#21 - Euer Input für die Sendungen zum 21. Spieltag 23/24

Und schon steht der 21. Spieltag mit folgenden Sendungen an:

  • Max wird am Sonntagabend mit seinen Super-Bowl Gästen den 21.Spieltag besprechen. Dazu bitte gerne Input unten in diesem Thread.

  • Zum Spitzenspiel gibt es bereits Sonntagvormittag einen Doppelschwerpunkt. Gäste werden zu Bayer Leverkusen Kevin Scheuren (@kevin_scheuren ) und für FC Bayern München Steffen Meyer (@DerBayernBlog ) sein.
    Input dazu gerne im Thread FC Bayern München und Leverkusen

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Tolle Idee für den ersten Doppelschwerpunkt der Saison ! Ich hoffe fast, das wird sowas wie damals das BVB-Bayern Spiel 2016 als ausgelagerte Sondersendung :smiley:

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Doppelschwerpunkt zum Spitzenspiel. So viele Daumen habe ich gar nicht um zu zeigen wie gut ich das finde :grimacing: aber Vorsicht ! Ist schon klar welche Erwartungshaltung das schüren wird ? Doppelschwerpunkt statt Doppelpass :sunglasses:

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Hoffen wir mal auf gute Spiele, sonst muss sich Max noch mehr mit dem inzwischen knallbunten Elefanten im Raum beschäftigen. Stichwort: Tennisbälle.

Nur ein Punkt hierzu: ich denke, die DFL verflucht inzwischen ihr eigenes Konzept. Die organisierten Fanszenen wissen so nämlich nur zu genau, wie weit sie gehen können.

Beispiel 2. Liga Hannover. Das (auch aus meiner Sicht) überzogene Fadenkreuz-Plakat wurde genau deahalb aufgehängt, weil man die Unterbrechung wollte. Jeder Fan weiß: so ein Plakat = Unterbrechung.
Auch war klar: sind die Mannschaften erst in der Kabine, dann wartet man noch kurz und hängt es dann ab.

Es wird alles ausgereizt bis kurz vor den Abbruch. Und ich sehe aktuell keine Möglichkeit, dass das endet…

Die Fans werden sich u.U. überlegen müssen, ob sie bereit sind Abbrüche zu provozieren. Die Unterbrechungen nerven die Verantwortlichen und sind schlecht fürs Image, aber gehäufte Abbrüche, vor der EM, bei dem engen Kalender, treffen die DFL am Ende da, wo es richtig wehtut - beim Geld.

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Vor paar Jahren wäre der SC mit der Menge und Qualität an Verletzungen noch abgestiegen. Zeigt auch, was für eine Entwicklung durchgemacht wurde. Sollte der SC jetzt im Tabellenmittelfeld versanden, können immerhin die jungen Spieler weiter Bundesligaerfahrung sammeln ohne den ganz großen Druck. Mal schauen, ob was gegen Lens geht…

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Mich erinnern die Fan-Proteste gegen Investoreneinstieg immer mehr an die Klimakleber. Total richtig in der Intention, aber duch die Vehemenz und Häufigkeit in der Wirkung für die Betroffenen nur noch nervig.
Zuletzt hat die DFL Gesprächbereitschaft signalisiert, mal sehen wie Ernst das gemeint ist und wie es angenommen wird.

Dieses Angebot klang aber eher nicht nach Augenhöhe, sondern: „Wir erklären euch, warum wir im Recht sind und ihr falsch seid“. Die Fans haben den Gesprächen entsprechend auch eine Absage erteilt und fordern eine transparente Wiederholung der Abstimmung.

Die DFL hat einfach zu spät an die Fans gedacht, und kann den Mangel der Kommunikation, der Bruch mit der Fanszene nun nicht mit Angeboten reparieren, die es vor der Abstimmung gebraucht hätte, sondern muss eben dann doch mehr machen, eben weil der Alleingang schon passiert ist.

