt gerade genug Gelder an die teilnehmenden Vereine, damit diese durch den zusätzlichen Wettbewerb nicht wirtschaftlich zugrunde gehen - und nicht den Gegenwert eines gesamten Jahresbudgets eines kleineren Bundesliga-Teilnehmers allein für die Teilnahme an der UCL-Vorrunde.

Das Problem ist, dass es für „fair“ viele Definitionen gibt, und keine davon wird von mehr als einer Minderheit mitgetragen. Die Herstellung wirtschaftlicher Ebenbürtigkeit wäre nicht fair, sie wäre nur funktional. Aber wenn Du inhaltlich Ebenbürtigkeit meinst, sind wir auf einer Wellenlänge, egal wie man es nennt.

Deine Schlussfolgerung aus meiner Aussage verstehe ich nicht. Das habe ich weder explizit noch implizit gesagt, noch gibt es einen Mechanismus, der dafür sorgt, dass Großkonzerne in die BL einziehen, sobald dort Wettbewerb herrscht.

Ist es nicht, so wie ich es meine. Einnahmestarke Clubs können in der Tat fremdfinanziert sein, aber z.B. in der BL und in la Liga sind die beiden einnahmestärksten und wettbewerbsvernichtensten Clubs astreine 50+1 Clubs. In Spanien sogar ‚100-0‘ Clubs, glaube ich.

Dass es funktioniert, zeigt der US Sport. Dass es hier nicht funktionieren soll, ist die Erzählung der Großclubs, die mit dem jetzigen System ihre Stellung zementieren wollen, und die von Leuten ohne Vision nacherzählt wird. Es könnte sogar bezogen nur auf die BL funktionieren, egal wie sich die anderen großen Ligen verhielten. Die BL müsste ‚nur‘ ein Geschäftsmodell aufsetzen, das nicht im Interesse nur der Bayern und des BVB funktioniert. Würdest Du in der BL einen Cap für Spielergehälter von 80 Mio einführen, würde das (Zahlen für die Saison 21/22) nur Bayern (268m), BVB (95m) und RBL (90) betreffen, diese aber entscheidend runterschrauben. Es gäbe aber nur 17 Clubs in ganz Europa, die höhere Etats hätten. Das hieße, für alle anderen Clubs in der Liga änderte sich rein gar nichts nichts, auch nicht im Wettbewerb mit den ausländischen Ligen um die besten Spieler, außer dass der Wettbewerb in der BL spannender und damit der Wert der BL erheblich steigen würde. Und dass ein Cap für BM und BVB hart werden und deren Geschäftsmodell krass torpedieren würde, sehe ich nicht nur ein, sondern das wäre der Zweck der Übung. Dafür verzichte ich gerne auf einen deutschen UCL Sieg alle 10 Jahre. Die Zahlen die ich genannt habe, sind schon zwei Jahre alt und es heißt oft, dass die Daten nicht immer 100%ig vergleichbar sind. Aber das kann man proportional anpassen.

Mir scheint generell, dass der Kampf gegen 50+1 (den ich im übrigen unterstütze) zu oft mit einem Kampf für funktioniererenden/faireren/besseren Wettbewerb verwechselt wird. Das sind zwei verschiedene paar Schuhe.

Verstehe ich nicht. Wie meinst Du das? Das Verteilen von Brosamen macht die Clubs in der ConfL doch nicht wettbewerbsfähiger. Der neue Verteilungsschlüssel zwischen den drei U-Wettbewerben scheint mir die Einnahmen noch stärker als bisher auf die üblichen Verdächtigen zu fokussieren.

Ich habe „fair“ hier im weitesten Sinne gemeint, etwa so:

Ich hätte nicht gedacht, dass dieses Wort derart kontrovers sei.

Tatsächlich bin ich mir nicht sicher, ob ich das so gemeint habe. Allein um Geld ging es mir nicht. Eher darum, dass für alle dieselben Regeln gelten. Deshalb habe ich persönlich auch ein Problem mit den Meisterschaften von Bayer 04 Leverkusen und dem VfL Wolfsburg, aber keines damit, dass der FC Bayern München dauernd Meister geworden ist.

Das ist korrekt, das hast du nicht getan. Ich habe einfach die Entwicklung zuende gedacht, die sich jetzt bereits abzeichnet - will man erfolgreich in die Phalanx der Großvereine einbrechen, gehört man einem Konzern, siehe die letzten DFB-Pokalsieger RasenBallsport Leipzig und Bayer 04 Leverkusen oder die letzten deutschen Meister jenseits von FCB und BvB, nämlich Bayer 04 Leverkusen und VfL Wolfsburg. Das hätte ich besser erklären müssen.

