Alter Schwede sehe gerade den Bericht der ARD Sportschau über das Drittligaspiel München gegen Mannheim. Halbzeitpause, der Linienrichter kickt eine offensichtlich auf die Schiedsrichter geworfene Mini-Jägermeister-Flasche runter von Rasen.
Der Kommentator: Offensichtlich waren einige Zuschauer etwas erregt ob der Schiedsrichterentscheidungen.
Alter, wenn jemand eine Glasflasche in Richtung von Menschen wirft dann hört der Spaß auf. Wie kann man so etwas so verharmlosend kommentieren.
Meiner Meinung nach gehört das Spiel abgebrochen. Aber hey nur wenn man Hopp oder Kind oder so jemand textlich beleidigt, dann ja dann steht ein Abbruch auf der Liste der Möglichkeiten.
Mal langsam: Wenn man sich den Zusammenschnitt anschaut, dann sieht man weder, wann die Flasche geworfen wurde, noch wohin. Man sieht nur, wie der Linienrichter die Flasche zur Seite tritt. Wo er sich in dem Moment befindet, ist auch vollkommen unklar.
Da ist nichts offensichtlich auf den Schiedsrichter geworfen worden. Die Flasche wurde nur offensichtlich auf das Feld bzw. den Grünstreifen geworfen.
Dass auch das inakzeptables und gefährliches Verhalten ist, dürfte klar sein. Trotzdem ist das keine Verrohung der Sitten. Denn das würde implizieren, dass es vorher besser war. Die Wurfpraxis in deutschen Stadien, seit ich mich erinnern kann (also knapp 25 Jahre), ist jeden Spieltag gefährlich und an vielen Stellen inakzeptabel. Max verweist bei den seltenen Treffern doch zurecht immer wieder darauf, dass jeden Spieltag Becher und gefährliche Gegenstände (Feuerzeuge etc.) in Richtung des Spielfeldes fliegen. Meistens wird das nur nicht gezeigt.
Das ändert natürlich ncihts daran, dass DFB und DFL beim Thema Spielabbrüche mit zweierlei Maß messen.
Ja der Kommentar impliziert aber, dass der Wurf sich auf die Schiedsrichter bezog.
Ich gestehe dass ich mich aber auch am meisten über solche Würfe und diesen verharmlosenden Kommentar aufgeregt habe. Solche „Vorkommnisse“ sind einer der Gründe warum ich sehr, sehr selten bei den Männern ins Stadion gehe.(Ich hatte mal (nicht im Stadion) an Silvester eine in die Menge geworfene Flasche an den Kopf bekommen, seither habe ich Beklemmungen wenn ich so etwas sehe)
Ich finde der Kommentar geht gar nicht: Einerseits wird die Flasche runtergespielt. Andererseits kommt die Implikation durch die Bilder, aber es gibt eine riesige Text-Bild-Schere: Es ist nicht zu sehen, woher die Flasche kommt, aber der Reporter ordnet sie dem Gästeblock zu. Was mir nicht ganz plausibel erscheint, da der Gästeblock hinter dem Tor ist und der Linienrichter an der Seitenlinie steht und es auf den Bildern so aussieht, als wäre das nicht direkt an der Eckfahne. Gleichzeitig tritt die Schiedsrichterimplikation auch einfach auf, weil es eben der Linienrichter ist, der sie wegtritt, aber sie haben gar keine Bilder, die zeigen wann und wie die Flasche da hingekommen ist.
Der Kommentar macht aber eine eindeutige Zuordnung auf.
Für alle, die sich fragen, worum es konkret geht und nicht suchen wollen: Ungefähr Minute 1:48.
Wenn man es eh harmlos findet, warum berichtet man, ich verstehe die Regie und den Kommentator nicht.
Gibt es eigentlich aktuelle Zahlen zum Thema Gewalt im Fussball, weil ich würde rein gefühlsmäßig auch sagen, Gewalt nimmt aktuell zu, aber das kann halt auch einfach daran liegen, was ich zuletzt gelesen und gehört habe(Hansa, Aalen und sowas)
Und wenn, der politische Hintergrund(ich nehme Gewalt eher auf rechter Seite war)
Ist bei mir ein reines Gefühl und deswegen würden mich andere Meinungen interessieren und vor allem Fakten interessieren
Hier und hier bin ich dem Mal nachgegangen. Die Berichterstattung hat den Eindruck erweckt, aber die Datenlage gibt eine Zunahme nach meinem Dafürhalten nicht her.
Tatsächlich stellt der DFB für die letzte Saison sogar selbst einen Rückgang fest.Ich habe mir die aktuellen Daten aber noch nicht im Detail angeguckt.