Und die Arroganz geht ja nicht weg, wenn man sich Aussagen von Watzke, Dreesen anschaut, und damit feuern sie die Proteste einfach nur noch mehr an.

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Nachdem @RobChang im Discord schon in der Bundesliga-Historie herrum gewühlt hatte, hier mal eine kleine Quizfrage:

Was ist länger her?
Der letzte Auswärtssieg Freiburgs in Dortmund oder die letzte Heimniederlage Dortmunds an einem Freitag Abend?

Auflösung

Der letzte Sieg Freiburgs in Dortmund ist länger her: Am 21.10.2001 konnte der SC mit 0:2 gewinnen, wobei Sebastian Kehl in der 89ten das 0:2 für Freiburg schoss. [1] Schiedsrichter war ein gewisser Alfons Berg aus Konz.

Die letzte Heimniederlage Dortmunds an einem Freitag Abend war dagegen vor fast genau 20 Jahren am 30.01.2004 im Revierderby. Nach zwei verschossenen Elfmetern für Dortmund und zwei Platzverweisen konnte Ebbe Sand nach Vorlage von Hamit Altintop in der 89ten Minute den Siegtreffer zum 1:0 erzielen. Herbert Fandel bekam für seine Schiedsrichterleistung vom Kicker eine glatte 6.

EDIT: Wenn man nicht nach „Wie lang?“ fragt sondern „Wieviele Spiele?“ wäre es umgekehrt mit „16 Auswärtsspiele in Folge in Dortmund nicht gewonnen“ gegenüber „36 Heimspiele in Folge am Freitag nicht verloren“.

[1]: Credits für das recherchieren dieses Faktes gehen wie oben erwähnt an Rob.

Da musst du doch ne Triggerwarnung für Eintrachtfans einbauen :smiley:

Der Fakt habe ich allerdings auch nur von RNBVB kopiert und nur nachrecherchiert.

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5 Eintrachtspieler unpässlich, Tuta und Nkounkou gesperrt, Ebimbe und Trapp angeschlagen, und Kalajdzic wird Vater. Das hieß dann auch mit der Degradierung von Smolcic auf die Tribüne eben Umstellung auf Viererkette. Und sonst ist das Spiel halt erwartbar abgelaufen, bin aber froh über Marmoushs Akzente im Offensivspiel, die sonst keiner liefern kann.

Freue mich, wenn man mal mit Kalajdzic, Chaibi und Marmoush zusammen in der Offensive spielt, leider Koch nächstes Spiel gesperrt wegen 5. gelber Karte, naja, die Saison wurde in der Hinrunde verspielt und jetzt sind keine Wunder zu erwarten, egal wie groß die Namen der Leihspieler in der Rückrunde ist. Und naja 6. Platz ist halt genau da wo man hingehört.

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Das ist ja keine neue Entwicklung. Die DFL redet seit Beginn des ‚Prozesses‘ von Transparenz und alle mitnehmen. Solange daraus nichts konkretes folgt, ist das dummes Werbegeschwätz.
Im Übrigen würde ich den Fans auch davon abraten mit der DFL überhaupt zu reden:

  1. Sind das unvereinbare Positionen zwischen Fans und DFL → ein Kompromiss kann dann nur ein Einknicken der Fans bedeuten.
  2. Ist das erkennbar ein Spaltungs- und Hinhalteversuch der DFL, nach dem Motto: „Das sind nur die Unvernünftigen und schaut doch wir können reden und wir wollen reden.“ Das ist schlicht falsch, denn eine Diskussion, bei der eine Seite die Diskussionsbedingungen bestimmt (und die DFL will ja nicht über eine Neuabstimmung reden) und die Mehrzahl an Machtmitteln in Händen hält ist keine Diskussion. Das ist ein Bittstellerverfahren und genauso effektiv.

