Was ihr zum 1. FC Köln (m) zu besprechen habt.
Werkzeug:
Intuitiv habe ich irgendwie an einen Presslufthammer gedacht: Der FC läuft unter Baumgart einfach immer irgendwie auf Hochtouren. Es gibt kaum Phasen, in denen man denkt, dass gerade etwas hakt, oder er nicht läuft. Vielmehr ist permanent einfach Druck und Spannung da. Das gilt auch für die Spiele, insgesamt aber auch über die Saison und die Konstanz (dazu gleich eine Einschränkung). Auch wenn durch veränderten Untergrund (Conference-League) der die Frequenz verändert werden musste - der Presslufthammer ratterte weiter ohne nach Außen hin große Ermüdungserscheinungen oder Klagen zu zeigen (Hinrunde im Mittelfeld).
Dreifach- /Doppelbelastung:
Vergisst man fast, aber der Start der Saison war beim FC in einem ganz anderen Rhythmus. Während man mit Tigges (und teilweise Dietz) versucht hat einen neuen Stürmer nach Modeste zu etablieren, ging es alle paar Tage auf dem Feld zur Sache. Dabei war als Fan die Auswärtsfahrt nach Ungarn und dem Sieg gegen Fehervar ein ganz großes Highlight. Auch die Fahrten nach Nizza und Uherske Hradiste (Slowacko) waren toll, gerade nach den Auswärtstouren war es dann aber doch trotz Presslufthammer nicht immer ganz so intensiv (Fehervar → schwaches 0:0 gg Stuttgart; Nizza → 0:1 gg Union, Belgrad → 3:2 gg Augsburg; Slowacko am Freitagmorgen → 1:1 gg schwaches Hoffenheim). [So schlecht wie erinnert waren die Ergebnisse beim Raussuchen dann aber doch nicht, auch wenn man selbst als Fan nach der Rückkehr die Strapazen merkte und das dem Team auch ansehen konnte.]
Konstanz:
Dass man trotz der ganzen Reisen und einem knappen Ausscheiden (gegen Belgrad hat man sich ganz dumm angestellt und auch gegen Nizza war über drei Halbzeiten mehr drin) die Hinrunde auf 10 beenden konnte liegt zwar auch an Spieltag 16 und 17 gegen Bremen und Bayern. Auch nach 15 Spieltagen war man aber über dem Strich und nicht unter den schwächsten Fünf.
MVP:
Recency-Bias spricht zwar klar für Kainz, der auf der Zehn so brilliert, weil er wie kein Mitspieler oder Gegner verstanden hat, dass im Baumgart System im Konter fast blind auf den vorschiebenden Außenverteidiger auf der ballfernen Seite verlagert werden kann. Über die gesamte Saison ist es für mich aber Skhiri, dessen 99,999 prozentiger Angang brutal Schmerzen wird. Da wird es neben den Laufleistungen noch etliche Statisiken geben, die für Skhiri sprechen, selbst wenn man seine wichtigen Tore (z.B. Frankfurt und Augsburg in der Rückrunde) rausrechnet.
Eine erste Suche zeigt mir die zweitmeisten abgefangenen Pässe in der Bundesliga und die 21höchste prozentzahl von angekommenen Pässen ins Angrifsdrittel (Weiß nicht wie gut die Quelle ist: Ellyes Skhiri | Tore und Statistiken | Spielerprofil 2022/2023). Das spricht für seine Wichtigkeit gegen und mit dem Ball. Die Laufstärke ist ja ohnehin bekannt.
Entwicklung:
Zum Abschluss noch eine kurze Einschätzung zur Entwicklung. Hinter den Führungsspielern Hector und Skhiri haben sich fast alle Spieler weiterentwickelt. Ausnahmen wären für mich Schwäbe, der aber weiterhin stark ist und der doch durch den Modeste-Abgang leidende Schmitz. Daneben hat man mit Selke einen funktionierenden Stürmer entwickelt. Maina ist auf dem Flügel super konstant, leider auch in der Chancenverwertung und im Zentralen Mittelfeld konnte man sich auf Martel, Ljubicic und auch Huseinbasic aus der vierten Liga wirklich verlassen. Innenverteidiger Chabot hat sich zum Chef und Stamm entwickelt, auch hier ist man gut aufgestellt mit Hübers, Kilian und theoretisch Soldo in der Hinterhand. So muss einem auch vor einer möglichen Transfersperre nicht sofort Angst und Bange werden, aber das gehört wohl eher in den Ausblick in die neue Saison.
Beste Grüße, ich bin gespannt
Jan Lukas/passwinkel
Danke für deinen Input! Aufzeichnung findet heute Abend statt.
Was ist eigentlich mit Mark Uth? der war die ganze Saison verletzt oder? Ich habe nie irgendetwas dazu gehört… Der war doch in der Vorsaison auch ein Schlüsselspieler