Ich habe zufällig die Live-Übertragung gesehen. Die Flasche kam wenn ich mich recht erinnere bei der Ausführung eines Eckballs durch einen 60er-Spieler aus dem Waldhof-Block geflogen. Es ist also gut möglich dass sie gegen den ausführenden Spieler geworfen wurde. Es gab meines Erachtens auch eine Durchsage des Stadionsprechers dazu. Das wegkicken durch den Linienrichter war direkt in der Szene.
Das macht es nicht besser, ich wollte nur mal die Fakten aufführen. Im Live-Kommentar im BR wurde das glaube ich auch thematisiert aber auch eher bagatellisierend.
Alles aus meiner Erinnerung geschrieben, vielleicht können das andere Live-Zuschauer bestätigen bzw. korrigieren
Mir fällt dazu das ein:
Und auch mal kritisch gesehen: Vieles, was gerne auch durch vorausgehende Provokation gerechtfertigt wird, ist toxische Männlichkeit in Reinform.
Es gibt genau keinen Grund, den Spieler des gegnerischen Teams mit Bechern zu bewerfen, weil sich dieser am falschen Ort freut und jubelt. Das ist Reviermarkierung.
Wenn man dann noch an die Vergleiche von Choreos und „wir sind die viel besseren/lauteren/mehr Fans“ bedenkt, ist mein erster Impuls, dass da noch ein anderer Vergleich erfolgt.
Was mich zusätzlich „on Top“ irritiert/verärgert hatte, war dieser verharmlosende Kommentar des Reporters
Auch wenn es nichts mit dem gerade diskutierten Spiel zwischen 1860 und dem Waldhof oder der Berichterstattung drumherum zu tun hat, so gehört die Meldung, die ich gerade gefunden habe, doch irgendwie hier rein:
Es fängt im digitalen Raum an und setzt sich in der realen Welt fort! Meiner Meinung nach ist es deshalb gut, dass St. Pauli die Plattform schon verlassen hat und einige auch noch darüber diskutieren. Und ich hoffe, dass die anderen auch folgen werden.
Habeck hatte X aus den von Dir benannten Gründen verlassen. Nun ist er zurück mit dem Argument, die Plattform nicht den Rechten und den Spinnern zu überlassen. Was hältst Du davon? Das Problem ist schon, dass von diesen Plattformen wegzulaufen nicht das geringste bringt, wenn Dir keiner hinterherläuft. Dann überlässt Du das Feld wirklich denen, die Du nicht unterstützt. Das Argument lautet zugegebenermaßen, in Scheisse zu baden, um die Scheisse zu bekämpfen, aber X ist immer noch Technik und nichts mehr, und es bleibt wirklich dem einzelnen überlassen, was er daraus macht.
Auch wenn ich nicht angesprochen wurde aber du hast glaub ich einen Denkfehler
Nö
X ist ein Konzern, der Technik nutzt
Und hinter diesem Konzern steht halt ein Unternehmer mit einer ganz klaren Agenda, der seine Technik dafür einsetzt(erfolgreich)
da stecken ja auch keine armen Nerds mehr dahinter
Das ist ein bisschen wie, wenn du Veranstalter bist, du musst dafür sorgen, dass sich deine Gäste/Nutzer an gewisse Regeln halten, oder du gibst welche vor, die du aber auch kontrollieren musst
Und bei Twitter ist beides mies
Weil auf der einen Seite, wird nicht zwischen Meinungsfreiheit und Beleidigung und gezielter Propaganda unterschieden, zum anderen aber ist diese Plattform/Technik mittlerweile gezielt da um Wahlkampf für Menschen wie Donald Trump zu machen
Wenn du in ein Becken voller scheiße springst, wirst du zum Großteil nichts finden, aber dafür nebst ner Menge Keime böse Cholibakterien aufnehmen, die wenn du glück hast nur dafür sorgen, dass du Durchfall bekommst
Mir ist ja nichts egaler, als ob jemand auf Twitter/Bluesky o. ä. unterwegs ist. Es gibt gute, hier auch genannte Gründe, Twitter zu meiden oder dort zu bleiben. Es geht gerade beim Verlassen aber auch darum, ein Statement zu setzen. Wenn man groß genug ist, ist es also durchaus auch eine Marketingaktion.
Was mich mehr nervt, ist, dass ich auf Bluesky schon wieder einige klassische Verurteilungen von Accounts gelesen habe, die auf Twitter bleiben. Mich nervt diese persönliche moralische Überhöhung.
Und hierzu noch. Beleidigungen gibt es auch auf Bluesky. Und ich bin mir sicher, dass es sehr viele Leute gibt, die „Schwachkopf“ gegen Habeck „Hass und Hetze“ nennen, Trump oder Merz aber auch so nennen. Ich finde, was das angeht, sollte man mal runterfahren. Der Punkt mit dem gezielten Wahlkampf ist aber wohl sehr valide.