Deshalb widerspreche ich auch dem hier:

Die DFL hat die Fans nicht vergessen, sie hat sie absichtlich ignoriert. Denn deren Interessen stehen den Interessen der DFL größtenteils diametral entgegen. Die Idee war und ist: Wir schaffen rechtlich bindende Fakten und dann können die ja hinterher versuchen zu protestieren. Wir nutzen unseren längeren Atem, Hinhaltetaktiken und unseren (medialen) EInfluss, lassen den Fanprotest versanden und reduzieren parallel noch den EInfluss der organisierten Fans.
Das klappt noch nicht ganz, aber genau in die Richtung versucht man die öffentliche Wahrnehmung zu kriegen.

Scheint ja auch in Teilen zu klappen:

Im Investorenthread wurde schon darauf verwiesen, dass die Organisierten bisher noch das Stadion hinter sich haben und da ist schon ein Unterschied zu den Klimaklebern. Tatsächlich gibt es allerdings auch zwei Gemeinsamkeiten: Die mediale Kampagne gegen beide ist schon beeindruckend und beide machen den gleichen Fehler: Sie glauben an die Institutionen appellieren zu müssen, weil diese in irgendeiner Form für sie da wären und doch bitte nur ‚aufwachen‘ müssten.
Allerdings gibt es ein paar Unterschiede zwischen den Fans und der letzten Generation: Die Fans glauben zwar daran, dass die Vereine für sie da wären, aber sie machen sich keine Illusionen über die DFL oder den DFB. Gleichzeitig sind sie besser organisiert und haben auch in der Breite (im Stadion und ihren Stammverein) eine bedeutend bessere Basis. Außerdem verfügen sie tatsächlich über einen Hebel den sie benutzen können - die Stimmung im Stadion hängt stark von ihnen ab. Darüber hinaus wählen die Organisierten bisher ihre Aktionen auch einfach besser: Der Protest trifft bisher keine Unbeteiligten.
Ironischerweise gibt es noch eine Gemeinsamkeit zwischen beiden, die viel über die Öffentlichkeit und die mediale Landschaft in der BRD aussagt, aber wenig über die Sinnhaftigkeit der Aktionen: Die Letzte Generation ist auf öffentlichkeitswirksame, aber inhaltliche dämliche Aktionen umgeschwenkt, nachdem sie längere Zeit mit weitaus sinnvolleren Aktionen ignoriert wurden. Die Fans haben sich auch ohne Aktionen gegen den Deal positioniert und angefangen Aufklärungsarbeit zu machen, sind aber, wie sonst auch meistens, einfach medial ignoriert worden. Erst seitdem sie das Image der DFL treffen, bewegt sich überhaupt was.

Der vielleicht entscheidende Unterschied ist allerdings ein anderer: Die Ultras haben einen Organisierungsgrad und eine Basis, die ihnen etwas ermöglicht, was die Letzte Generation nie konnte: Wenn sie sich nicht von der Berichterstattung beeindrucken lassen, die sie in den nächsten Wochen, wie die Letzte Generation, zu fußballzerstörenden Teufeln erklärt, dann können die Ultras immer noch eskalieren und tatsächlich versuchen die DFL in die Knie zu zwingen. Die Abbruchdrohung ist nämlich eigentlich hohl (wie ich im ersten Beitrag schon geschrieben habe). Wenn die Fans Abbruch nach Abbruch nach Abbruch und auch noch am gleichen Spieltag provozieren, dann blockieren sie die DFL in ihrem Geschäftsmodell und treffen sie bei dem einzigen, was die Deal-Befürworter (und die anderen natürlich auch) interessiert: Beim Geld. Die Frage ist halt: Erkennen die Ultras das und sind sie bereit sich derart zu ‚radikalisieren‘ oder fressen sie dann die mediale Position, dass das nur nervt und sie ja jetzt sogar den Fußball kaputt machen (als ob der nicht schon kaputt wäre).