Von wem reden wir hier? FCB und BvB in Deutschland (la Liga lasse ich mal weg)? Okay. Das sind sie wohl. Allerdings sind sie das, wie ich meine, nahezu „natürlich“ geworden, durch große Einzugsgebiete und große Erfolge in der Vergangenheit. Ich weiß nicht, wie ich diesen beiden Vereinen ihre marktbeherrschende Stellung neiden können sollte, nochzumal sie sich, von Ausnahmen abgesehen, an die Regeln gehalten haben, sie sich meinem Verständnis nach also „fair“ durchgesetzt haben.

Und wo wir beim Thema sind: Wie sieht es in Frankreich und England aus? Sind da die einnahmenstärksten Clubs ebenfalls nach meinem Verständnis „faire“ Teilnehmer am sportlichen Wettbewerb? Falls nicht, was bedeutete das für deine These?

Das ist nicht frei von Ironie, denn für die längste Zeit hatte auch ich diese Vision, bis mir hier im Forum erklärt wurde, dass das wegen Arbeitnehmerrechten in der EU sowie der Verteilung über mehrere - zig (!) - Länder (und nicht nur die USA und Kanada) und den Unterbau aus Amateuren nicht zu verwirklichen sei. Ich habe das akzeptiert, auch wenn ich verstehe, dass damit die Stellung der Großclubs zementiert wird, was außerordentlich bedauerlich ist.

Dieses Modell würde ich mittragen. Kann halt nur passieren, dass dann mindestens ein Fußballer dagegen klagt, weil er meint, dass ihn das in der Ausübung seines Berufes einschränken würde. Dann weiß ich nicht, wie die Gerichte entscheiden würden, auch weil das weitreichende Folgen für andere Branchen haben könnte, wenn man die Bezüge von Angestellten zugunsten von Unternehmen deckeln würde.

D’accord.

Das kommt darauf an, was man will. Entweder gilt 50+1 für alle - oder für niemanden. Sollte letzteres eines Tages kommen, bin ich raus. Ich schaue ja jetzt schon nur Spiele von Leverkusen, Wolfsburg, Leipzig und Hoffenheim, wenn es sich nicht vermeiden lässt, wie etwa gestern im Pokalfinale. Die letzten beiden Finals habe ich z.B. nicht gesehen. Wenn es von der Sorte noch mehr gibt, dann ist für mich wirklich jeder Reiz weg.

:joy:
Ja, das habe ich schlampig zu vermitteln versucht. Also, damit meinte ich, dass die Preisgelder, die in allen europäischen Wettbewerben an die teilnehmenden Clubs und Vereine ausgeschüttet werden, analog zur UEFA Conference League sehr gering ausfallen sollten. Der Sieger der UCL bekäme dann meinetwegen nur noch X Millionen Euro statt wie bisher 6xX Millionen oder 7xX Millionen.

Ich würde vermuten, dass die einzigen Menschen, die das nicht für eine fantastische Idee hielten, Spieler und ihre Berater sein dürfen. Ansonsten gäbe es nur Gewinner. Vielleicht würden sogar die diversen Abos wieder billiger werden. :joy:

Wenn man dann noch die Einnahmen aus den deutschen TV - und Streamingerlösen anders - fairer (!) - verteilte, könnte sogar wieder echter Wettbewerb entstehen. Ohne „offizielle“ salary cap, auch wenn die Spieler der Spitzenclubs sicherlich weniger Geld verdienen würden, aber nicht, weil man es ihnen verbieten würde, mehr zu verdienen, sondern weil es einfach weniger Geld gäbe, das zudem anders - fairer (!) - verteilt würde.

Es gibt auch verschiedene Meinungen zur Machbarkeit eines Salary Caps, und die, die meinen es ginge, sagen dazu auch, dass es sorgfältig gemacht sein müsse, und nicht jedes Konzept rechtlich zulässig sei. International wird es schwieriger, nicht unbedingt rechtlich, aber praktisch. Was hilft den Österreichern ein 80 Mio Cap? Warum würde ein emiratischer Scheich sein Invest kastrieren? Mir wäre Europa aber egal. Mit der PL und den großen Clubs in Frankreich, Italien und Spanien können bereits jetzt 16 Bundesligisten nicht konkurrieren. Mit einem rein nationalen Cap wären es dann halt 18. Warum die Amateure ein Problem darstellen, sehe ich nicht.