Ich hab mich glaub ich hierbei nicht gut ausgedrückt
Es gibt ja auch beim Beleidigen Unterschiede
Ich rede von rassistischer, sexistischer, antisemitischer, allgemein diskriminierende Kackscheiße die meistens auch strafbar ist, welche bei Twitter keine Konsequenzen hat
Ich weiß allerdings nicht wie das bei Bluesky gehandhabt wird
So ein bisschen pöbeln find ich ok, gerade wenn der die Gegner*in ein Tor macht oder andy Grote eine Hausdurchsuchung aufgrund seines kleinen
EGOS veranlasst
Wobei es für mich ein Unterschied macht, ob mir ein Arschloch im Stadion rausrutscht, oder ich Twitter aufmache, das eintippe und abschicke
Ich habe bis zur Einschwörung des Diktators noch einen lange nicht mehr genutzten Account. Weil ich meinen guten "User"Namen nicht dem Faschisten überlassen wollte. Da jeder Account sich auszahlt ist auch ein Exodus der „kleinen“ Accounts wichtig. Jeder der dort noch ist, ist williger Helfer.
Das Gelaber von Habeck erinnert mich fatal an den ÖRR oder die CDU mit ihrem „die AfD inhaltlich stellen“ mit Nazis reden ist nur Wasser auf deren Propagandamühlen.
Das ist die Frage der (Selbst-)Regulierung. Das Fehlen dieser Regulierung kann Dich ja nicht hindern, das aus Deiner Sicht Richtige auf der Plattform zu sagen.
Nein, sie ist nicht gezielt dazu da, sie wird gezielt dazu genutzt. Da ist mMn ein Unterschied, denn Du kannst sie auch gezielt nutzen. Das ist doch die Frage: hat X einen Nutzen für diejenigen, die andere Inhalte als z.B. die Trumpisten verbreiten wollen. Habeck glaubt: ja. St. Pauli glaubt wohl eher nicht. Die Frage ist noch offen.
Klar. Wer Deinem Beispiel nicht folgt, ist sicherlich ein böser Mensch.
Da möchte ich widersprechen. Ich bin sehr froh, dass vieles von dem, was Hobbyjuristen in den sozialen Netzwerken für strafbar halten, nicht strafbar ist. Ich möchte auch nicht in einem Staat leben, der so autoritär ist, dass das Verletzen von Gefühlen nicht mehr möglich ist. Man muss aushalten können und nicht maßlos nach Konsequenzen rufen, aber irgendwie wird das gerade verlernt. Und die Beurteilung als „Hass und Hetze“ erfolgt auch viel zu schnell. Und ja, ich stimme dir zu, dass die von dir genannten -ismen und Diskriminierungen beschissen sind. Aber wieso da aufhören? Wieso nicht auch die Abwertung von „Ossis“, „White Trash“ oder die denkfaulen Analysen zu Trump-/AfD-Wählern („dumm, ungebildet und Unterschicht“) dazunehmen. Denn auch das ist Diskriminierung. Zumal müsste man sich dann auch die Frage stellen, was mit den Nazi-/Faschismus-/Rechtsradikalismus-Verharmlosern ist, die sehr gerne dazu neigen, Menschen mit anderer Meinung entsprechend zu bezeichnen. Sachen können nicht unterschiedlich beurteilt werden, weil die eine Seite es ja aus einer guten Intention tut. Und dieser Gedanke fehlt mir bei der Bewertung.
Die fehlende Regulierung sorgt aber dafür, dass Bots Reichweite erzeugen können und damit dann Meinungen zu pushen
Die fehlende Regulierung führt auch dazu, dass Beleidigungen als etwas normales angesehen werden
Nein
Die Programmierung wurde dahingehend verändert
Es gab vor Musk zum Beispiel ein Programm, dass verhindern sollte, dass auf der Plattform zu viele Bots ihr unwesen treiben
Das Programm wurde abgeschaltet
Damit wurde die Technik gezielt geändert
Und deswegen musste X zum Beispiel in Brasilien eine Strafe zahlen und war gesperrt wegen gezielter Desinformation(die menschenleben gekostet hat)
Lebst du aber
Gerade waren wieder bundesweit Razzien deswegen
Und dabei wird geschaut ob es eine Beleidigung ist und nicht politische Meinung
(Sonst wäre ja zb. Andy Grotes Penis nicht Grund einer Hausdurchsuchung gewesen)
Beleidigungen im Netz ist erst mal eine unpolitische Straftat
Und du kannst ja auch alles anzeigen
Und dann kann ein Gericht feststellen ob Höcke ist ein faschist eine Beleidigung ist oder eine Tatsache