EDIT: PS: Ich habe heute, wie in letzter Zeit wieder häufiger, Bundesliga im Radio beim rbb (Inforadio) gehört und da wurde schön vorgemacht, wie die Berichterstattung in eine Ultras-feindliche Richtung manipuliert wird. In der nicht ganz Halbzeitpause (Union und Gladbach liefen noch) unterhielten sich die beiden Moderatoren über die Proteste. Tonart: Ist ja verständlich, aber es nervt, wir haben es ja alle verstanden. Schon das geht am Punkt vorbei. Protest ist eigentlich selten dafür da, um zu informieren. Das Ziel ist eigentlich eine (andere) politische Entscheidung zu erzwingen (die Bauern haben das auch nochmal deutlich gemacht). D.h. beide Journalisten und mit ihnen der Großteil der Fußballbeobachtenden-Zunft im Journalismus (mit wohltuenden Ausnahmen) hat entweder den Sinn und Zweck der Aktionen nicht verstanden oder berichtet sie absichtlich nicht. Im Sinne einer objektiven Berichterstattung ist das ungenügend. Dann kam die Sprache darauf, dass in Berlin Union und Wolfsburg Fans protestiert haben (Chapeau an die Wolfsburger an dieser Stelle). Sinngemäß wurde, wie im Investorenthread, darauf verwiesen, dass Wolfsburg ja eigentlich so ein Verein sei und warum die dann überhaupt protestieren. Der eine Moderator hat das dann damit erklärt, dass die sich eben auch als ‚die Guten‘ fühlen wollen und der andere war nicht gänzlich zufrieden und meinte er müsste sich mal mit Wolfsburg-Fans darüber unterhalten. Ohne im zu Nahe treten zu wollen, habe ich doch arge Zweifel, dass er das jemals tut. Aber auch dieser Teil zeigt schön, wohin die Reise geht: Den Wolfsburg-Fans wird unterstellt, dass sie keine handfesten Interessen haben (und mit ihnen allen Ultras) und eigentlich nur ein bisschen auf den Zug aufspringen wollen. Die Aktion wird dann nur auf die Aktion an sich reduziert, aber der Sinn vollkommen ausgeklammert. Insofern ist der Vergleich mit der Letzten generation eigentlich hervorragend. Da kippte die Berichterstattung auch sehr schnell weg von der Wiedergabe der tatsächlichen Ziele hin zum Boulevard-Journalismus mit kreischenden Aufregern, dem Framing als nervige oder gar gefährliche Sache.
Im Übrigen haben sich beide Journalisten wenigstens in den vergangenen Wochen schonmal positiv über den Investoren-Deal geäußert, sodass der Zuhörer zumindest theoretisch ein wenig informiert ist, dass da keine völlig objektive Berichterstattung läuft.

PPS: Ich habe auch eine fußballerische Frage zu Gladbach. :smile:
Heute haben Itakura, Wöber und Neuhaus gespielt. Neuhaus kann ich in Punkto Belastungssteuerung bei Reitz nachvollziehen. Wöber vielleicht noch, weil die Form okay zu sein scheint, aber: Friedrich hat eigentlich ganz gut gespielt und Itakura scheint außer Form zu sein (jedenfalls nach den Berichten zum Asien-Cup). Warum stellt Seoane dann Itakura (+Wöber) auf?

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Gewinner des Spieltags: der Konferenzzuschauer.
Durch die Proteste in Berlin und Gladbach hat die DFL unabsichtlich ein innovatives Produkt geschaffen: eine NFL Redzonemäßige Samstagskonferenz mit deutlich über zwei Stunden Livefußball ohne Werbung.