Da sind wir meilenweit auseinander. Die sind nicht ‚natürlich und fair‘ in ihre Position gelangt, sondern haben mit ihrem Einfluss und der Drohung (ausgestoßen gemeinsam mit den anderen Großen in Europa), andernfalls eine eigene CL aufzumachen, sowohl die UEFA als auch die DFL gezwungen, die Verteilungsmechanismen für TV und CL Teilnahme dermaßen unfair zu gestalten, dass sie ihren Erfolg seit Einführung der CL zementieren konnten. Auch das Spielsystem der CL wurde mehrfach geändert, alleine um den wirtschaftlichen Interessen der Großen entgegenzukommen und zu verhindern, dass einer von denen plötzlich abgelöst werden könnte. Dass die sich an die Regeln gehalten haben, ist vollkommen irrelevant, weil die Regeln das Problem sind. Mach mich zum Diktator, und ich werde mich brav an die Regeln der Diktatur halten. Und das Ergebnis ist dann ein nach Deinem Verständnis fairer, nach meinem Verständnis komplett dysfunktionaler Wettbewerb.

Hab ich jetzt verstanden und würde zustimmen.

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Rein zufällig ist ja die Wahlen zum EU-Parlament, wo mir breit und bündig erklärt wird, wie wichtig „Europa“ und europäische Lösungen sind und du kommst mit der Idee ausgerechnet beim Fußball einen nationalen Alleingang gehen zu wollen und den deutschen Fussball vom europäischen Fussball abzunabeln? So verstehe ich jedenfalls den Sinn eines nationalen Salary-Cup oder besser gesagt dessen folgen.

Ein Salary-Cup macht für mich nur Sinn, wenn man in einen geschloßenen Wettbewerbsraum agiert, siehe den US-Sport. Im Europäischen Wettbewerbsraum macht das für mich keinen Sinn, außer man sagt von vornerein, wir machen, da wir eh nicht mithalten können, gar nicht mit bei Europapokal Spielen.

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Hmmm. Ich sehe da keinen Widerspruch. Um solche Unverschämtheiten durchsetzen zu können, muss man sich in die Position gebracht haben, dies überhaupt tun zu können. Und das hatten der FCB und der BvB geschafft.

Vielleicht hat man nur die Gunst der Stunde genutzt und zehn Jahre zuvor wären es der FCB und der FCK gewesen, aber als sich die Möglichkeit dazu ergab, die Regeln hinsichtlich der Fernsehgeldverteilung zu ihren Gunsten zu verändern, waren die beiden genannten Vereine schlicht da.

Nein, nein! Keine Abnabelung, nur Selbstbeschränkung. Ich würde halt keine Probleme damit haben, mit einem nationalen Cap die europäische Wettbewerbsfähigkeit von höchstens 3 oder 4 Bundesligisten einzuschränken. Die Bundesliga als ganzes kann doch auch mit nationalem Cap weiter europäischen Fußball spielen. Sie würde aber keinen Club haben, der die Gehälter der PL oder von Real oder PSG matchen könnte (zur Zeit können das nur die Bayern). Das würde die BL nicht anders stellen, als ca. 45 andere europäische Ligen. Die internen und verbliebenen europäischen Finanzierungsmöglichkeiten der BL sollten genügend Clubs die Möglichkeit geben, diesen Cap auch auszuschöpfen, damit da wieder ein Wettbewerb entsteht.

Jetzt propagierst Du das Recht des Stärkeren, das kann ich nicht so ganz glauben.

Das bedeutet, wer zum Beispiel durch Zufall zu einem bestimmten Zeitpunkt x in die Position des FCB gekommen ist und dann alles tut um dort zu bleiben verhält sich fair.
Wer sich heute oder in den letzten Zehn Jahren extern Gelder besorgt um diese Position zu erlangen oder anzugreifen verschafft sich einen Wettbewerbsvorteil?

Ich weiß nicht, was ich antworten soll. Mir war nicht bewusst, dass ethisch-moralische Aspekte ebenfalls eine Rolle spielen.

Nicht unbedingt „fair“, aber „natürlich“.

Ja. Denn ich argumentiere, dass das, was FCB und BvB in unserem Gedankenspiel gemacht haben, von jedem anderen Verein in derselben Position gemacht worden wäre, wohingegen nicht jeder Verein willens war und ist, sich an einen Investor zu verkaufen. Das ist in meinen Augen der Unterschied.

Finde ich als wording viel schlimmer. Was soll denn „natürlich“ in diesem Kontext heißen?

Kann heute niemand mehr machen, weil die Pfründe verteilt sind und die Inhaber alles dafür tun, dass es so bleibt! (und da haben wir noch nicht drüber gesprochen, wie die an ihre Pfünde gekommen sind)

Das kriege ich nicht mit Deiner Haltung gegen die 50+1 Ausnahmen zusammen. Dann ist alles gut mit denen, wer würde nicht VW an Bord nehmen, wenn die zufällig ihre Konzernzentrale nebenan hätten? Das ist nicht unfairer, als die Gelder, die die ganze Liga einnimmt, zum größten Teil in die eigenen Taschen zu lenken.

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Ich nehme das zurück, das geht mir zu weit ins Weltanschauliche hinein und hat in dem Kontext hier eigentlich nichts verloren.