Wenn nur ein Spiel verzögert stattfindet, geht Sky ja trotzdem mit den Worten „das Einzelspiel sehen sie auf Sky Sport 37“ in die Halbzeit"analyse", also zehn Minuten Werbung plus zwei Minuten Torschnelldurchlauf. Wenn allerdings noch zwei Spiele live sind, scheint der Vertrag mit der DFL, die Konferenz produzieren zu müssen, die Verträge mit den Werbepartnern zu schlagen. Wenn sie in der Halbzeit auf beide Einzelspiele verwiesen hätten, hätten sie ja de facto vorübergehend keine Konferenz mehr produziert und das müssen sie gemäß Vereinbarung mit der DFL wahrscheinlich.

Wenn es wirklich um ein besseres Produkt ginge, wäre das doch mal eine innovative und fanfreundliche Idee: Freitagsspiel abschaffen und stattdessen am Samstag je zwei Spiele um 15:30 Uhr, 16:00 Uhr und 16:30 Uhr anpfeifen, so dass sich die Konferenz über knapp drei Stunden ohne Werbeunterbrechung erstreckt.

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Bayer:Bayern
verdienter Sieg für Bayer
Ich habe Tuchels Ansatz total verstanden, die Mitte dichtzumachen, mit der 5er Kette und auf schnelles Umschaltspiel zu setzen
Aber Alonso wollte mit schnellen Spitzen die Tiefe attackieren und da half auch nicht die Fünferkette
Jetzt glaube auch ich an die Meisterschaft, aber gegen Heidenheim wird es viel viel schwerer

Helau, Gute Nacht

Szene des Spieltags:

Frankfurt gegen Bochum
Schiedsrichterassistent: mangelnde Regelkunde, beim Einwurf gibt es kein Abseits? War ein bisschen peinlich

Mal zu Leverkusen - Bayern.

Zuerst einmal: Glückwunsch nach Leverkusen. Ich lege mich nach heute fest: die lösen und als Titelträger ab.

Zum Spiel selbst und vor allem Bayern: Taktik außen vor: da passt wenig.
Bestes Beispiel für mich die üblichen Neuer-Querbälle. Normalerweise stehen da die Außenverteidiger automatisch richtig. Dieses mal aber: Boey immer wieder überrascht, Kim ebenso. Beim einen wohl weil er den Spielstil nicht kennt, beim anderen merkte man meinem Gefühl nach die Asienmeisterschaften.

Eh die Abwehr: wieder eine andere Formation, null eingespielt. Und trotzdem kein Argument für diese Schläfrigkeit. Wie schon beim 0:1 für Gladbach letzte Woche: Gegner hat den Ball, macht das Spiel etwas schneller und der Defensivverbund schaut gesammelt zu.
Das war (zumindest aus Stadionsicht) teilweise Arbeitsverweigerung.

Und vorne? Als hätte sich das Team 10 Minuten vor Anpfiff zum ersten mal gesehen. Da fehlte alles. Vor allem: Selbstbewusstsein.

Dieses mia san mia ist weg.

Das lag auch, aber bei weitem nicht nur an Leverkusen.

Ob eine weitere Aufsplittung der Anstoßzeiten von den Fans begrüßt würde wage ich zu bezweifeln. Nur wenige haben Samstag Nachmittag die Zeit 3 Stunden oder noch länger am Stück vor dem TV zu sitzen.

Auch für die Sportschau wird es dann wohl knapp.

Zur Berichterstattung allgemein (ich hab nur Sportschau und DAZN): Wie präsent ist das Thema denn bei den Medien? Also nicht nur beim Spielkommentar sondern auch bei den PKs und Interviews vorher und nachher. Was sagen Spieler/Trainer zum Thema? Oder wird das alles erstmal noch komplett ignoriert?

Ein wenig Metaanalyse der Stimmung im Umfeld (wahrscheinlich interessanter als die Analyse des Spiels):

Die Fans sind momentan wie ein wilder Hühnerhaufen. In den sozialen Netzwerken schreit gefühlt jeder rum, dass der Trainer nicht der richtige sei und offensichtlich überfordert ist, als stünde man auf Platz 16 und nicht Platz 6. Als hätte man die größten Sorgen im deutschen Fußball, und nicht etwa Bayern, Köln, Hamburg oder Kaiserslautern. Und nun gab es sowohl in Köln als auch gegen Bochum Beschwerde von den Fans von den Tribünen.

Es ist natürlich durchaus kurios, dass man sich nun die größte Mühe gibt, Prime Schalke zu kopieren, nachdem man den Kader für einen Trainer komplett ausgerichtet hat, diesen dann nach einem halben Jahr auf Platz 6 zu entlassen und stattdessen dann so Namen wie Baumgart fordert, einfach weil auf dem Markt.

Ich glaube es gibt viele Gründe für die emotionale Verstimmung der Fans, und die hat wenig sportliche Ursachen, sondern müsste eigentlich auch mal von den Medien aufgefangen werden.

1. Aufbruch statt Umbruch

Der Umbruch im Sommer lief so gut, dass nun viele einfach denken, dass diese Glückssträhne immer weiter geht und man nun dann direkt im ersten Jahr nach dem man eigentlich alles ausgetauscht hat, was so da war, sich im Vergleich zu den vielen Jahren davor direkt verbessern müsste. Im letzten Sommer war die Sorge noch groß, dass das Kapitel der Erfolge nun vorbei ist, und man erstmal sich wieder vom Mittelfeld nach oben arbeiten müsste, einfach weil der Umbruch so groß war. Man war sich damals eben noch den sportlichen Rahmenbedingungen bewusst und stellte sich auf eine Zeit des trockenen Brotes ein. Aber der Umbruch wurde auch dank des Trainers so gut moderiert, dass man diese Befürchtungen schnell vergessen konnte.

Aber das ging dann soweit, dass man auch das Bewusstsein und die Demut für den Umbruch verloren hat und sich eingebildet hat, dass es jetzt immer so weiter geht. Viele haben sich eben in den Kopf gesetzt, dass man nun wie Leverkusen oder Stuttgart die Liga dominieren müsste, denn man ist ja Frankfurt und auch einen guten Kader. Klar, das stimmt, aber wir sind immer noch im ersten Trainerjahr und haben halt auch das erste halbe Jahr einfach nur irgendwie hinter uns gebracht, damit wir darauf aufbauend dann auch ein System spielen können, das auf einen vollständigen Kader bauen kann. Denn man hat eben ohne Schlüsselspieler im Sturm gespielt und auch mit einer Bank, die eigentlich nur durch wenig Einfluss aufs Spiel geglänzt hat, sobald sie eingewechselt wurde.

Jetzt ist der Kader komplett, und man hat auch ein paar namhafte Spieler im Winter holen können. Und daraus leiten viele nun ab, dass man direkt von einem Tag auf den anderen doch jetzt endlich dem eigenen Anspruch gerecht wird, und alle daher spielt. Dass diese Spieler aber allerdings auch alle nur in Frankfurt sind, weil sie eben nicht viel gespielt haben in der Vergangenheit und hier erst wieder fit werden müssen, das ist eine Realität, die viele erst so langsam verstehen. Der Hype war natürlich groß, aber er ist halt nur ein Hype.

Dieser Hype fand auch in den Medien statt, einfach weil man über die Winterpause gemerkt hat, dass erst Dortmund zu straucheln schien und die Eintracht mit einem kompletten Kader Druck auf sie ausüben könnte, dann Anfang des Jahres waren es Stuttgart und Leipzig, die Punkt ließen und entsprechend haben viele den Eindruck vermittelt, dass wenn Frankfurt es nicht schafft, sich einen von diesen zu schnappen, dann ist das ein Misserfolg.

Entsprechend dieser Wahrnehmung hat das Frankfurter Umfeld das Gefühl einer FOMO, sie könnten eine Chance verpassen, die sich ihnen auftut, und diese drückt sich in Panik und irrationalen Vorstellungen aus, dass durch Druck und Veränderung, diese Vorstellung irgendwie Realität bekommen würde, wohingegen ein Trainerwechsel ziemlich sicher, viel mehr Schaden herbeiführt als schnelle Besserung per Handauflegen.

2. Der Spielstil sei nicht mehr Frankfurt-like

Natürlich war es in Frankfurt lange wichtig, dass der Fußball die Ränge mitnimmt und dadurch eben Größeres entstehen kann. Und momentan tut er das sicher nicht, und das merkt man. Aber so ist eben die Zeit des trockenen Brotes, die Umstellung von RB-Überfallfußball auf Ballbesitzfußball mit schlauen Taktwechseln zur richtigen Zeit geht nun mal erstmal darüber, den Ball zu halten, bis sich die richtigen Situationen eröffnen. Dass man diese jetzt dann nicht immer richtig ausspielt und dann viel sinnlosen Ballbesitz in eigenen Reihen hat, ist normal, schaut doch einfach mal nach Gladbach unter Farke, dort war dieser Umbruch viel schlimmer. Jede Veränderung von einem stabilen System zu einem anderen hat eben einen Übergangszustand, der weniger schön anzuschauen ist und man muss analog zu einer chemischen Reaktion Aktivierungsenergie zahlen, um diese Barriere zu überkommen.

Und ich glaube es ist zu kurz gegriffen, dass man sagt, dass der alte Fußball die meckernden Eintrachtfans abholen würde. Denn dieser Fußball beinhaltete auch immer noch viele Ausrutscher und dann würde man sich halt beschweren, dass man 3-0 gegen Bochum auswärts verliert, weil man einfach immer noch verdammt leichte Tore fängt, statt mal auf Stabilität zu achten. Am Ende ist es einfach der Erfolg, der die Leute begeistert und egal was man ihnen anbietet, wenn es nicht ein komplettes, dominantes, fehlerfreies Spielsystem wäre, dann würde man dennoch meckern, wieso sich denn nie was ändert.

Natürlich muss sich Toppmöller weiterentwickeln und auch eine offensive Spielidee implementieren, aber jetzt musste er eben erstmal darauf warten bis der Kader komplett ist und der Afrikacup, als nachweislich drei Schlüsselspieler gefehlt haben, vorbei ist. Jetzt erst besteht auch die Möglichkeit, dass man mit Chaibi, Marmoush und Kalajdzic auch in der Offensive es schafft, Ball- und Passsicherheit mit einer gewissen Dynamik und sicherem Torabschluss zu kombineren, die standen so natürlich noch nicht zusammen auf dem Platz. Dass er damit schon plant, hat man eigentlich schon ganz gut gesehen, denn er ließ trotz Fehlen von Kalajdzic die Spieler knallhart Flanken üben, damit sie darauf eingestellt sind, wenn Kalajdzic vorne dabei ist, dann auch dieses Element einbringen zu können. Ich denke schon, dass wenn das System klick macht, dann ist es auch wieder egal, was die paar Wochen Übergangszeit passiert ist. Man muss halt auch mal vergessen können, dass man im Übergang halt nicht auch noch alle Punkte gegen alle Gegner holen kann und die Saison schon mit dem Sommer vordefiniert war.

3. Emotionale Entfremdung

Aber es gibt auch Gründe, die gar nicht auf dem Platz stattfinden. Die Eintracht muss sich generell auf viele Abschiede einstellen dieser Tage. Da geht nach 24 Jahren eine wichtige Konstante der Eintracht in Peter Fischer, der wie wenige andere für die emotionale Verbindung von Geschäft und Fans gestanden hat, das führt zwangsläufig zu einer gewissen Lücke. Ebenso ist eben Toppmöller nicht dieser Heißsporn wie ein Glasner, mit dem man sich als Fan sehr gut identifizieren kann, sondern eben eher ruhiger und bedächtiger. Da sehnen sich manche wohl lieber wieder Ausraster auf PKs herbei, statt dass jemand nüchtern einfach das Spiel analysiert auf der PK, was dann als ständiges Schönreden und sich wiederholen interpretiert wird. Aber auch ist es so, dass es momentan auch immer weniger Spieler gibt, die den Fans Identifikation geben kann. Das kommt zwangsläufig daher, dass man eben viele Spieler nicht mehr lange hält und dann die meisten nach zwei Jahren weg sind, weil zu gut oder nicht gut genug. Und dann gibt es halt nicht mehr so Typen, an denen man sich aufrichten kann. Und dass liegt natürlich auch, nicht nur, an Krösche, der in dieser ostwestfälischen Gelassenheit, einfach knallhart sein Ding durchzieht und wenig Raum für Emotionalität lässt, sondern eben dann sich einen ruhigeren Typen Toppmöller statt dem aufbrodelnden Vulkan Glasner zur Seite stellt und auch Spieler ohne Rücksicht auf das Fanherz gehen lässt. Es ist auch kein Wunder, dass die Fans sich über eine technokratische RB-isierung beschweren, die diese Entwicklung vom familären Verein zum professionellen Fußballunternehmen wohl zusammenfassen soll.

4. Fazit

Es ändert sich eben viel momentan, aber gleichzeitig soll der Erfolg dann wenigstens als Konstante beibehalten werden, und das führt dann auch zu überhöhten Erwartungen und Anforderungen. Denn wenn schon sich alles ändert, dann doch bitte zum Besseren und zwar so schnell wie möglich.

5. Edit:

Ich denke auch, dass das Hauptfeld der Eintracht und zwar die Pokale nicht so gut laufen und auch nicht so emotional ergreifend sind (Conference League) auch zur emotionalen Leere im Fanherz beitragen. Aber ist halt auch normal, dass man nicht jeden Pokalwettbewerb bis ins Finale rockt, aber die Ansprüche sind halt nicht mehr normal…

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Glaube ich auch, dass das eher weniger auf Gegenliebe stoßen wird und eher in einem Aufschrei enden dürfte. Da ja zahlreiche Fans der „bekannteren Fussballmarken“ nicht müde werden zu betonen, wie schlimm es doch ist, dass es so viele kleinere Fussballstandorte in der Bundesliga gibt. Dann würde das ja auch bedeuten, dass sie zwischen Partien mit bekannteren Fussballmarken noch häufiger gezwungen sind auch eine Partie kleinerer Fussballmarken (unabhängig der sportlichen Qualität) zur Überbrückung ertragen müssen.

Höre ja immer wieder, dass das Produkt Bundesliga ja so sehr genau darunter leidet, wohingegen die Empolis, Salernitanas, Getafes, Osasunas dieser Welt natürlich absolute Zugpferde sind. :wink:

Der Vergleich hinkt halt, weil nicht der AC Milan und Neapel in der Serie B spielen, dann könnte man auch so Teams wie Monza ertragen, die auch mitspielen, aber keine internationalen Plätze den großen Zugpferden wegnehmen.

Vergleich ewige Tabelle Serie A mit aktueller Tabelle:

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Überlapp = 8/9 und einziger Ausreißer ist Turin, die aktuell 10. sind und Bergamo, die in der ewigen Tabelle 11. sind.

Nun das gleiche für die Bundesliga:

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Hier gibt es einen Überlapp von 4/9, Bremen ist knapp dran mit Platz 10, aber Köln und Gladbach stecken im Keller fest und HSV und Schalke sind abgestiegen.

International gesehen ist der Abstiegskampf immer egal, und es gibt eben nur eine Handvoll Vereine, die aus der Tradition heraus international bekannt sind, und das sind eben die die auch in der Tabellenspitze vertreten sein sollten, damit sich andere für die Liga interessieren.

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